Jubel der Wolfsburger
GEPA/Matic Klansek
Bundesliga

Wolfsberg spitzt auf siebenten Streich

Die Mannschaft der Stunde in der Admiral Bundesliga kam vor der Länderspielpause aus Wolfsberg. Am Sonntag (14.30 Uhr) wollen Robin Dutt und sein RZ Pellets WAC auswärts bei WSG Tirol mit dem siebenten Ligasieg in Folge dort ansetzen, wo man aufgehört hat. Dahinter hofft Puntigamer Sturm Graz im Duell der Europacup-Fighter mit dem LASK auf den oft zitierten Befreiungsschlag. Und in Klagenfurt will die Austria den Namensvetter aus Wien im Kampf um einen Platz in der Meistergruppe auf Distanz halten.

Die zweitplatzierten Wolfsberger reisen nach zuletzt sechs Pflichtspielsiegen in Folge voller Optimismus zum Schlusslicht nach Innsbruck. Trotzdem warnte Trainer Robin Dutt: „Wir gehen mit einem guten Gefühl in die Partie, wissen aber, dass wir uns immer aufs Neue beweisen müssen.“ Die Wattener seien im bisherigen Saisonverlauf deutlich unter ihrem Wert geschlagen worden, betonte der Deutsche. „Der Gegner ist besser, als es sein Tabellenplatz aussagt. Sie hatten ein paar unglückliche Ergebnisse. Man erkennt die klare Handschrift des Trainers. Sie versuchen, von hinten heraus Fußball zu spielen.“

Dennoch gelang der WSG in den jüngsten sechs Bewerbspartien nur ein Sieg. Bei den Wolfsbergern hingegen lief es in den vergangenen Wochen wie geschmiert. Dutt: „Bei uns haben sich in der Offensive ein paar Abläufe automatisiert, und in der Defensive sind wir nicht mehr so inkonstant wie zu Saisonbeginn.“ Daher befinde man sich in einem „positiven Kreislauf“, berichtete der WAC-Trainer: „Siege bringen Selbstbewusstsein, und Selbstbewusstsein bringt wiederum Siege.“

Bundesliga, 15. Runde

Beginn 14.30 Uhr:

WSG Tirol – WAC

Tivoli Stadion Tirol, SR Eisner

Mögliche Aufstellungen:

WSG: Oswald – Koch, Behounek, Stumberger, Klassen – Naschberger, Müller, Petsos, Wallner – Sabitzer, Blume

WAC: Kofler – Jasic, Baumgartner, D. Gugganig, Dedic – Peretz, Leitgeb, Liendl, Taferner – Röcher, Baribo

WSG-Trainer erhöht Druck

Von einer derartigen Situation ist man bei der WSG weit entfernt, deshalb gab es zuletzt von Coach Thomas Silberberger auch harte Worte für seine Spieler. „Fakt ist, die Mannschaft spürt definitiv eine Druckerhöhung seitens des Trainerteams. Sie hat in dieser Trainingswoche aber auch gezeigt, dass die Message angekommen ist“, sagte Silberberger. Man müsse gegen den WAC „höllisch aufpassen. Sie sind im Umschalten brandgefährlich und haben hinten ausgefuchste Spieler – ein super Gesamtpaket, dazu mit einem Trainer, der extreme Ruhe in den Verein gebracht hat“.

Bei allem Lob für den Gegner erwartet Silberberger dennoch ein „völlig offenes Match“, auch deshalb, weil man gegen die Wolfsberger in sieben Meisterschaftsduellen erst einmal verloren hat. „Der WAC ist eine Mannschaft, die gerne Fußball spielt, und solche Gegner liegen uns definitiv mehr als solche, die nur hinten drin stehen“, meinte der WSG-Trainer. Der 48-Jährige muss unter anderem auf ÖFB-U21-Teamspieler Stefan Skrbo (Muskelfaserriss) verzichten und bangt um den Einsatz des erkrankten Maxime Awoudja. Dafür steht wieder der von seiner Knieverletzung genesene Ferdinand Oswald im Tor. Beim WAC kehrt Goalgetter Tai Baribo nach mehrwöchiger Pause zurück.

Turbulente Pause für Sturm

Sturm Graz stemmt sich nach der Länderspielpause samt überstandenem CoV-Cluster gegen den Abwärtstrend. Am Sonntag (17.00 Uhr) gastiert der LASK in Liebenau, nach acht Pflichtspielen mit nur einem Sieg soll endlich wieder ein „Dreier“ für die Elf von Trainer Christian Ilzer her. Der LASK will zwei Wochen nach dem 3:0 gegen Tirol nachlegen und Boden in der Tabelle gutmachen. Nur 13 Punkte haben die Linzer am Konto und damit gleich viele wie Schlusslicht WSG Tirol sowie Altach. Platz vier ist allerdings nur fünf Zähler entfernt.

Sturm ist mit 23 Punkten Dritter, musste zuletzt wegen zahlreicher CoV-Fälle das Gastspiel in Altach absagen. Nun seien alle Mann wieder an Bord, bestätigte Ilzer am Freitag. „Alle wurden internistisch komplett durchgecheckt, bei der Belastbarkeit schwingen aber ein paar Fragezeichen mit“, betonte der Coach. Die Pause sei „keine leichte Zeit gewesen. Es war eine große Herausforderung bei Planung und Trainingssteuerung“, sagte Ilzer. Wie die genesenen Akteure mit sieben Spielen inklusive Europa League innerhalb von 22 Tagen umgehen würden, könne er allerdings nicht abschätzen: „Es sind große Herausforderungen, das wird man alles erst sehen.“

Bundesliga, 15. Runde

Beginn 17.00 Uhr:

Sturm – LASK

Merkur-Arena, SR Gishamer

Mögliche Aufstellungen:

Sturm: Siebenhandl – Jäger, Geyrhofer, Affengruber, Wüthrich, Dante – Ljubic, Niangbo, Prass – Yeboah, Jantscher

LASK: Schlager – Potzmann, Boller, Luckeneder, Renner – Holland, Grgic – Horvath, Michorl, Goiginger – Raguz

„Anknüpfen“ als Motto auf beiden Seiten

Unabhängig davon wollen die Grazer an ihr bisher letztes Spiel – das 1:1 bei La-Liga-Leader Real Sociedad – anschließen. „Wir können den Drive mitnehmen, da haben wir gesehen, was man alles erreichen kann“, meinte Ilzer. Den LASK stufte der 44-Jährige jedenfalls als höchstgefährlich ein – 3:1-Erfolg in Pasching Mitte August hin oder her. „Das ist eine Mannschaft, die total unterperformt und die viel näher zu den Tugenden gekommen ist, die sie in großen LASK-Zeiten ausgezeichnet haben. Es ist immer eine richtige Intensitätsrallye gewesen“, befand Ilzer.

Unbehelligt war auch der LASK zuletzt nicht von Covid-19 geblieben, die Oberösterreicher hatten ebenfalls mehrere Ausfälle – wenn auch nicht vergleichbar mit Sturms Zahlen – zu verzeichnen. Die WSG wurde dennoch klar besiegt. „Da hat vieles zusammengepasst“, sagte Trainer Andreas Wieland. „Hohe Intensität, Effizienz vor dem Tor und auch das nötige Quäntchen Spielglück. Daran wollen wir anknüpfen.“ Davor hatten die „Athletiker“ in der Liga vier Partien in Serie verloren. Die zuletzt erkrankten Thomas Goiginger, Lukas Grgic, Mamoudou Karamoko und Dario Maresic kehrten wieder zurück, auch James Holland ist nach einer Wadenblessur wieder dabei.

Niederlage gibt Austria Hoffnung

Vor dem Auswärtsspiel gegen Austria Klagenfurt schöpft die Wiener Austria Zuversicht aus einer Niederlage. Das bisher letzte Pflichtspiel der „Veilchen“ ging zwar vor zwei Wochen gegen Red Bull Salzburg mit 0:1 verloren, die dabei gezeigte Leistung war laut Trainer Manfred Schmid aber sehr zufriedenstellend. „Ich habe noch nie so viel Lob für eine Niederlage erhalten“, sagte Schmid. Nun soll im Wörthersee Stadion an diesen Auftritt angeknüpft werden. „Anhand des Salzburg-Spiels konnten wir den Jungs zeigen, zu welchen Leistungen sie imstande sind, obwohl wir viele Dinge noch nicht so gemacht haben, wie wir es uns vorstellen“, meinte Schmid.

Bundesliga, 15. Runde

Beginn 14.30 Uhr:

A. Klagenfurt – Austria

Wörthersee Stadion, SR Ebner

Mögliche Aufstellungen:

Klagenfurt: Menzel – Paul, Mahrer, N. Wimmer, Jaritz – Cvetko, Greil, Gemicibasi – Timossi Andersson, Pink, Rieder

Austria: Pentz – Teigl, Martel, Mühl, Suttner, El Sheiwi – Braunöder, Demaku, Fischer – Huskovic, Djuricin

Sein Club liegt in der Tabelle als Achter zwei Punkte hinter den viertplatzierten Kärntnern und könnte sie damit bei einem Sieg überholen. „Wir wissen, dass wir uns am Sonntag eine gute Ausgangsposition schaffen können. Klagenfurt hat zuletzt Topperformances abgeliefert. Ich denke, dass sie defensiv gut organisiert sein werden. In der Offensive haben sie sehr schnelle Spieler und sind stark im Umschaltspiel“, sagte der Austria-Coach, der mit Ausnahme des an Adduktorenproblemen laborierenden Marvin Martins aus dem Vollen schöpfen kann.

Kapitäncomeback und neues Personal

Mit fünf verletzten Spielern ist die Ausfallsliste der Klagenfurter deutlich länger. Immerhin kehrt Abwehrchef Thorsten Mahrer nach abgesessener Vierspielesperre wieder zurück. „Er ist extrem wichtig für die Mannschaft“, sagte Coach Peter Pacult über seinen Kapitän. Apropos Personal: Am Freitag vermeldeten die Kärntner die Verpflichtung von Mittelstürmer Collin Quaner. Der 30-jährige frühere deutsche Junioren-Teamspieler erhält einen Vertrag bis Ende Juni 2023. Quaner, unter anderem bereits für Huddersfield Town, Fortuna Düsseldorf und Union Berlin tätig, spielte zuletzt in der schottischen Premiership für St. Mirren, war aber seit Juli vereinslos. Aufgrund der vorhandenen Spielgenehmigung konnte er schon gegen die Wiener Austria im Kader stehen.

Die Violetten aus Kärnten würden mit einem Heimerfolg Rang vier absichern und sich der Teilnahme an der Meisterrunde weiter annähern. „Wir könnten einen Konkurrenten ein bisschen distanzieren, aber über die Top Sechs denke ich nicht einmal nach. Natürlich wollen wir unseren Platz verteidigen, doch jedes Spiel kann alles in eine andere Richtung drehen“, betonte Pacult. Das Duell mit der Wiener Austria bedeutet für die Klagenfurter wohl das letzte Match in diesem Jahr vor Zuschauern – Stichwort Lockdown. „Das schmerzt sehr, weil wir in diesem Jahr noch Heimspiele gegen attraktive Gegner haben (Red Bull Salzburg und Sturm Graz, Anm.). Aber der Lockdown trifft alle hart“, sagte Pacult.