„In Sabi steckt viel, viel mehr“, rätselte Nagelsmann, der den 27-Jährigen seit der gemeinsamen Zeit in Leipzig sehr wertschätzt. „In Leipzig hat er das immer Weltklasse auf dieser Position gemacht, und auch einfach diese Verlagerungen“, erklärte er. „Heute hat er diese, glaube ich, einmal gespielt, und nur als Diagonalball und nicht flach.“
Angefressen war auch Kapitän Manuel Neuer, der schon wieder zweimal den Ball aus seinem Tor holen musste: „Wir müssen auf jeden Fall gewinnen gegen eine solche Mannschaft. Wir haben mehr Qualität.“ Mit dem lockeren Alleingang zum zehnten Meistertitel en suite dürfte es in kniffligen Coronavirus-Zeiten mit dem Reizthema ungeimpfter Spieler jedenfalls nichts werden. Die Thematik Kimmich handelte Nagelsmann aber kurz ab. „Es ist mir zu plump, die Ausrede.“
Ein Ärgernis bleiben für den Trainer die Abwehrschwächen: „Wir haben diese Baustelle, die wir schließen müssen. Wir bekommen zu viele Gegentore auf eine total einfache Art.“
„Bitterer Rückschlag in Selbstverständnis“
Mads Pedersen (23.) und Andre Hahn (35.) nutzten das konsequent aus. Robert Lewandowski konnte mit Saisontor Nummer 14 nur verkürzen (38.). Das war bei allen Bemühungen nach der Pause zu wenig, auch für Thomas Müller, der sich sein 600. Pflichtspiel im Bayern-Trikot anders vorgestellt hatte: „Für uns ist das ein bitterer Rückschlag in unserem Selbstverständnis, wie wir Spiele bestreiten wollen.“