Weiter geht es in der ungemein spannenden Weltmeisterschaft 2021 in zwei Wochen mit der Premiere in Saudi-Arabien. Das finale Rennen steigt am 12. Dezember in Abu Dhabi. Für den 36-jährigen Hamilton war es nach der 102. Poleposition auch der 102. Sieg in einem GP-Rennen. Der Engländer kann noch immer seinen achten WM-Titel (Rekord) einfahren, für Red-Bull-Star Verstappen (24) wäre es der erste.
„Es war sehr einsam da vorne, es war ein klares Rennen. Das Team hat einen soliden Job gezeigt. Ich kann es nicht erwarten, mir das Rennen noch einmal anzuschauen, um zu wissen, was hinter mir passiert ist. Es waren wichtige Punkte für mich, nachdem es bisher auch ein Höllenjahr war. Es fühlt sich jetzt richtig gut an, und ich fühle mich auch im Auto gut“, sagte Hamilton nach seinem siebenten Saisonsieg.
Hamilton triumphiert in Katar
Mercedes-Pilot Lewis Hamilton hat am Sonntag den Grand Prix von Katar vor WM-Leader Max Verstappen (Red Bull) und Fernando Alonso (Alpine) gewonnen. Hamilton hat damit zwei Rennen vor Schluss der WM nur noch acht Zähler Rückstand auf Verstappen.
Verstappen lieferte ebenfalls eine starke Vorstellung. Der Niederländer steckte seine Strafversetzung weg, holte sich bei der Premiere auf dem Losail International Circuit die schnellste Rennrunde und damit einen wichtigen Zusatzpunkt. „Die Startposition war nicht die beste, aber ich habe einen guten Start hinbekommen und konnte mich schnell auf Platz zwei vorarbeiten. Die schnellste Runde tut gut, und auch ich fühle mich gut. Es wird ein harter Kampf bis zum Schluss“, sagte Verstappen.
Verstappen gelingt perfekter Beginn
Aufregung gab es bereits vor dem Rennen. Knapp zwei Stunden vor dem Start wurde Verstappen wegen Missachtung doppelt geschwenkter gelber Flaggen im Qualifying mit einer Strafe belegt. Der Niederländer wurde fünf Plätze zurückversetzt und ging nur als Siebenter ins Rennen. Bottas bekam drei Ränge aufgebrummt und startete als Sechster. „So etwas eineinhalb Stunden vor dem Rennen zu machen, ist schrecklich“, sagte ein wütender Red-Bull-Teamchef Christian Horner, der von einer extrem harten Strafe sprach.
Beim Start musste sich dann Hamilton gegen Pierre Gasly (Alpha Tauri) und Alonso behaupten, die den Vorteil der weichen Reifen hatten. Der Brite meisterte diese Aufgabe aber souverän und verteidigte Platz eins. Dahinter gelang auch Verstappen ein perfekter Beginn. Der Red-Bull-Pilot verbesserte sich gleich einmal auf Platz vier. Danach überholte er auch noch Gasly sowie Alonso und war innerhalb von vier Runden als Zweiter zurück auf seinem ursprünglichen Startplatz.
Hamilton souverän, Bottas platzt Reifen
Hamilton konnte seinen Vorsprung kontinuierlich auf seinen WM-Konkurrenten ausbauen und lag zehn Sekunden vor Verstappen und nach 18 Runden schon 30 Sekunden vor Alonso. Verstappen kam als erster an die Box und holte sich den harten Reifen. Hamilton konnte aufgrund seines Vorsprungs entspannt darauf reagieren und folgte nur eine Runde später. Der Mercedes-Pilot blieb an der Spitze und verteidigte seinen Vorsprung, der aufgrund von Überrundungen zwischen sechs und acht Sekunden schwankte, souverän.
Zu Positionskämpfen – und Verschiebungen kam es vor allem im hinteren Feld. Bottas, der nach dem Start auf Rang elf zurückgefallen war, lag zwischenzeitlich schon auf dem dritten Platz, war aber der einzige Fahrer ohne Boxenstopp. Das rächte sich, denn dem Finnen platzte der linke Hinterreifen. Nach einem Ausflug ins Kiesbett rettete er sich unter Funkenflug an die Box, fiel auf Platz 14 zurück und wurde wenige Runden vor Schluss aus dem Rennen genommen. Dadurch konnte Red Bull den Rückstand auf Mercedes in der Konstrukteurswertung auf fünf Punkte verkürzen.
Alonso erstmals seit 2014 wieder auf F1-Podest
An der Spitze waren die Positionen bezogen, am Ende ging es noch darum, wer sich die schnellste Runde sicherte. Hamilton und Verstappen holten sich aufgrund ihres Vorsprungs frische Reifen und machten Jagd auf den einen Zusatzpunkt für die WM-Wertung. Behindert wurde das allerdings in den letzten Runden durch ein virtuelles Safety Car nach einem Reifenplatzer von Nicolas Latifi – womit Verstappens Zeit von 1:23,196 unangetastet blieb.
Neben Verstappen profitierte davon auch Alonso. Der 40-jährige Spanier, der bereits mit Reifenproblemen kämpfte, konnte nicht mehr von Perez attackiert werden und fuhr als Dritter über die Ziellinie. Der zweifache Weltmeister landete damit erstmals seit 2014 auf einem F1-Podest. „Wir haben es endlich geschafft. Wir waren ein paar Rennen nah dran, aber es hat nicht gereicht. Wir haben mit dem roten Reifen riskiert, es ist auch mit Perez noch einmal eng geworden. Aber ich habe das Rennen richtig gut hinbekommen. Ich habe so lange auf diesen Moment gewartet und bin jetzt total happy“, jubelte Alonso.