Jubel der Wattener
GEPA/Patrick Steiner
Bundesliga

Tirol beendet WAC-Serie spektakulär

Schlusslicht WSG Tirol hat in der 15. Runde der Admiral Bundesliga nicht nur auf spektakuläre Weise die rote Laterne abgegeben, sondern auch die Siegesserie von RZ Pellets WAC zertrümmert. Die Wattener fertigten am Sonntag auf dem Innsbrucker Tivoli die Wolfsberger mit 5:1 (2:1) ab und fügten den Gästen aus Kärnten damit nach sechs Siegen in Folge die erste Niederlage zu.

Die Tiroler verbesserten sich mit dem Schützenfest in der Tabelle auf Rang neun und verbannten Altach ans Ende des Klassements. Die WSG setzte sich um drei Punkte vom Schlusslicht ab und beendete damit nicht nur den Erfolgslauf der zweitplatzierten Kärntner, sondern ging nach drei erfolglosen Anläufen erstmals wieder als Sieger vom Platz.

Der 23-jährige Ciacomo Vrioni brachte die Hausherren in der 26. Minute in Führung und sorgte auch für den Endstand (85.). Damit ist er in der Ligaschützenliste mit sieben Treffern die Nummer drei. Zudem bereitete der Leihspieler von Juventus Turin den Treffer von Thomas Sabitzer (38.) vor und war auch für das Eigentor von WAC-Tormann Alexander Kofler (62.) hauptverantwortlich. Auch Valentino Müller (77.) trug sich in die Schützenliste ein. Einzige Ausbeute der Gäste war ein Tor von Eliel Peretz (45.).

WSG Tirol führt WAC vor

Schlusslicht WSG Tirol hat die Siegesserie des WAC zertrümmert und damit auf spektakuläre Weise die rote Laterne abgegeben. Die Wattener fertigten die Wolfsberger mit 5:1 ab.

Tiroler nutzen WAC-Fehler

Nach einem gegenseitigen Abtasten nahm die Partie ab der 20. Minute Fahrt auf. Vrioni zog an WAC-Tormann Alexander Kofler vorbei, sein Abschluss wurde aber noch in den Corner gelenkt (21.). Vier Minuten später verwertete die Juve-Leihgabe die nächste Chance, köpfelte nach Klassen-Flanke vom Fünfer ein. Der ehemalige Wattner David Gugganig war dabei viel zu passiv, kam nicht in den Zweikampf. Beinahe wäre ein Doppelschlag geglückt, Vrioni spielte aber einen Konter nach Sabitzer-Zuspiel nicht richtig zu Ende (30.).

Doch auch der WAC war durch den Rückstand angestachelt und wurde immer wieder gefährlich. Der von einer Knieverletzung genesene Ferdinand Oswald wehrte einen Peretz-Schuss genauso ab wie eine Müller-Rückgabe (33.). Zudem schoss Michael Liendl aus guter Position Felix Bacher an (37.). Das rächte sich im Gegenzug. Die Tiroler schalteten vom eigenen Sechzehner blitzschnell um, und Sabitzer vollendete aus 14 Metern nach Vrioni-Zuspiel gefühlvoll via Innenstange.

Eine Vorentscheidung war damit aber noch nicht gefallen, denn die Kärntner übernahmen mit dem Rücken zur Wand das Kommando. Oswald konnte einen Peretz-Schuss noch in einen Corner abwehren. Nach diesem köpfelte Bror Blume ungewollt in Richtung eigenes Tor, wo Peretz aus vier Metern Abstauberqualitäten zeigte. Gleich darauf hatte Adis Jasic in der Nachspielzeit der ersten Hälfte das 2:2 auf dem Fuß, schoss aber knapp daneben (45.+1).

Wolfsberg läuft in Debakel

Nach Wiederbeginn benötigte die Partie wieder Anlaufzeit. Und wieder war es Vrioni, der glänzte. Zuerst machte er zwar einen zu langen Haken an Kofler vorbei, dann aber tanzte er die viel zu passiven Mario Leitgeb und Gugganig im Strafraum aus, zog von der Toroutlinie aus ab, und der Ball landete via den Körper von Kofler sehenswert im Netz. Der Anschlusstreffer des WAC von Michael Liendl wurde zu Recht vom VAR wegen einer vorangegangenen Abseitsstellung aberkannt (69.).

Sonst spielten nur die Tiroler, die noch für ganz klare Verhältnisse sorgten. Einen wuchtigen Schuss von Müller vom Sechzehner konnte Kofler nur an die Oberkante der Latte abwehren, von wo das Leder ins Tor ging. Eine Minute nachdem Markus Wallner die Stange getroffen hatte, war es Vrioni vorbehalten, mit einem Flachschuss aus mehr als 20 Metern ins Eck für das letzte Highlight zu sorgen. Der mit derselben Startformation wie beim 4:1 gegen Rapid angetretene WAC bleibt damit ein gern gesehener Gegner, von acht Meisterschaftsduellen hat man weiter nur eines verloren.

Stimmen zum Spiel:

Thomas Silberberger (WSG-Trainer): „Es war ein verdienter Sieg, der in der Höhe, glaube ich, ein bisschen zu hoch ausgefallen ist, weil der WAC nach dem 2:0 und 3:1 beeindruckend zurückgekommen ist. Wenn der Anschlusstreffer wegen Abseits gezählt hätte, wäre mir schon angst und bange gewesen, weil der WAC eine spieldominante Mannschaft ist. Mit dem aberkannten Tor ist aber bei uns der Schalter umgelegt worden, sind alle Dämme gebrochen, ist ein Traumtor nach dem anderen gefallen. Wir haben in den Kontersituationen einen überragenden Tag erwischt.“

Robin Dutt (WAC-Trainer): „Es gibt keine sensationellen Siege in der Liga, dazu sind die Mannschaften zu ausgeglichen. Es war ein hochverdienter Sieg für WSG Tirol. Dass, was dem Gegner in den letzten Wochen abgegangen ist, die Effektivität vor dem Tor, hat ihn heute ausgezeichnet. Wenn du in der Liga die Tagesform nicht hast, hast du Schwierigkeiten. Die Ursache dafür ist im Spiel gegen den Ball zu finden. Natürlich waren wir auch vorne nicht effektiv. Bei Ballverlusten haben wir aber nicht annähernd die Gegenpressingsituationen gehabt, die uns in den letzten Wochen stark gemacht haben.“

Admiral Bundesliga, 15. Runde

Sonntag:

WSG Tirol – WAC 5:1 (2:1)

Innsbruck, Tivoli Stadion Tirol, 1.200, SR Eisner

Tore:
1:0 Vrioni (26.)
2:0 Sabitzer (38.)
2:1 Peretz (45.)
3:1 Kofler (62./Eigentor)
4:1 Müller (77.)
5:1 Vrioni (85.)

WSG Tirol: Oswald – Koch, Bacher, Behounek, Stumberger – Blume (66./Rogelj), Petsos, Müller (88./Naschberger), Klassen (89./Smith) – Vrioni (89./Tomic), Sabitzer (81./Wallner)

WAC: Kofler – Jasic, Baumgartner, D. Gugganig, Dedic (72./Scherzer) – Peretz (79./Stratznig), Leitgeb, Liendl, Taferner (72./Wernitznig) – Röcher (61./Baribo), Dieng (72./Vizinger)

Gelbe Karten: Bacher bzw. D. Gugganig

Die Besten: Vrioni, Sabitzer, Petsos bzw. Peretz