David Affengruber und Nicolas Geyrhofer (beide Sturm) gegen Keito Nakamura (LASK)
GEPA/Chris Bauer
Bundesliga

Turbulentes Remis bei Sturm gegen LASK

Puntigamer Sturm Graz hat zum Abschluss der 15. Runde der Admiral Bundesliga am Sonntag ein sehenswertes Comeback gegen den LASK gefeiert. Nach 36 Minuten schon 0:3 hinten, erkämpften die in den vergangenen Wochen von Covid-19 gebeutelten Steirer noch ein 3:3 (1:3) und holten sich bei einem Spiel weniger Platz zwei vom punktegleichen Pellets WAC zurück.

Lukas Grgic (26.), Mamoudou Karamoko (32.) und Sascha Horvath (36.) schienen die Partie früh zugunsten der Gäste entschieden zu haben. Doch Sturm drehte in der zweiten Hälfte auf und wurde dank Kelvin Yeboah (44., 80.) und Manprit Sarkaria (64.) noch mit einem Punkt belohnt. Dennoch warten die Steirer schon sechs Spiele lang auf einen Pflichtspielsieg. Der LASK hingegen schenkte den zweiten Sieg in Folge her und konnte sich nur einen Punkt von Schlusslicht Altach absetzen.

Das große Thema vor dem Anpfiff war Covid-19 gewesen. Sturms Kader war deswegen schon vor der Absage der Partie gegen Altach als auch während der Länderspielpause arg dezimiert gewesen. Auch der LASK verzeichnete in den vergangenen Wochen mehrere CoV-Ausfälle, ganz aktuell musste in Graz Mittelfeldspieler Peter Michorl passen.

Sturm spielt 3:3 gegen LASK

Sturm Graz, in den vergangenen Wochen vom Coronavirus gebeutelt, feierte ein sehenswertes Comeback gegen den LASK. Nach 36 Minuten schon 0:3 hinten, erkämpften die Steirer noch ein 3:3.

LASK dominiert Beginn

Gerade die Hausherren wirkten von den Folgen zunächst sichtlich gezeichnet. Der LASK, der einmal mehr mit Viererkette agierte, wirkte frischer, spritziger und schneller, dominierte den Beginn mit viel Pressing. Die Überlegenheit manifestierte sich durch mehrere Chancen: Thomas Goiginger schoss über (2.), Karamoko (10.) so wie Philipp Wiesinger neben das Tor (10.).

Die Rettungstat von LASK-Goalie Alexander Schlager gegen Yeboah (21.) kam völlig entgegen dem Spielverlauf, der wenig später in seine gewohnte Bahn zurückkehrte: Nach einer Hong-Ecke kam Grgic im Fünfer zum Ball und knallte diesen unter die Latte. Es kam noch schlimmer für die Grazer: Ein von Jon Gorenc-Stankovic abgefälschter Karamoko-Schuss brachte das 2:0, Ex-Grazer Horvath stellte schließlich mit einem herrlichen Volleyheber von der Strafraumgrenze nach Goiginger-Freistoß auf 3:0.

Sturm Graz dreht auf

Mit dem Anschlusstreffer durch Yeboahs Abstauber kurz vor der Pause holte sich Sturm immerhin eine Moralinjektion für die zweite Hälfte. Dort war man auch das deutlich bessere Team, auch wenn vorerst echte Topchancen fehlten. Glück und Sarkaria in Personalunion belohnten den Einsatz aber in der 64. Minute, der Freistoß des Ex-Austrianers fiel via Innenstange zum Anschlusstreffer ins Tor.

Eine heiße Schlussphase war garantiert. Sturm entdeckte neue Kräfte, die Fans ihre Stimmen. Der eingewechselte Jakob Jantscher verpasste das lange Eck hauchdünn (70.), Yeboah segelte knapp an einem gefährlichen Jantscher-Ball vorbei (73.). Kurz nach Gelb-Rot für Rene Renner (78.) wurde die Passivität des LASK in der zweiten Hälfte dann doch noch bestraft: Yeboah besorgte nach Freistoß aus Kurzdistanz den Ausgleich. Der LASK musste in Unterzahl letztlich froh über den Punkt sein, im Finish rettete Schlager noch einmal gegen Jantscher (86.).

Stimmen zum Spiel:

Christian Ilzer (Sturm-Trainer): „Die letzten zwei Spiele, das 1:1 in San Sebastian und das 3:3 heute, habe ich den Umständen entsprechend wie Siege erlebt. Der LASK war in der ersten Hälfte viel präsenter und aggressiver, wir waren die ersten 40 Minuten gefühlt verloren, zu langsam, zu lethargisch. Was aber keine Überraschung für mich war. Die Reaktion auf die Widrigkeiten zeigt aber ihre Mentalität und den Charakter. Ich glaube und hoffe, dass wir in der zweiten Hälfte den Corona-Teufel vertrieben haben. Wir waren da viel präsenter, auch bei zweiten Bällen. Die Einwechselungen von Kuen und Jantscher haben das Spiel belebt, und wir waren am Ende dem Sieg näher als LASK.“

Andreas Wieland (LASK-Trainer): „Ich bin stinksauer, dass wir das 3:0, eine komfortable Führung, aus der Hand gegeben haben. Man kann das Spiel dreiteilen: Ein sehr dominanter LASK in den ersten 40 Minuten, mit einer Unachtsamkeit beim Gegentor knapp vor der Halbzeit. Das war auch der Dosenöffner für Sturm, das in der zweiten Hälfte dominanter war. Wir haben die Konterchancen nicht gut fertig gespielt. Die letzten zehn Minuten waren wir in Unterzahl und Sturm dem 4:3 näher. Sturm hat nach dem ersten Tor Lunte gerochen, wir haben unsere Intensität und Tempo in der zweiten Hälfte nicht halten können. Das wollten wir durch die Wechsel aufrechterhalten, was aber nicht gelungen ist.“

Admiral Bundesliga, 15. Runde

Sonntag:

Sturm Graz – LASK 3:3 (1:3)

Graz, Merkur-Arena, 4.795 Zuschauer, SR Gishamer

Tore:
0:1 Grgic (26.)
0:2 Karamoko (32.)
0:3 Horvath (37.)
1:3 Yeboah (44.)
2:3 Sarkaria (64.)
3:3 Yeboah (80.)

Sturm: Siebenhandl – Geyrhofer (58./Kuen), Affengruber, Wüthrich – Gazibegovic, Gorenc-Stankovic, Prass, Dante (65./Jantscher) – Niangbo – Yeboah, Sarkaria

LASK: Schlager – Potzmann, Boller, Wiesinger (66./Letard), Renner – Hong, Grgic – Goiginger (76./Schmidt), Horvath (81./Flecker), Karamoko (65./Monschein), Nakamura (66./Balic)

Gelb-Rot: Renner (78.)

Gelbe Karten: Gazibegovic, Affengruber, Yeboah bzw. Horvath, Grgic, Boller

Die Besten: Gazibegovic, Sarkaria, Gorenc-Stankovic bzw. Grgic, Goiginger, Nakamura, Horvath