Maccabi Tel Aviv Spieler Dan Biton im Zweikampf mit Sascha Horvath vom LASK Linz.
GEPA/Daniel Goetzhaber
Conference League

LASK geht in Tel Aviv aufs Ganze

Sämtlichen Problemen in der heimischen Admiral Bundesliga zum Trotz peilt der LASK am Donnerstag (21.00 Uhr) in der UEFA Europa Conference League im Gipfeltreffen der Gruppe A gegen den punktegleichen Tabellenführer Maccabi Tel Aviv Platz eins in seiner Gruppe an. „Es ist ein Endspiel“, unterstrich LASK-Trainer Andreas Wieland, der sich mit dem Gruppensieg die K.-o.-Runde ersparen würde.

Am vorletzten Spieltag kann bereits die Entscheidung um den Poolsieg fallen, können doch weder Alashkert (0 Punkte) noch HJK Helsinki (3) zu den beiden anderen Teams, die bei jeweils zehn Zählern halten, aufschließen. Das Hinspiel in Klagenfurt endete 1:1, ein Sieg würde dem LASK in jedem Fall vorzeitig Platz eins bescheren. Den Aufstieg in die K.-o.-Phase hat man schon seit der vierten Runde sicher, mit dem Gruppensieg würde man aber direkt ins Achtelfinale (März) aufsteigen und sich die Zwischenrunde (Februar) gegen einen Europa-League-Dritten ersparen.

Und das ist auch das klare Ziel der Oberösterreicher. „Unser Anspruch ist, nach Israel zu fliegen, um dort zu gewinnen“, sagte Wieland. „Die Motivation ist groß.“ Maccabi ist klarerweise der härteste der Gruppengegner, das war schon im Hinspiel zu sehen, bei dem man dennoch zwei Punkte eigentlich verschenkte. „Wir sind uns bewusst, dass uns eine qualitativ gute Mannschaft gegenübersteht und auch frenetische Fans“, sagte Wieland im Hinblick auf das 30.000er-Boomfield-Stadion.

LASK nach Israel abgehoben

Der LASK ist in Richtung Israel aufgebrochen. Dort findet das vorletzte Conference-League-Gruppenspiel statt.

„Sind sehr gierig auf Platz eins“

Weil sich Maccabi Ende Oktober vom niederländischen Coach Patrick van Leeuwen trennte und interimistisch durch Barak Itzhaki ersetzte, erwartete Wieland „gewisse Änderungen, an der Spielanlage hat sich aber recht wenig verändert“.

Fünfter Spieltag

Donnerstag, 21.00 Uhr:

Maccabi Tel Aviv – LASK

Tel Aviv, Bloomfield Stadion, SR Lesage (FRA)

Mögliche Aufstellungen:

Maccabi: Peretz – Geraldes, Baltaxa, Hernandez, Davidzada – Glazer, Biton, Yeini – Kuwas, Perica, Kanichowsky

LASK: Schlager – Wiesinger, Boller, Luckeneder, Potzmann – Hong, Grgic – Goiginger, Horvath, Renner – Karamoko

In Tel Aviv kommt es zum Duell einer heim- mit einer auswärtsstarken Europacup-Truppe. Maccabi hat vor eigenem Publikum alle fünf internationalen Partien (inkl. Qualifikation) gewonnen, der LASK reüssierte in der Fremde in allen vier Spielen (Vojvodina, St. Johnstone, Helsinki, Alashkert) – und das jeweils ohne Gegentor. „Wir fahren nicht auf Urlaub nach Tel Aviv und sind sehr gierig auf Platz eins“, stellte auch Mittelfeldmann Lukas Grgic klar.

Im Vergleich zum heimischen Parkett muss für den Erfolg freilich eine Leistungssteigerung her. Trotz Systemumstellung von Dreier- auf Viererkette hat der LASK noch nicht richtig Tritt gefunden, beim jüngsten 3:3 gegen Sturm Graz schenkten Alexander Schlager und Co. eine 3:0-Führung noch her. Wieland sah in der zweiten Hälfte nicht nur spielerische Probleme. „Da geht es auch um Körpersprache und Mentalität, das möchte ich einfach nicht mehr sehen“, betonte der 38-Jährige. „Wichtig wird sein, dass wir die Intensität über das gesamte Spiel halten können.“

Wie schon gegen Sturm nicht an Bord waren am Mittwoch Mittelfeldregisseur Peter Michorl nach einer Coronavirus-Erkrankung sowie Verteidiger Petar Filipovic nach seiner Hüftoperation. Stürmer Marko Raguz ist noch nicht matchfit. Neben dem sportlichen Anreiz, bereits vorzeitig für das Achtelfinale planen zu können, gäbe es für die Linzer auch noch eine weitere Belohnung: Von der UEFA gäbe es – abgesehen von den 500.000 Euro Prämie für die drei Punkte in Tel Aviv – auch einen doppelt so hohen Bonus: 650.000 statt 325.000 Euro.