Der serbische Tennisspieler Novak Djokovic.
APA/AFP/Marco Bertorello
Davis-Cup

Djokovic gibt sich in Innsbruck die Ehre

Wenn die 18 besten Tennisnationen ab Donnerstag beim länderübergreifenden Davis-Cup-Finalturnier um den Aufstieg in das Viertelfinale kämpfen, wartet Innsbruck als einer von drei Schauplätzen mit dem absoluten Topstar auf. Österreich trifft in der Gruppe F nämlich auf Serbien und damit auf den Weltranglistenersten Novak Djokovic. Auftaktgegner des 20-fachen Grand-Slam-Siegers ist am Freitag Dennis Novak.

Seine letzten Davis-Cup-Einsätze für Serbien hatte der „Djoker“ noch gemeinsam mit dem Spieler Viktor Troicki im November 2019. Troicki, der mittlerweile zum „non playing captain“ mutiert ist, und er hatten im Viertelfinale beim Stand von 1:1 nach den Einzeln gegen Russland hauchdünn im Doppel verloren und danach sogar Tränen vergossen. „Wir waren alle sehr emotional“, erinnerte sich Djokovic am Mittwoch. „Wir sind sehr gute Freunde, die Chemie im Team ist fantastisch, und das ist eine der notwendigen Zutaten für den Erfolg.“

Dass man nach der coronavirusbedingten Pause im Vorjahr nun wegen der Covid-19-Maßnahmen in Österreich wieder „Geisterspiele“ auf dem Programm stehen, findet Djokovic schade. „Natürlich sind wir traurig, dass wir keine Fans haben werden. Auch wenn wir nicht zu Hause spielen, Fans sind ein wichtiger Bestandteil des professionellen Tennis und unserer Karrieren. Die Energie, die wir bekommen, von der ernähren wir uns, und das ist auch ein Drive, den wir brauchen. Besonders im Davis-Cup, wo mehr Anfeuerung erlaubt ist und man eine lautere, lebhaftere Atmosphäre erwartet."

Davis-Cup-Finalturnier in Innsbruck

Österreichs Tennis-Davis-Cup-Team startet am Freitag in Innsbruck in das Finalturnier. Als Gegner wartet Serbien, und damit auch die Nummer eins der Welt Novak Djokovic.

Djokovic und Co. klarer Favorit

Ob mit oder ohne Zuschauer, die ohnehin schon große Favoritenrolle der Serben in Gruppe F wurde noch klarer, weil Österreich ohne Dominic Thiem und Deutschland ohne Alexander Zverev auskommen müssen. „Ich bin sicher, das deutsche und das österreichische Team hätten gerne ihre besten Spieler dabei. Natürlich ist die Situation ohne Zverev und Thiem für die Teams ganz anders, aber auch ohne sie haben sie immer noch starke Teams, besonders Deutschland“, sagte Djokovic dazu.

Bei den Deutschen hätten Spieler wie Jan-Lennard Struff und Dominik Koepfer schon einige große Siege aufzuweisen. „Das sind sehr gefährliche Spieler. Wir unterschätzen niemanden, nur weil ihre Hauptspieler nicht dabei sind. Wir freuen uns und schauen nicht so viel darauf, was in den anderen Teams passiert“, so Djokovic. Das Ziel ist dennoch klar: „Wir möchten nach Madrid kommen, aber es ist ein langer Weg. Es gibt nicht viel Platz für Fehler. Unser Ziel ist es, die Gruppe zu gewinnen.“

Auch das erste Duell mit Dennis Novak, die Nummer 118 im ATP-Ranking, wird Djokovic sehr ernst nehmen. „Unabhängig vom Ranking des Gegners bereite ich mich auf das Match vor wie für jedes andere auch, wirklich. Ich versuche, meine Hausaufgaben zu machen“, sagte Djokovic zur APA. „Ich habe noch nie gegen Dennis gespielt, aber ich werde meine Arbeit im Hintergrund machen. Ich werde versuchen, von Beginn an mit guter Intensität da rauszugehen.“

„Alles ist möglich, aber auch für uns“

Das Format mit nur zwei Einzeln und einem Doppel könnte es für Überraschungen etwas leichter machen. Das bestätigt auch der Weltranglistenerste. „Auch Spieler, die zwischen 100 und 200 liegen, können großartiges Tennis spielen, und an einem speziellen Tag können sie sehr gefährlich sein. Ich unterschätze niemanden.“ Zudem habe Österreich über die Jahre einige gute Doppel-Spezialisten gehabt. „Alles ist möglich, aber auch für uns“, sagte Djokovic augenzwinkernd.

Er ist übrigens nicht zum ersten Mal als Spieler in Tirol, hat er doch einige Male bei der Isospeed-Trophy in St. Anton, einer Exhibition mit Fun-Charakter, Skifahren und Party, mitgewirkt. „Ich war ein paar Jahre in Folge in St. Anton. Ich erinnere mich an diese Trips, wo ich viel Tennis, Skifahren, Spaß, Familienzeit, alles kombiniert in weniger als sieben Tagen, hatte. Das war ein fantastisches Event, schade, dass es das nicht mehr gibt, das war für mich ohne Zweifel eines der besten Exhibition-Events auf der Welt. Ich hatte dort sehr viel Spaß“, schilderte Djokovic seine Erinnerungen.