„Die Niederlage in Lille hat natürlich geschmerzt, das ist gar keine Frage“, sagte Salzburg-Coach Matthias Jaissle nach dem 0:1 in der Königsklasse in Frankreich. Gerade in der Offensive herrscht aktuell eine leichte Flaute: In den jüngsten vier Pflichtspielen wurde nie mehr als ein Tor bzw. wurden insgesamt nur zwei Treffer erzielt. Am vergangenen Wochenende kam man zu Hause über ein 0:0 gegen die Admira nicht hinaus. Jaissle gab sich vor der Fahrt an den Wörthersee dennoch optimistisch. „Bisher ist es der Mannschaft immer gelungen, den Schalter wieder umzulegen.“
Mittelfeldmann Brenden Aaronson gestand allerdings, dass der Wechsel von der Königsklasse in die Mühen der Ebene „keine ganz so einfache Sache“ sei, „aber für uns letztlich nicht neu. Das Champions League-Match gegen Lille ist bereits Vergangenheit, das Spiel gegen Klagenfurt ist die Gegenwart“, sagte der US-Amerikaner. „Klagenfurt macht das richtig gut und spielt als Aufsteiger eine sehr starke Rolle. Wir dürfen also nicht glauben, dass wir da so einfach drüberkommen. Wir brauchen viel mehr wieder volle Konzentration auf dieses Spiel und darauf, dass wir unseren Matchplan genau umsetzen.“
Bundesliga, 16. Runde
Samstag, 17.00 Uhr:
A. Klagenfurt – Salzburg
Wörthersee Stadion, SR Grobelnik
Mögliche Aufstellungen:
Klagenfurt: Menzel – Paul, Mahrer, N. Wimmer, Schumacher – Cvetko, Greil, Gemicibasi – Timossi Andersson, Pink, Rieder
Salzburg: Köhn – Kristensen, Onguene, Wöber, Ulmer – Capaldo, Camara, Aaronson, Seiwald – Adamu, Adeyemi
Klagenfurt daheim mit weißer Weste
Gerade aufgrund der Heimstärke des Gegners müssen die Salzburger auf der Hut sein. „Die Klagenfurter spielen bisher eine sehr starke und stabile Saison. Von den letzten zehn Pflichtspielen haben sie nur ein einziges verloren, zu Hause sind sie noch ungeschlagen. Wir wissen also, was uns erwartet“, erklärte Jaissle. Der Deutsche könnte aufgrund der Doppelbelastung wieder rotieren. Fraglich ist weiter der Einsatz von Stürmer Noah Okafor, der wegen einer Oberschenkelblessur schon in Lille fehlte. Fix fällt neben Albert Vallci, Zlatko Junuzovic, Kamil Piatkowski, Sekou Koita und Bryan Okoh auch Bernardo aus: Der Verteidiger muss sich einer bereits länger geplanten Knieoperation unterziehen und fällt für den Rest der Herbstsaison aus.
Klagenfurt will im „Geisterspiel“ seine weiße Weste in der Heimstätte wahren, hat man dort in sieben Partien bei zwei Siegen doch noch keine einzige Niederlage kassiert. Als Aufsteiger blieb zuletzt die Admira 2011/12 in den ersten sieben BL-Heimpartien ungeschlagen (sechs Siege, ein Remis). Das alleine wird gegen Salzburg freilich nicht reichen. Gerade im Abschluss wünscht sich Trainer Peter Pacult Verbesserungen. „Seid noch gieriger“, forderte der ehemalige ÖFB-Teamkicker von seinen Mannen, denen er beim jüngsten 0:0 gegen die Wiener Austria mangelnde Entschlossenheit attestierte.
Admira möchte gegen WAC nachlegen
In der Südstadt möchte die Admira gestärkt durch das 0:0 gegen Salzburg gegen den WAC nachlegen, die zuletzt eine herbe 1:5-Niederlage gegen die WSG Tirol kassiert haben. Die Kärntner wollen beweisen, dass es nach zuvor fünf Siegen in Folge nur ein Ausrutscher war. WAC-Coach Robin Dutt sprach nach der Watschen von einer „Lektion“ und peilt eine klare Steigerung an. „Ich hoffe, dass wir da weitermachen, wo wir vor drei Wochen aufgehört haben“, meinte er im Rückblick auf die Partien vor der Länderspielpause, als man die Austria, den LASK, Klagenfurt, Sturm Graz und Rapid (Torverhältnis 11:2) abgefertigt hatte.
Bundesliga, 16. Runde
Samstag, 17.00 Uhr:
Admira – WAC
BSFZ-Arena, SR Pfister
Mögliche Aufstellungen:
Admira: Leitner – Zwierschitz, Datkovic, Schmiedl, Lukacevic – Malicsek, Ebner – Kronberger, Kerschbaum, Patrick – Mustapha
WAC: Kofler – Jasic, Lochoschwili, D. Gugganig, Dedic – Peretz, Leitgeb, Liendl, Taferner – Vizinger, Baribo
In der Tabelle ist man – bei einem Spiel mehr als Sturm – nach wie vor Dritter punktegleich mit den zweitplatzierten Steirern. In der Südstadt muss Dutt allerdings sowohl auf Dominik Baumgartner als auch auf Thorsten Röcher verzichten, die zwar nicht an Covid-19, aber doch erkrankt sind. Immerhin ist Luka Lochoschwili nach zwei verpassten Partien wieder einsatzbereit. Im Gegensatz zu den Wolfsbergern holte sich die Admira mit dem torlosen Remis in Salzburg eine Moralinjektion, die den Weg zum ersten Sieg seit 2. Oktober ebnen soll.
Ein „wichtiges Signal“ ortete Andreas Herzog nach Abpfiff in Wals-Siezenheim. Schließlich ist man in der Tabelle langsam, aber sicher nach hinten gerutscht, liegt nur noch zwei Punkte vor Schlusslicht Altach, das ein Spiel weniger absolviert hat, auf Rang zehn. „Der WAC ist eine extrem spielstarke Mannschaft. Da müssen wir aufpassen“, warnte Herzog, der sich „daheim endlich einmal die Punkte, die wir dringend benötigen“ holen will. Im Hinspiel ging die Admira im Lavanttal mit 0:3 unter, für Routinier Stephan Zwierschitz die „schlechteste Saisonleistung“ bisher. „Daher sind wir gewarnt genug.“ Der jüngste Teilerfolg habe für Samstag keine Bedeutung: „Wir dürfen da auf keinen Fall leichtsinnig werden und glauben, dass es nach unserem Remis in Salzburg ein Selbstläufer wird.“
WSG will Schwung nach Altach mitnehmen
Im Westduell hofft vor allem die WSG Tirol auf einen wichtigen Schritt nach vorn. Die Wattener verspüren nach dem 5:1-Kantersieg gegen Wolfsberg Höhenluft, während Altach nach zuletzt zwei Niederlagen vorerst am Tabellenende angekommen ist. Die Vorarlberger wollen am Samstag den Spieß jedoch umdrehen. Mit einem Sieg wären sie an der WSG vorbei.
Thomas Silberberger sprach von einem „absolut wichtigen Spiel“ im „Ländle“. „Jeder kann die Tabelle lesen. Wenn wir in Altach gewinnen, docken wir wieder oben an, sind im Kampf um den Strich wieder mit von der Partie“, meinte der Tiroler. „Deswegen ist die Partie für uns so richtungsweisend wie schon lange nicht mehr.“ Mit einem Erfolgserlebnis ist seine Elf an den Top Sechs dran.
Bundesliga, 16. Runde
Samstag, 17.00 Uhr:
Altach – WSG Tirol
Cashpoint-Arena, SR Lechner
Mögliche Aufstellungen:
Altach: Casali – Dabanli, Zwischenbrugger, Ndiaye – Bukta, Thurnwald, Haudum, Tartarotti, Edokpolor – Reiter, Krizman
WSG: Oswald – Koch, Bacher, Behounek, Stumberger – Blume, Petsos, Müller, Klassen – Vrioni, Sabitzer
Die Wattener sahen sich in der Vorwoche endlich für ihre Arbeit belohnt. Was neben dem jüngsten Erfolgserlebnis noch für die Tiroler spricht: Sie haben mit Giacomo Vrioni und Thomas Sabitzer ihre beiden besten Torschützen dabei. Zwölf der 22 WSG-Tore hat das Duo in dieser Saison erzielt. Bei den Altachern fehlen indes mit Atdhe Nuhiu und Noah Bischof zwei Offensivspieler gesperrt. Außer Nuhiu (drei Saisontore) hat bisher kein Rheindörfler mehr als einen Treffer in der laufenden Spielzeit erzielt.
Altach bisher mit Ladehemmung
Neun Tore hat Altach insgesamt in 14 Runden erst geschossen. So endete auch das erste Saisonduell mit der WSG mit einem 0:0. In der Torstatistik bedeutet das abgeschlagen ebenfalls den letzten Platz. Damir Canadi will aber Ruhe ausstrahlen. „Natürlich ist Druck da, doch das ist der Verein gewohnt. Wir haben gezeigt, dass wir auch in solchen Situationen performen können“, betonte der SCR-Trainer. Mit Sandi Krizman stehe in Abwesenheit des gesperrten Duos eine echte Alternative bereit. „Er kann die beiden Ausfälle kompensieren.“
0:2 gegen Hartberg und 0:1 gegen Rapid lauteten die jüngsten Resultate der Altacher. Natürlich arbeite man im Trainings hart daran, die Offensivflaute zu beheben, so Canadi. „Defensiv stehen wir gut da. Es gilt nun, die Balance zu finden.“ Immerhin warte eine „sehr wichtige Woche“. Am Mittwoch steht im Nachtragsspiel gegen Sturm Graz der nächste Heimauftritt an, danach geht es im Lavanttal beim WAC weiter. Die Zuschauer werden wie auch in allen anderen Stadien aufgrund der CoV-Beschränkungen fehlen.