Die Halbfinal-Spiele finden am 24. und 25. März statt. Die Finalspiele steigen am 28. und 29. März. Das WM-Turnier geht vom 21. November bis 18. Dezember 2022 in Katar über die Bühne, die Auslosung der WM-Gruppenphase erfolgt voraussichtlich im April 2022. Ein Blick auf eine andere Paarung verrät, wie sehr Österreich das Losglück gesonnen war. So werden in Pfad C Italien oder Portugal auf der Strecke bleiben.
„Es ist alles möglich in diesem Pfad. Wales hat in seiner Qualigruppe daheim nicht verloren, wir haben 2017 in der WM-Quali keine guten Erfahrungen gegen sie gemacht (2:2, 0:1)“, erinnerte ÖFB-Teamchef Franco Foda in seiner ersten Reaktion im ORF. „Wenn aber alle fit, an Bord und im Rhythmus sind, haben wir alle Möglichkeiten, in Wales zu gewinnen. Das Finale wäre daheim, das gibt zusätzliche Motivation.“
Österreich im WM-Play-off gegen Wales
Eine lösbare Aufgabe steht für Österreichs Fußballnationalteam im Play-off der WM-Qualifikation auf dem Programm: Die Mannschaft von Franco Foda trifft im kommenden März im ersten Spiel auswärts auf Wales. Bei einem Sieg geht es gegen Schottland oder die Ukraine.
Mit den Walisern machten David Alaba und Co. wie vom Teamchef angesprochen zuletzt unliebsame Bekanntschaft. Daheim reichte es in der WM-Qualifikation für die Endrunde 2018 in Russland nur zu einem 2:2, auswärts setzte es ein 0:1. Die jüngste WM-Qualifikation beendete Wales als Zweiter der Gruppe E, fünf Punkte hinter Belgien und einen Zähler vor Tschechien. Topstars des EM-2016-Semifinalisten sind Gareth Bale (Real Madrid) und Aaron Ramsey (Juventus Turin).
Fortuna meint es mit ÖFB-Team gut
Foda meinte weiter: „Die schwierigste Gruppe ist sicher die mit Italien und Portugal, insofern hatten wir etwas Glück. Wir tun aber alle gut daran, wenn wir bodenständig und demütig bleiben.“ Daher warnte der 55-jährige Deutsche auch wie gewohnt: „Alle, die im Play-off sind, wollen sich qualifizieren. Insofern gibt es nur gute Mannschaften und kein leichtes Spiel. Wir sind in der Lage, in Wales zu gewinnen, die Chancen stehen 50:50. Wir gehen positiv an die Sache heran. Es ist wichtig, dass wir uns gut und intensiv auf den Gegner vorbereiten.“

ÖFB-Präsident Gerhard Milletich sagte zur Auslosung: „Fortuna hat es mit uns gut gemeint, auch wenn wir natürlich wissen, wie schwer diese Gegner sind. Wenn wir eine Topleistung abrufen können, haben wir reelle Chancen auf ein großes Finale im Ernst-Happel-Stadion und in der Folge auf ein WM-Ticket.“ Ähnlich äußerte sich Sportdirektor Peter Schöttel. „Alles ist sehr ausgeglichen, es gibt keinen klaren Favoriten. Unser Fokus liegt voll auf dem Spiel gegen Wales. Gegen Schottland und die Ukraine haben wir dieses Jahr gespielt. Fakt ist, dass wir im Fall des Aufstiegs bereits viel an Informationen haben.“
Teamspieler Christoph Baumgartner meinte, man könne „grundsätzlich zufrieden“ sein. „Natürlich gibt es bei einem WM-Play-off keine leichten Gegner, das war von vornherein klar. Wir haben die Chance auf ein richtiges Finale daheim. Wenn wir das erste Spiel in Wales gewinnen, wartet ein Gegner, den wir gut kennen. Wir sind hochmotiviert und freuen uns sehr auf die Spiele“, erklärte der Hoffenheim-Profi.
Mögliches Finale im Wiener Happel-Stadion
Teamchef Foda hatte zuletzt mit großen Personalproblemen zu kämpfen. Stand jetzt besteht allerdings die Hoffnung, dass Ende März alle Schlüsselspieler fit und einsatzbereit sind. „Es ist von großer Bedeutung, dass man in so einem wichtigen Spiel alle an Bord hat. Das war in der WM-Qualifikation nie der Fall“, sagte Foda. Als „ganz wichtig“ bezeichnete Foda die Tatsache, bei einem Sieg über Wales ein finales Spiel vor eigenem Publikum zu haben. „Was gibt es Schöneres, als in einem vollen Heimstadion den Sack zuzumachen?“

Sollte gegen die Waliser gewonnen werden, würde das entscheidende Match auf jeden Fall im Wiener Happel-Stadion ausgetragen werden, so ÖFB-Geschäftsführer Bernhard Neuhold. Im Falle einer Niederlage ist die Austragung eines Freundschaftsspiels am Finaltermin aufgrund der UEFA-Zentralvermarktung verpflichtend.
In diesem Fall würde man fix im Happel-Stadion und mit großer Wahrscheinlichkeit gegen den Verlierer aus Schottland – Ukraine antreten, allein schon aus logistischen Gründen. Diesbezüglich wurde bereits Kontakt mit den betreffenden Nationalverbänden aufgenommen. Neuhold: „Es wäre mehr herausfordernd, bis zum 24. März zu warten, gegen wen man fünf Tage später spielt.“ Mit dem Kartenvorverkauf für das Spiel am 29. März im Prater wird der ÖFB wohl schon vor dem Gastspiel in Wales beginnen.
Italiener oder Portugiesen werden scheitern
In Pfad C trifft Italien zunächst auf Nordmazedonien und Portugal auf die Türkei. Die Sieger dieser Partien kämpfen im direkten Duell um ein WM-Ticket – also fehlt entweder der regierende Europameister Italien zum zweiten Mal in Folge bei einem Weltturnier, oder Cristiano Ronaldo muss zuschauen. In Pfad B duellieren sich Russland und Polen sowie Schweden und Tschechien in der Vorschlussrunde des Play-off.
Österreich hat ein solches K.-o.-Duell im Kampf um ein Ticket für die Endrunde seit 2001 nicht bestritten. Damals kam gegen die Türkei im Play-off für die WM 2002 in Hin- und Rückspiel (0:1 bzw. 0:5) das Aus.
WM-Play-off, Auslosung
Pfad A:
Halbfinale:
Schottland – Ukraine
Wales – Österreich
Finale:
Sieger Wales/Österreich – Sieger Schottland/Ukraine
Pfad B:
Halbfinale:
Russland – Polen
Schweden – Tschechien
Finale:
Sieger Russland/Polen – Sieger Schweden/Tschechien
Pfad C:
Halbfinale:
Italien – Nordmazedonien
Portugal – Türkei
Finale:
Sieger Portugal/Türkei – Sieger Italien/Nordmazedonien
Bisher für die Fußball-WM 2022 qualifizierte Teams (insgesamt 32 Startplätze/13 vergeben): Katar (Gastgeber), Dänemark, Deutschland, Frankreich, Belgien, Kroatien, Serbien, Spanien, Schweiz, England, Niederlande, Brasilien, Argentinien