WM-Qualifikation

ÖFB-Frauen müssen sich England beugen

Für Österreichs Frauen hat es am fünften Spieltag der Qualifikation für die WM-Endrunde 2023 wie befürchtet die erste Niederlage gesetzt. Die Auswahl von Teamchefin Irene Fuhrmann musste sich am Samstag in Sunderland Gruppenfavorit England mit 0:1 (0:1) geschlagen geben und ging damit erstmals in der laufenden Qualifikation als Verlierer vom Platz. Ellen White gelang in der 39. Minute der goldene Treffer für die Engländerinnen, die Österreich trotz des knappen Ausgangs klar die Grenzen aufzeigten.

White war in ihrem 100. Länderspiel kurz vor der Pause aus kurzer Distanz zur Stelle und bescherte den EM-Gastgeberinnen 2022 den fünften Sieg im fünften Spiel. Für die Torjägerin war es ihr 45. Treffer im englischen Trikot, nur Rekordhalterin Kelly Smith hat noch ein Tor mehr auf dem Konto. Die Engländerinnen hatten schon davor mehrere Topchancen auf die Führung ausgelassen. Auch in der zweiten Halbzeit waren die „Three Lionesses“ das überlegene Team, konnten daraus aber kein weiteres Kapital mehr schlagen.

Die Österreicherinnen, die vor rund 15.000 Zuschauern im Stadium of Light vor dem Seitenwechsel offensiv noch abgemeldet gewesen waren, konnten sich nach der Pause deutlich steigern und hatten sogar Chancen auf einen Treffer. Die beste Gelegenheit vergab Maria Plattner kurz nach dem Wiederbeginn. Die 20-jährige Tirolerin, die erstmals von Beginn an mit von der Partie war, scheiterte nach einem schönen Konter an der englischen Torfrau Mary Earps (53.).

ÖFB-Frauen unterliegen England knapp

Österreichs Frauen-Fußballteam verliert in der WM-Qualifikation nach guter Leistung in Sunderland gegen England knapp mit 0:1. In der Tabelle liegen die Österreicherinnen fünf Punkte hinter England auf Platz zwei.

Gelungene englische EM-„Generalprobe“

In der Tabelle der Gruppe D führen die Engländerin mit fünf Siegen, dem Punktemaximum von 15 Zählern und einem Torverhältnis von 33:0 vor Österreich und Nordirland, die bei jeweils zehn Punkten halten. England gelang damit auch eine erfolgreiche „Generalprobe“ für das EM-Duell mit Österreich am 6. Juli 2022 in Manchester. Da sollen dann 75.000 Zuschauer im Old Trafford Stadium beim Turnier-Eröffnungsspiel zugegen sein.

Die ÖFB-Auswahl hofft da auf das erste Erfolgserlebnis im direkten Duell. In sieben Partien – fünfmal WM-Quali, zweimal Testspiele (1:22-Tore) – gegen die „Lionesses“ gab es bisher noch nichts zu holen. Die WM-Qualifikation geht für die Österreicherinnen am Dienstag in Luxemburg (20.00 Uhr live in ORF Sport +) weiter. Nordirland empfängt schon am Tag zuvor Nordmazedonien. Das „Hinspiel“ am Samstag in Skopje entschieden die Britinnen mit 11:0 für sich.

Österreichs Abwehr hält lange dagegen

ÖFB-Teamchefin Fuhrmann nahm am Samstag gegenüber dem 2:2 in Nordirland nur eine Veränderung vor, Plattner bekam gegenüber Marie-Therese Höbinger den Vorzug. Wie erhofft mutig starteten die Gäste mit einer 4-3-3-Formation in der Offensive, die in der Defensive zum 4-5-1 wurde, in die Partie. Die Engländerinnen machten zwar erwartungsgemäß das Spiel, hatten allerdings Probleme gegen den stabilen defensiven ÖFB-Block. In der 16. Minute kam auch etwas Glück dazu. Laura Wienroither traf bei einem Klärungsversuch Beth Mead mit etwas hohem Fuß auch am Kopf, Schiedsrichterin Katerina Monsul ahndete das Vergehen aber nicht.

Bis zum Führungstreffer in der 39. Minute blieben die Heimischen nur im Ansatz gefährlich, dann landete der Ball im Tor. Viginia Kirchberger konnte einen Schuss von Fran Kirby zuerst mit dem Kopf noch abwehren, Kirby machte den Ball allerdings wieder scharf und White staubte aus zwei Metern via Direktabnahme ab. Zinsberger verhinderte einen Doppelschlag und glänzte auch bei Abschlüssen von Lauren Hemp (42.) sowie einer Doppelchance von Kirby und White (45.).

Ellen White und Beth Mead (ENG)
Reuters/Lee Smith
Kurz vor der Pause durfte sich White (Nr. 9) zu ihrem 45. Länderspieltor gratulieren lassen

Nach Wiederbeginn war bei starkem Wind und zum Teil Schneetreiben die einzige Phase, in der auch ein ÖFB-Treffer in der Luft lag. Barbara Dunst prüfte Mary Earps mit einem Weitschuss (50.), und drei Minuten später benötigte die Schlussfrau von Manchester City bei einem von Plattner abgeschlossenen Konter eine echte Glanzparade. Sonst lag allerdings eher der zweite England-Treffer in der Luft. Insel-Legionärin Zinsberger konnte sich aber im Duell mit Mead (65.) und Rachel Daly (85.) neuerlich auszeichnen.

Stimme zum Spiel:

Irene Fuhrmann (ÖFB-Teamchefin): „Die Favoritenrollen waren klar verteilt, das hat man auch auf dem Feld gesehen. Ich bin aber stolz, wie meine Mannschaft aufgetreten ist, sie hat leidenschaftlich verteidigt und zumindest zweite Halbzeit auch mutige Akzente nach vorne setzen können. Dass man gegen so einen Topgegner nur zu wenigen Chancen kommen wird, war uns klar, umso mehr ist es schade, dass wir in unserer Drangphase keinen Treffer erzielen konnten.“

WM-Qualifikation, Gruppe D, fünfter Spieltag

Samstag:

England – Österreich 1:0 (1:0)

Sunderland, SR Monsul (UKR)

Tor: White (39.)

Österreich: Zinsberger – Wienroither, Wenninger, Kirchberger, Hanshaw – Dunst, Zadrazil, Puntigam, Plattner (89./Höbinger), Naschenweng (59./Wienerroither) – Billa (87./Enzinger)

England: Earps – Daly, Bright, Greenwood, Stokes (92./Carter) – Kirby, Walsh, Toone (63./Stanway) – Mead (70./Parris), White, Hemp