„Ich bin sehr happy mit dem vierten Platz. Es waren sehr konstante Sprünge, und das macht mich happy“, sagte der Salzburger, der beim Saisonauftakt in Nischnij Tagil beim ersten Bewerb die Qualifikation noch verpasst hatte und im zweiten als Dritter auf das Podest sprang, im ORF-Interview. „Wenn bei Kobayashi alles zusammenpasst, dann ist er richtig stark. Aber ich weiß, was ich zu tun habe. In erster Linie bin ich sehr zufrieden, wie es läuft.“
Kraft war damit bei tiefwinterlichen Temperaturen um minus 15 Grad auch einziger ÖSV-Mann in den Top Ten, da auch Jan Hörl nach Schwierigkeiten beim Anschnallen der Ski nur auf 109 Meter hüpfte und von Platz sechs auf 17 zurückfiel und damit sogar noch hinter Daniel Huber (16.) landete. „Es ärgert mich, dass ich die zweiten Sprünge nicht runterbringe. Ich möchte immer noch mehr probieren und werde dann zu passiv. Der erste Durchgang war sehr gut, ich habe auch gewusst, was ich tun musste. Aber morgen ist ein neuer Tag“, sagte Hörl.
Kraft als Vierter bester ÖSV-Adler
Österreichs bester Mann beim ersten Einzel-Bewerb in Ruka war Stefan Kraft, der als Vierter das Podest relativ klar um 14,6 Punkte verpasste.
Huber kann Leistung nicht bestätigen
Auch Huber büßte nach Zwischenrang elf im zweiten Durchgang noch einige Plätze ein und landete schließlich auf dem 16. Rang. „Es ist schade, gestern hatte ich einen super Tag und heute komme ich wieder nicht ordentlich rein“, sagte der 28-jährige Salzburger, der in der Qualifikation noch hinter Kobayashi Zweiter war. „Ich bringe es (im Wettkampf, Anm.) noch nicht ganz rüber. Es heißt einfach weiter arbeiten, denn die anderen kochen auch nur im Wasser. Ich muss einfach cooler werden. Ich bin nicht mehr so frei und trau mir dann nicht mehr so viel zu. Dabei mache ich bei den anderen Sprüngen auch Fehler.“
Kobayashi segelte unterdessen im zweiten Durchgang auf 143 Meter hinunter und vermasselte damit Lanisek den ersehnten ersten Weltcup-Sieg. Auf den Asiaten fehlten Kraft schon 34,7 Punkte. „Das Selbstvertrauen steigt und steigt, ich weiß immer mehr, was ich zu tun habe. Vielleicht können wir die Lücke nach vorne verringern“, meinte der Salzburger zum großen Rückstand. „Ich bin schon noch sehr am Kopfen.“
Rückenwind als Spielverderber
Besonders im zweiten Durchgang störte Rückenwind die Konkurrenz, der sonst übliche typische Aufwind von Ruka fehlte. „Eiskalt, aber megaschön zum Skispringen. Vielleicht sind sogar die Windfähnchen eingefroren und deswegen ist kein Wind“, scherzte Kraft. Der Bewerb ist ohne Weltcup-Titelverteidiger Halvor Egner Granerud in Szene gegangen, da sich der Norweger überraschend nicht hatte qualifizieren können. Am Sonntag (16.15 Uhr, live in ORF1) gibt es eine weitere Einzel-Konkurrenz.