Skispringen

Kobayashi gewinnt erstes Springen in Ruka

Ryoyu Kobayashi hat am Samstag beim ersten Einzel im finnischen Ruka einen besonderen Sieg gefeiert. Der 25-jährige Japaner landete bei 138,5 und 143 Metern und siegte 5,6 Zähler vor Halbzeitleader Anze Lanisek. Dritter wurde der Deutsche Markus Eisenbichler. Während Kobayashi seinen 20. Weltcup-Sieg feierte, verpasste Stefan Kraft als Vierter das Stockerl doch relativ klar um 14,6 Punkte.

„Ich bin sehr happy mit dem vierten Platz. Es waren sehr konstante Sprünge, und das macht mich happy“, sagte der Salzburger, der beim Saisonauftakt in Nischnij Tagil beim ersten Bewerb die Qualifikation noch verpasst hatte und im zweiten als Dritter auf das Podest sprang, im ORF-Interview. „Wenn bei Kobayashi alles zusammenpasst, dann ist er richtig stark. Aber ich weiß, was ich zu tun habe. In erster Linie bin ich sehr zufrieden, wie es läuft.“

Kraft war damit bei tiefwinterlichen Temperaturen um minus 15 Grad auch einziger ÖSV-Mann in den Top Ten, da auch Jan Hörl nach Schwierigkeiten beim Anschnallen der Ski nur auf 109 Meter hüpfte und von Platz sechs auf 17 zurückfiel und damit sogar noch hinter Daniel Huber (16.) landete. „Es ärgert mich, dass ich die zweiten Sprünge nicht runterbringe. Ich möchte immer noch mehr probieren und werde dann zu passiv. Der erste Durchgang war sehr gut, ich habe auch gewusst, was ich tun musste. Aber morgen ist ein neuer Tag“, sagte Hörl.

Kraft als Vierter bester ÖSV-Adler

Österreichs bester Mann beim ersten Einzel-Bewerb in Ruka war Stefan Kraft, der als Vierter das Podest relativ klar um 14,6 Punkte verpasste.

Huber kann Leistung nicht bestätigen

Auch Huber büßte nach Zwischenrang elf im zweiten Durchgang noch einige Plätze ein und landete schließlich auf dem 16. Rang. „Es ist schade, gestern hatte ich einen super Tag und heute komme ich wieder nicht ordentlich rein“, sagte der 28-jährige Salzburger, der in der Qualifikation noch hinter Kobayashi Zweiter war. „Ich bringe es (im Wettkampf, Anm.) noch nicht ganz rüber. Es heißt einfach weiter arbeiten, denn die anderen kochen auch nur im Wasser. Ich muss einfach cooler werden. Ich bin nicht mehr so frei und trau mir dann nicht mehr so viel zu. Dabei mache ich bei den anderen Sprüngen auch Fehler.“

Kobayashi segelte unterdessen im zweiten Durchgang auf 143 Meter hinunter und vermasselte damit Lanisek den ersehnten ersten Weltcup-Sieg. Auf den Asiaten fehlten Kraft schon 34,7 Punkte. „Das Selbstvertrauen steigt und steigt, ich weiß immer mehr, was ich zu tun habe. Vielleicht können wir die Lücke nach vorne verringern“, meinte der Salzburger zum großen Rückstand. „Ich bin schon noch sehr am Kopfen.“

Rückenwind als Spielverderber

Besonders im zweiten Durchgang störte Rückenwind die Konkurrenz, der sonst übliche typische Aufwind von Ruka fehlte. „Eiskalt, aber megaschön zum Skispringen. Vielleicht sind sogar die Windfähnchen eingefroren und deswegen ist kein Wind“, scherzte Kraft. Der Bewerb ist ohne Weltcup-Titelverteidiger Halvor Egner Granerud in Szene gegangen, da sich der Norweger überraschend nicht hatte qualifizieren können. Am Sonntag (16.15 Uhr, live in ORF1) gibt es eine weitere Einzel-Konkurrenz.

Weltcup-Springen in Ruka

Endstand:
1. Ryoyu Kobayashi JPN 138,5/143,0 324,5
2. Anze Lanisek SLO 141,0/140,0 318,9
3. Markus Eisenbichler GER 136,5/132,0 304,4
4. Stefan Kraft AUT 136,0/128,0 289,8
5. Karl Geiger GER 132,5/129,0 289,6
6. Killian Peier SUI 128,0/141,5 282,9
7. Pius Paschke GER 132,5/128,5 279,0
8. Kamil Stoch POL 134,0/128,0 278,6
9. Timi Zajc SLO 141,0/119,0 272,9
10. Yukiya Sato JPN 136,0/119,0 265,0
11. Peter Prevc SLO 125,5/125,0 260,5
12. Robert Johansson NOR 140,5/113,0 260,3
13. Constantin Schmid GER 131,5/118,5 258,8
14. Naoki Nakamura JPN 134,5/116,0 258,5
15. Lovro Kos SLO 123,5/127,0 258,0
16. Daniel Huber AUT 133,5/117,0 257,4
17. Jan Hörl AUT 138,0/109,0 254,5
18. Johann Andre Forfang NOR 130,0/115,5 254,3
19. Danil Sadreew RUS 129,5/120,5 253,8
20. Cene Prevc SLO 128,5/112,0 247,5
21. Gregor Deschwanden SUI 130,5/114,0 247,0
22. Manuel Fettner AUT 128,5/116,5 241,7
23. Piotr Zyla POL 131,0/120,5 234,6
24. Daniel Tschofenig AUT 126,0/115,5 230,8
25. Stephan Leyhe GER 131,0/105,0 229,8
26. Dominik Peter SUI 126,0/110,0 227,2
27. Simon Ammann SUI 129,0/106,5 224,5
28. Evgenii Klimow RUS 131,0/96,0 206,5
29. Daniel Andre Tande NOR 125,5/90,0 197,6
30. Markus Schiffner AUT 127,0/90,0 193,7
Nicht im Finale dabei u.a.:
32. Philipp Aschenwald AUT 125,0 122,2
Disqualifiziert: Fatih Arda Ipcioglu (TUR), Ilya Mankov (RUS)