Juergen Heil (Hartberg) und Philipp Wiesinger (LASK)
GEPA/Edgar Eisner
Bundesliga

Hartberg schlägt LASK mit Last-Minute-Tor

Der TSV Egger Glas Hartberg hat am Sonntag in der 16. Runde der Admiral Bundesliga seinen zweiten Heimsieg in dieser Saison gefeiert. Gegen den LASK bescherte Stürmer Dario Tadic mit einem Doppelpack den Oststeirern drei Punkte, die damit in der Tabelle nun bei 20 Zählern halten. Der Siegestreffer fiel dabei in der 94. Minute. Der LASK, für den Mamoudou Karamoko traf, bleibt Vorletzter.

Der hörbare Fußball ist auch in Hartberg zurück. Vor der coronabedingten „Geisterkulisse“ waren die Anweisungen und Zurufe von Mitspielern und Betreuern deutlich zu hören. „Es gibt nicht Schlimmeres wie heute, wo man jedes Wort hört“, sagte Kurt Russ bereits vor der Partie. Der Hartberg-Trainer stellte seine Mannschaft im Vergleich zur 0:1-Niederlage in Ried auf zwei Positionen um, für die verletzten Außenverteidiger David Stec und Christian Klem durften Marcel Schantl und Manfred Gollner ran.

Beim LASK gab es gleich vier Veränderungen im Vergleich zum 1:0-Sieg in der UEFA Europa Conference League bei Maccabi Tel Aviv: Philipp Wiesinger ersetzte Felix Luckeneder in der Innenverteidigung, Marvin Potzmann spielte für Rene Renner, und im defensiven Mittelfeld starteten James Holland und Peter Michorl für Hong Hyun Seok und für den mit Oberschenkelproblemen kämpfenden Lukas Grgic.

Highlights der Sonntag-Spiele der Bundesliga

Die wichtigsten Szenen und Tore von den Spielen Ried – Rapid und Hartberg – LASK.

Beide Teams ohne finalen Pass

Bei ungemütlichen äußeren Bedingungen und Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt präsentierten sich die Linzer in der ersten Hälfte als das aktivere Team mit mehr Ballbesitz und Zug zum Tor. Den ersten Warnschuss auf das Hartberg-Tor gab Peter Michorl ab (8.), aber Goalie Rene Swete war auf dem Posten. Auf der anderen Seite sorgte Dario Tadic erstmals für Gefahr, als er alleine vor LASK-Keeper Alexander Schlager aufkreuzte. Doch Schiedsrichter Markus Hameter entschied spät auf Abseits – eine knappe Entscheidung.

Hartberg zeigte sich im Konterspiel immer wieder gut organisiert, doch beim finalen Pass gab es Probleme. Da das auch für den LASK galt, blieben zwingende Chancen im ersten Abschnitt Mangelware, Fehlpässe hingegen nahmen mit Fortdauer der Partie zu. Höhepunkte in Hälfte eins waren somit die Gelben Karten für Thomas Rotter bzw. Florian Flecker, für beide die bereits die fünfte Verwarnung in dieser Saison, sie fehlen ihren Teams kommende Woche.

Hartberg mit dem besseren Ende

Zu Beginn der zweiten Hälfte fand Flecker nach einem Solo über rechts in Swete (48.) seinen Meister. Auf der anderen Seite klärte Schlager eine Hereingabe von Schantl vor dem einschussbereiten Tadic (57.). Nur sechs Minuten später scheiterte der TSV-Stürmer mit einem Linksschuss an Schlager. Der nächste Tadic-Versuch glückte dann zur Hartberger Führung. Nach einem feinen Direktspiel von Donis Avdijaj über Tadic und Jürgen Heil kam der Ball zurück zum frei stehenden Tadic, der zwischen die Beine von Schlager zum 1:0 einschob (71.) – der bereits siebente Saisontreffer des 31-jährigen Torjägers.

Der LASK reagierte auf den Rückstand mit wütenden, aber unstrukturierten Angriffen. Spätestens im Strafraum war entweder ein Fuß der Steirer oder Goalie Swete im Weg. Eine Topchance vergaben die Oberösterreicher zunächst in der 83. Minute, als Matija Horvat einen Schuss von Mamoudou Karamoko einen Meter vor der Torlinie für seinen geschlagenen Keeper per Fuß abwehrte (83.). Kurz darauf war es dann aber so weit: Nach Vorlage des eingetauschten Südkoreaners Hong erzielte Karamoko den fälligen Ausgleich (85.).

Doch die Gastgeber konnten noch einmal zurückschlagen: In der letzten Minute der Nachspielzeit zog Avdijaj von der Strafraumgrenze ab, Schlager wehrte den abgefälschten Ball gegen die Stange ab. Von dort prallte das Leder vor die Füße von Tadic, der keine Mühe hatte, mit seinem achten Saisontreffer den Sieg für die Oststeirer zu fixieren.

Stimmen zum Spiel:

Kurt Russ (Hartberg-Trainer): „Ich muss meiner Mannschaft gratulieren. Sie ist sehr konsequent und aggressiv aufgetreten und dafür am Ende belohnt worden. Man darf natürlich nicht übersehen, dass auch ein bisschen Glück dabei war, weil der LASK am Ende eine tolle Konterchance nicht genützt hat. Grundsätzlich muss man sagen, dass der LASK eine Mannschaft mit Topqualität ist und in der Meisterschaft nicht dort steht, wo er eigentlich hingehört.“

Andreas Wieland (LASK-Trainer): „Es ist sehr unangenehm, dass wir es nicht schaffen, in der Meisterschaft ein Spiel ohne Gegentor hinzubekommen. Das zweite Ärgerliche ist, dass wir unsere Chancen nicht anständig zu Ende spielen. Dass wir in der Nachspielzeit das 1:2 nach einer Standardsituation bekommen, ist besonders ärgerlich, da waren wir offenbar mit den Köpfen nicht mehr ganz am Platz.“

Admiral Bundesliga, 16. Runde

Sonntag:

Hartberg – LASK 2:1 (0:0)

Hartberg, Profertil Arena, SR Hameter.

Hartberg: Swete – Schantl (66./Steinwender), Sonnleitner, Rotter, Gollner – Kainz, Horvat – Niemann (66./Paintsil), Heil, Avdijaj – Tadic

LASK: Schlager – Flecker (76./Letard), Boller, Wiesinger, Potzmann – Holland, Michorl (82./Gruber) – Goiginger (66./Hong), Horvath, Nakamura (76./Schmidt) – Karamoko

Torfolge:
1:0 Tadic (71.)
1:1 Karamoko (85.)
2:1 Tadic (94.)

Gelbe Karten: Rotter, Gollner, Horvat bzw. Flecker

Die Besten: Swete, Schantl, Tadic bzw. Schlager