Ski alpin

Vlhova greift nach Killington-Sieg

Petra Vlhova hat ihre Slalom-Form ohne Abstriche mit nach Nordamerika genommen. Die slowakische Doppelsiegerin von Levi gab am Sonntag auch im ersten Durchgang des Slaloms von Killington den Ton an und setzte sich vor US-Lokalmatadorin Mikaela Shiffrin und Wendy Holdener aus der Schweiz an die Spitze. Vlhova hat nun die große Chance, die Siegesserie von Shiffrin bei deren Heimrennen zu beenden. Aus österreichischer Sicht hat Katharina Liensberger im zweiten Durchgang (18.45 Uhr, live in ORF1) als Fünfte die besten Karten auf einen Spitzenplatz.

Vlhova erzielte gleich mit Startnummer eins in 49,87 Sekunden Bestzeit und geht mit 20 Hundertstelsekunden Vorsprung auf Shiffrin in die Entscheidung. Für die Amerikanerin geht es um ihre weiße Weste in den Slaloms bei ihrem Heimrennen. Denn die bisher vier Rennen in dieser Disziplin im US-Bundesstaat Vermont konnte Shiffrin für sich entscheiden. Die drittplatzierte Holdener hat 0,58 Sekunden Rückstand auf Vlhova, die ihren 15. Slalom-Sieg und ihren 23. im Weltcup insgesamt jagt.

Liensberger klassierte sich zwar als beste Österreicherin, im Kampf um den Sieg hat die Weltmeisterin mit 1,24 Sekunden Rückstand auf die Bestzeit aber schlechte Karten. Auch das Podest war mit 66 Hundertstelsekunden zur Halbzeit ein großes Stück entfernt. „Es ist gut zu fahren gegangen, wichtig ist es nur, den Ski fahren zu lassen – und ich weiß, dass ich es besser kann. Ich wollte im ersten Lauf sauber und solide fahren“, sagte die Vorarlbergerin im ORF-Interview, „im zweiten Durchgang heißt es schauen, dass die Skispitzen gut nach unten schauen.“

Liensberger beste Österreicherin

Die Vorarlbergerin verlor zwar 1,24 Sek. auf die Bestzeit von Vlhova, war aber als Fünfte einmal mehr beste Österreicherin.

Die restlichen Österreicherinnen hatten so wie schon in Levi auch in Killington im Kampf um die Topplätze vorerst nichts mitzureden. Katharina Truppe riss 2,17 Sekunden auf die Bestzeit auf, Katharina Huber kam mit 2,40 Sekunden Rückstand auf Vlhova ins Ziel und Marie-Therese Sporer fehlen zur Halbzeit 2,90 Sekunden auf die Führende. Chiara Mair bekam eine Packung von 3,31 Sekunden aufgebrummt, für Katharina Gallhuber leuchteten 3,65 Sekunden Rückstand auf er Anzeigentafel auf.

Vlhova strotzt vor Selbstvertrauen

Der Kampf um den Sieg dürfte einmal mehr zum Duell zwischen Vlhova und Shiffrin werden. Bisher hatte die Amerikanerin in Slaloms vor eigenem Publikum noch immer die Nase vorne. Das will Vlhova aber mit dem Rückenwind des jüngsten Doppelsieges ändern. „Mein Selbstvertrauen ist groß, Siege helfen dabei natürlich. Ich habe aber schon mit den Bedingungen gekämpft. Die Piste ist gut, aber manchmal ist die Piste hart und manchmal ist Schnee drinnen. Man muss sich anpassen“, so die slowakische Spitzenreiterin.

Killington-Königin Shiffrin vergab eine mögliche Halbzeitführung im Mittelteil. „Ich habe mich eigentlich über weite Strecken gut gefühlt und war topmotiviert. Im Mittelteil habe ich aber zu viel Zeit verloren, da hat das Timing nicht gestimmt. Das muss ich besser machen“, sagte die Amerikanerin und versprach vollen Angriff: „Der Rückstand ist nicht groß, aber wenn man gegen Petra (Vlhova, Anm.) gewinnen will, muss man sein Bestes geben.“

Nach der abgebrochenen Windlotterie am Samstag konnte der Slalom am Sonntag bei regulären Bedingungen für alle Läuferinnen über die Bühne gehen. Zwar versteckte sich die Sonne über Killington erneut hinter den Wolken, doch der Sturm, der beim Riesentorlauf auch der Zeitnehmungstechnik zugesetzt hatte, hatte sich verzogen.