Ferdinand Feldhofer
GEPA/Christian Walgram
Bundesliga

Feldhofer wird neuer Rapid-Trainer

Ferdinand Feldhofer wird der neue Trainer bei Bundesligist Rapid Wien sein. Das gaben die Hütteldorfer am Sonntag nach dem 2:2 in der Liga auswärts gegen die SV Guntamatic Ried bekannt. Der Steirer tritt die Nachfolge von Dietmar Kühbauer an und wird am Montagnachmittag offiziell präsentiert werden.

Feldhofer, der von 2002 bis 2005 91 Pflichtspiele für die Grün-Weißen bestritt, unterschrieb einen Vertrag für die laufende und kommende Saison mit der Option auf eine Verlängerung der Vereinbarung. Der 42-Jährige begann seine Trainerlaufbahn im Oktober 2015 beim SV Lafnitz, den er in der Saison 2017/18 in die zweithöchste österreichische Spielklasse führte.

Im Jahr 2019 wurde Feldhofer vom Wolfsberger AC verpflichtet, den er in die UEFA Europa League führte. Die Kärntner überwinterten während seiner Amtszeit nach zwei Siegen gegen Feyenoord Rotterdam sogar auf europäischer Bühne, ehe sich im März dieses Jahrs die Wege des Steirer und den Kärntner Wölfen wieder trennten.

„Rückkehr in vertraute Umgebung“

„Es fühlt sich richtig gut an, es ist eine Rückkehr in eine vertraute Umgebung. Nach intensiven Gesprächen mit den Rapid-Führungskräften war für mich sehr rasch klar, dass wir im Fußball-Denken total auf einer Wellenlänge sind. Ich kann es kaum erwarten, meine Spieler persönlich kennenzulernen und mit ihnen am Platz und darüber hinaus zu arbeiten“, wurde Feldhofer in einer Clubaussendung zitiert.

Feldhofer zählte zu jener Mannschaft, die 2005 den vorletzten Meistertitel holte und die Champions-League-Quali erfolgreich meisterte. Seine Rapid-Vergangenheit sei bei der Entscheidungsfindung „kein ausschlaggebendes Kriterium“, sondern nur ein „schöner Nebenaspekt“ gewesen, so Zoran Barisic.

„Attraktiver Fußball mit konkreten Ideen“

„Er hat bereits bei seinen bisherigen Stationen bewiesen, dass er auf attraktiven Fußball mit einer konkreten Idee setzt und mit seinem Konzept auch Erfolg haben kann“, sagte Barisic. Funktionieren muss Feldhofer relativ rasch, nicht nur wegen des anstehenden Prestigeduells mit der Austria.

Sechs Runden vor Ende des Grunddurchganges ist Rapid mit 20 Punkten nur Achter. „Es ist wichtig, dass wir uns für das Meister-Play-off qualifizieren, und wir wollen auch nächstes Jahr wieder international dabei sein, das sind die primären Ziele“, gab Barisic die Marschroute vor.

Rieds Heimserie hält auch gegen Rapid

Vor der Bekanntgabe Feldhofers als neuer Rapid-Trainer konnten die Hütteldorfer mit einem 2:2 nicht die imposante Heimserie der Rieder beenden. Die Elf von Interimstrainer Christian Heinle hat zum 13. Mal in Folge im eigenen Stadion keine Niederlage kassiert. Damit liegen die Rieder als Fünfter in der Tabelle weiter einen Punkt vor den Wienern, die auf Platz acht abrutschten.

Die Oberösterreicher sind mittlerweile auch schon fünf Pflichtspiele ungeschlagen. Für den Punktegewinn sorgten Filip Stojkovic mit einem Eigentor (26.) und „Joker“ Leo Mikic (71.). Für die Wiener waren Ercan Kara (11.) und der von der Bank gekommene Christoph Knasmüllner (84.) erfolgreich.

Nur ein Rapid-Sieg in fünf Spielen

Nach dem Heim-0:2 in der UEFA Europa League gegen West Ham United am Donnerstag blieb neuerlich ein Erfolgserlebnis aus. Rapid, das weiter seit 26. September 2015 auf einen Sieg in Ried warten muss, hat nur eines der jüngsten fünf Pflichtspiele gewinnen können.

Die Wiener starteten im Innviertel mit viel Schwung, Ex-Rapid-Tormann Samuel Sahin-Radlinger musste gleich bei Abschlüssen von Thorsten Schick (6.) und Jonas Auer (9.) all sein Können aufbieten. Zwei Minuten später zappelte der Ball im Netz. Eine Schick-Freistoßflanke wurde von Marcel Ziegl unglücklich in Richtung Ried-Tor weitergeleitet, Kara reagierte am schnellsten und vollendete aus kurzer Distanz. Das war ein kleiner Weckruf für die Heimischen, die das Kommando übernahmen und auf den Ausgleich drängten.

Schlagabtausch in erster Hälfte

Paul Gartler blieb dank vollem Risiko gerade noch im Duell mit Ante Bajic Sieger (13.), zudem schob der Rieder den Ball aus bester Position am Tor vorbei (18.). Chance Nummer drei führte auch aufseiten der Gastgeber zum Erfolg.

Eine Nutz-Flanke leitete Constantin Reiner mit dem Kopf weiter, und der Ball sprang vom Körper von Stojkovic unglücklich ins eigene Tor. Der Ex-Rieder Marco Grüll hätte danach wieder vorlegen müssen, ließ allerdings eine Doppelchance ungenützt (31.) und hatte bei einem Stangentreffer Pech (39.).

Hin und Her geht weiter

Nach Wiederbeginn dauerte es ein wenig, bis die Partie noch einmal so richtig an Fahrt aufnahm. Bei einem Kopfball von Rieds Marcel Ziegl fehlte nicht viel (62.). Dafür machte mit Mikic ein „Joker“ seine Sache besser. Rapids Abwehr agierte mehrmals extrem passiv, und der 24-jährige Kroate schloss von der Strafraumgrenze gefühlvoll ins Eck ab.

Highlights der Sonntag-Spiele der Bundesliga

Die wichtigsten Szenen und Tore von den Spielen Ried – Rapid und Hartberg – LASK.

Die Wiener schlugen aber schnell zurück. Zuerst scheiterte noch Jonas Auer an Sahin-Radlinger (74.), dann wurde ein Kopfballtreffer von Kara nach Videostudium von Christopher Jäger aberkannt, da Srdjan Grahovac aus Abseitsposition Rieds Tormann behindert hatte (78.). Doch auch davon ließen sich die Hütteldorfer nicht aus der Bahn werfen.

Hofmann mit dem richtigen Gespür

Interimstrainer Steffen Hofmann hatte mit einer Einwechslung ein „goldenes Händchen“. Nach herrlicher Flanke des starken Auer köpfelte Knasmüllner ein. Danach lag noch der Auswärtssieg in der Luft, ein Schuss von Taxiarchis-Fountas wurde in den Corner geblockt, danach traf Knasmüllner per Kopf noch das Außennetz (92.). Damit wurde es nichts aus drei Punkten, die man im ersten Duell beim 3:0 im Allianz Stadion noch geholt hatte.

Stimmen zum Spiel:

Christian Heinle (Ried-Interimstrainer): „Für uns ist es sicher ein gewonnener Punkt. Rapid hat unglaublich angepresst, das war aber zu erwarten. Nach dem 0:1 sind wir aufgewacht und haben den Druck von Rapid gelöst. Wir hatten unsere Chancen nach dem 2:1, wenn wir da etwas effektiver gewesen wären. Mit Zuschauern wäre vielleicht der eine oder andere Meter noch drinnen gewesen, den wir so nicht mehr geschafft haben. Wegen der letzten zehn Minuten ist es ein glücklicher Punkt. Wir haben zu viele Chancen zugelassen. Wenn man das Risiko eingeht und offener spielt, wirst du mehr Chancen haben, aber das Risiko nach hinten ist auch größer.“

Steffen Hofmann (Rapid-Interimstrainer): „Wir haben uns in Ried schon seit vielen Jahren sehr schwergetan. Heute haben wir über weite Strecken gut gespielt, wir hätten aber unsere Chancen besser nützen müssen. Wir haben gewusst, dass Ried Qualität hat und haben leider nach der Führung kurz nachgelassen und wieder nach einer Standardsituation den Ausgleich bekommen. Dann ist Ried mit einem Supertor 2:1 in Führung gegangen, aber meine Mannschaft hat nie aufgegeben und wollte bis zum Ende gewinnen. In Ried hängen die Trauben hoch, viele Mannschaften haben da heuer noch nicht gewonnen. In Ried ist es immer unangenehm zu spielen.“

Admiral Bundesliga, 16 Runde

Sonntag:

Ried – Rapid 2:2 (1:1)

Ried, josko Arena, SR Jäger

Torfolge:
0:1 (11.) Kara
1:1 (26.) Stojkovic (Eigentor)
2:1 (71.) Mikic
2:2 (84.) Knasmüllner

Ried: Sahin-Radlinger – Jovicic (46./Meisl), Lackner, Reiner – Wießmeier, Stosic, Ziegl, F. Seiwald (46./Pomer) – Bajic (72./Chabbi), S. Nutz (85./Offenbacher), Satin (59./Mikic)

Rapid: Gartler – Stojkovic, Aiwu, Moormann, Auer – R. Ljubicic, Grahovac – Schick (65./Fountas), Ballo (65./Knasmüllner), Grüll – Kara (89./Arase)

Gelbe Karten: F. Seiwald bzw. Stojkovic

Die Besten: S. Nutz, Sahin-Radlinger, Bajic bzw. R. Ljubicic, Grüll, Auer