Österreichische Spielerinnen
GEPA/Edgar Eisner
Handball

CoV-Welle trifft ÖHB-Frauen vor WM

Österreichs Handballerinnen haben am Dienstagvormittag ohne ihren Teamchef Herbert Müller die Reise zur WM nach Spanien antreten müssen. Der langjährige ÖHB-Coach wurde bei einem Routinetest positiv auf das Coronavirus getestet. Zudem gibt es mit Trainerassistent Erwin Gierlinger sowie der 19-jährigen Katarina Pandza zwei weitere Verdachtsfälle, die sich umgehend in freiwillige Quarantäne begaben.

Als Trainer springt vorläufig Müllers Bruder und Juniorinnen-Teamtrainer Helfried Müller ein, der am Mittwochvormittag zum Team stoßen wird. Die gesamte Delegation, exklusive Müller, Gierlinger und Pandza, wurde Dienstagvormittag nochmals negativ getestet. Auch bei der Ankunft im Teamhotel in Torrevieja fielen sämtliche CoV-Tests negativ aus.

Seit 22. November befindet sich das Nationalteam in der Vorbereitung auf die WM 2021. Sämtliche Präventionsmaßnahmen des österreichischen Handballbunds (ÖHB) wurden zu jedem Zeitpunkt eingehalten. Zusätzlich wurde das gesamte Team, inklusive Betreuerstab, regelmäßig getestet, darunter auch insgesamt viermal per PCR-Test. „Als wir über die positiven Testergebnisse informiert wurden, sind wir aus allen Wolken gefallen. Seit Wochen haben wir versucht, die sicherste Umgebung für die Mannschaft zu schaffen“, sagte ÖHB-Generalsekretär Bernd Rabenseifner.

Handballteamchef Müller CoV-positiv

Das Damen-Handballnationalteam reist führungslos zur WM nach Spanien. Teamchef Herbert Müller gab einen positiven Coronavirus-Test ab, auch sein Assistent Erwin Gierlinger muss in Quarantäne.

Positive Tests am Vorbereitungsende wirklich bitter

Dass trotz PCR-Tests vor Anreise, „Bubble“-Konzept, 100-Prozent-Impfquote und mehreren zusätzlichen Covid-19-Tests der gesamten Delegation am Ende der WM-Vorbereitung positive Testergebnisse auftreten, sei laut Rabenseifner wirklich bitter. „Selbst Testspielgegner Portugal wurde an jedem Spieltag getestet, um eine mögliche Übertragung auszuschließen. Nach dem ersten Schock gilt es nun, die letzten Tage der WM-Vorbereitung unter den neuen Voraussetzungen zu organisieren, um dem Team dennoch die bestmöglichen Bedingungen zu bieten“, erklärte der ÖHB-Generalsekretär.

Herbert Müller
GEPA/Philipp Brem
Der Ausfall von Teamchef Herbert Müller am Ende der WM-Vorbereitung war für den ÖHB ein Schock

Müller weise – als derzeit einziger des Trios – mittlerweile Symptome auf. „Ob sich Herbert Müller rasch von der Infektion erholen und zu einem späteren Zeitpunkt zur WM nachreisen kann, bleibt abzuwarten“, teilte der Verband mit. Die bisher symptomfreien Gierlinger und Pandza führen am Mittwoch einen neuerlichen PCR-Test durch. Fällt dieser negativ aus, könnten beide zum nächstmöglichen Zeitpunkt nach Torrevieja nachreisen.

Team muss weiter den Fokus behalten

Helfried Müller, der für das Trainergespann in die Bresche springt, kennt durch seine Tätigkeit als ÖHB-Nachwuchscoach nahezu alle Spielerinnen bestens. Zudem bildet er mit Herbert Müller das Trainerduo beim Thüringer HC und befindet sich in puncto Nationalteam im stetigen Austausch mit seinem Bruder. „Wichtig ist, dass die Mannschaft weiter den Fokus behält, und wir die Tage bis zum WM-Start voll konzentriert nutzen. Ich stehe im ständigen Austausch mit den beiden Trainern, und wir werden die Situation gemeinsam als Team meistern“, sagte ÖHB-Sportdirektor Patrick Fölser.

Das Wichtigste sei aber die Gesundheit. „Die steht über allem. Alle im Team haben lange auf dieses Turnier hingearbeitet, und so liegt es in unser aller Verantwortung, jetzt unbeirrt weiter alles zu investieren, um unsere Ziele zu erreichen. Herbert, Erwin und Kati fehlen uns vorerst, erwarten sich aber von uns allen, alles zu tun, um unsere Ziele nicht aus den Augen zu verlieren. Das Team ist dazu zu 100 Prozent bereit“, meinte Fölser.

Enttäuschung ist riesengroß

Laut ÖHB-Präsident Markus Plazer sei die Enttäuschung bei jenen, die die Reise zur WM vorerst nicht antreten konnten, riesengroß: „Da steckt jahrelange Aufbauarbeit dahinter, und dann ist man bei einem Großereignis nicht dabei. Aufgrund der ersten Nachtests kann man nur hoffen, dass es vielleicht doch noch klappt, und Kati Pandza und die beiden Trainer im Laufe der WM zur Mannschaft stoßen können“, so Plazer.

Um als Spielerin bzw. als Betreuer:in an der WM teilnehmen zu dürfen, erließ der Weltverband IHF in Absprache mit dem Veranstalter Spanien, dass sämtliche Personen geimpft und/oder genesen sein sowie vor der Einreise einen negativen PCR-Test, der nicht älter als 72 Stunden ist, vorweisen müssen.

Damen-WM in Spanien

Gruppe H

Spielplan:
1.12. Spanien Argentinien 29:13
2.12. Österreich China 38:27
4.12. Argentinien Österreich 31:29
Spanien China 33:18
6.12. Argentinien China 36:24
Spanien Österreich 31:19
Spielort: Torrevieja