Der österreichische Skifahrer Vincent Kriechmayr.
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Ski alpin

ÖSV-Abfahrer jagen Sieg in Beaver Creek

Nach dem Doppelsieg durch Matthias Mayer und Vincent Kriechmayr in Lake Louise zählen die Österreicher auch am Samstag in der ersten (19.00 Uhr MEZ, live in ORF1) von zwei Abfahrten in Beaver Creek zu den Favoriten. Die ÖSV-Asse sind allerdings auf der „Birds of Prey“ mit einer langen Durststrecke konfrontiert. Der letzte Abfahrtssieg gelang Michael Walchhofer im Jahr 2007. „Wer das letzte Hemd riskiert, wird vorne sein“, gab Kriechmayr das Erfolgsrezept für das Rennen aus.

Beim bisher letzten Rennen 2019 kam Kriechmayr auf Platz zwei. Der Weltmeister weiß, worauf es ankommen wird. „Die Strecke ist nicht so einfach. Und wenn die Geschwindigkeit ein paar km/h schneller ist als in den letzten Jahren, ist das auch eine gewisse Herausforderung“, sagte der Oberösterreicher. Trotz der Geschwindkeit und der weiten Sprünge gelte es, sich so wenig wie möglich zurückzunehmen.

„Die Österreicher müssen wir auf der Rechnung haben. Aber es gibt genügend andere, gerade die Norweger sind in Beaver Creek sehr stark. Und auf dieser Strecke kann es immer Überraschungen geben“, erklärte Feuz, der die letzten beiden Abfahrten in Beaver Creek 2018 und 2019 gewinnen konnte und auch schon dreimal Zweiter wurde.

Der schweizer Skifahrer Beat Feuz jubelt nach dem Sieg bei der Abfahrt im Beaver Creek 2019.
GEPA/Christian Walgram
Beat Feuz zählt in der Abfahrt in Beaver Creek traditionell zu den Podestanwärtern

Mayer noch ohne Abfahrtspodest in Beaver Creek

Mayer wartet hingegen in Colorado in einer Abfahrt noch auf einen Podestplatz. Platz neun war das bisher beste Ergebnis des 31-jährigen Kärntners. „Ich komme in Beaver Creek nicht gut zurecht“, sagte Mayer speziell die Abfahrt betreffend. Den Einsatzgeist trübt das nicht. „Ich freue mich auf das Rennen, für mich zählt, was ich tue, was ich auf den Schnee bringe, die Leistung, die ich bringe“, so der Doppelolympiasieger, der sich keinen Ergebnisdruck auferlegen wollte.

Der mit Torfehler trainingsschnellste Franz haderte mit dem aus seiner Sicht verpatzten Trainingslauf. „Jetzt muss ich alles auf eine Karte setzen“, sagte er. Der Kärntner will aber auf seine Form vertrauen. „Das Kurvenfahren funktioniert ganz gut, das Material habe ich beieinander. Ich fühle mich gut, werde mit Selbstvertrauen an den Start gehen und das wollen, was ich kann. Ich versuche, eine geile Show zu liefern und das Ergebnis von Lake Louise zu bestätigen.“

ÖSV-Trio hofft auf Steigerung

Für die weiteren Österreicher – Daniel Hemetsberger, Otmar Striedinger und Daniel Danklmaier landeten in Kanada auf den Rängen 14 bis 16 – darf es ruhig noch ein Stück weiter nach vorne gehen. „In Lake Louise war es mit der Sicht und den Pistenverhältnissen schwierig, also hat das gut gepasst“, sagte Danklmaier. Striedinger sieht nach dem Training „noch sehr viel Luft nach oben“, es gelte nun die Rennlinie zu finden.

Hemetsberger hat auf der „Birds of Prey“ erst zwei Trainingsläufe (2018, Mittwoch) in den Beinen. „Ich kenne mich noch nicht so gut aus auf der Strecke. Es ist eine knackige Weltcup-Abfahrt. Routine kann man schwer gutmachen, ich probiere aber mein Bestes.“

Feuz und Kilde wollen vorne mitmischen

Bei vier Rennen an vier Tagen ist allerdings auch Kondition gefragt. „Dafür trainieren wir den ganzen Sommer. Und wir haben eh in Lake Louise Körner gespart. Ich hoffe, dass ich vorne mitmischen kann“, meinte Feuz. Dasselbe gilt für Aleksander Aamodt Kilde. Nach Platz neun zum Auftakt ist der Norweger aufgrund der starken Trainingsleistung in Beaver Creek weiter vorne zu erwarten.

Wie Mayer verbuchte Kilde bisher noch kein Erfolgserlebnis auf der „Birds of Prey“ in der Abfahrt, er hat als beste Leistung Rang sieben 2019 in seiner Statistik stehen. Nach dem im Jänner erlittenen Kreuzbandriss hält das Knie den Belastungen stand. „Wenn alles nach Plan geht, und ich gut Ski fahre, ist alles möglich. Gefühlsmäßig bin ich schon ganz zurück, die Routine fehlt noch ein kleines bisschen. Aber hoffentlich geht es so schnell, dass ich auch um den Sieg mitfahren kann.“