Längste Partie der WM-Geschichte geht an Carlsen

Magnus Carlsen hat mit einem Sieg in der längsten Partie der WM-Geschichte seine Chancen auf die Titelverteidigung deutlich erhöht. Nach zuvor fünf Remis gewann der Schach-Weltmeister aus Norwegen am Freitagabend in Dubai gegen Herausforderer Jan Nepomnjaschtschi. Der Russe gab sich nach 136 Zügen geschlagen. Carlsen führt nun mit 3,5:2,5. Wer zuerst 7,5 Punkte erreicht hat, ist Weltmeister. Die sechste Partie dauerte insgesamt sieben Stunden und 47 Minuten.

Magnus Carlsen (NOR)
APA/AFP/Giuseppe Cacace

„Es war von beiden Seiten keine exzellent gespielte Partie“, sagte Nepomnjaschtschi. In der ersten Zeitnotphase war er für kurze Zeit im Vorteil, spielte aber schon da nicht immer den von allen Kommentatoren erwarteten Zug. Nach dem letzten Bauernabtausch im 114. Zug war die Stellung zwar laut Computerdatenbanken theoretisch remis. Auch Carlsen hielt ein Remis für das wahrscheinlichste Resultat. Wenige Züge später sprang die Bewertung auf ein Matt in sechzig Zügen bei beiderseitig bestem Spiel.

Es war die Partie mit den meisten Zügen in der WM-Geschichte. Die bisher längste WM-Partie wurde 1978 in Baguio City gespielt: Viktor Kortschnoi versuchte 124 Züge lang, Anatoli Karpow zu schlagen, bevor er sich ins Remis schickte. Damals wurde die Partie allerdings zweimal unterbrochen und vertagt. Hängepartien wurden vor dreißig Jahren abgeschafft.