In dem engen und vom Wind stark beeinflussten Wettkampf war das ÖSV-Herren-Team zur Halbzeit 3,4 Punkte vor Polen, 23,3 vor Slowenien und 31 vor Deutschland gelegen. Wechselnde Verhältnisse machten es bis zum letzten Sprung spannend.
Die Österreicher starteten gut, Auftaktspringer Fettner sorgte mit 121 Metern für den zweiten Zwischenrang, Hörl brachte mit 134,5 Meter das Team in Führung. Nach 116 Metern von Huber war die Mannschaft von Cheftrainer Andreas Widhölzl Dritter. Schlussspringer Kraft ließ sich vom Wind nicht verunsichern, landete bei 122 Metern und fixierte die österreichische Halbzeitführung.
Österreich gewinnt Teambewerb in Wisla
Österreich hat am Samstag den ersten Teambewerb der Saison im polnischen Wisla gewonnen. Manuel Fettner, Jan Hörl, Daniel Huber und Stefan Kraft setzten sich in einem spannenden Wettkampf mit 843 Punkten knapp vor dem Team aus Deutschland (842,7) durch.
Ständig wechselnde Führung
Mit ständig wechselnden Führungen ging es auch im Finaldurchgang, bei dem laut neuem Modus nach jeder Gruppe die Startreihenfolge nach dem aktuellen Stand abgepasst wurde, weiter. Österreich rangierte nach den 115 Metern von Fettner auf dem dritten Zwischenrang. 121,5 Meter vom Salzburger Hörl, der am Freitagabend Qualifikationssieger für den Einzel-Weltcup am Sonntag (16.00 Uhr, live in ORF1) war, brachte Österreich wieder in Führung.

Nach den 113 Metern von Huber schien der Sieg bei 24,4 Zählern Rückstand auf Slowenien außer Reichweite. Doch Kraft setzte 126 Meter in den Schnee und hielt den Deutschen Karl Geiger (125) und den Slowenen Anze Lanisek (111,5) auf Distanz. Nach dem ersten Teamspringen 2021/22 geht es an diesem Sonntag (16.00 Uhr, live in ORF1) mit einem Einzel-Wettkampf weiter. Da wollen die ÖSV-Adler ihre gute Form bestätigen.
Kramer springt in Lillehammer auf das Podest
Bei den Damen muss Kramer auf ihren zehnten Skisprung-Weltcup-Sieg noch warten. Die 20-jährige Salzburgerin musste sich am Samstag beim dritten Saisonbewerb in Lillehammer nach Sprüngen auf 95 sowie 95,5 Meter mit 273,2 Punkten nur der Deutschen Katharina Althaus (278,1) geschlagen geben, die schon nach dem ersten Durchgang in Führung gelegen war. Nach ihrem Erfolg zum Auftakt in Nischnij Tagil landete Kramer damit zum zweiten Mal in dieses Saison auf dem Podest.

Damit schnappte sich die Beste der Qualifikation auch die Führung im Gesamtweltcup von der diesmal nur neuntplatzierten Slowenin Ema Klinec. Die 25-jährige Althaus sicherte dem deutschen Team den ersten Einzel-Sieg seit Juliane Seyfarth am 23. März 2019 in Russland. Auf Rang drei landete die Slowenin Ursa Bogataj (272,3). Mit Daniela Iraschko-Stolz (7./249,8), Eva Pinkelnig (8./243,8) und Lisa Eder (10./231,6) landeten drei weitere ÖSV-Athletinnen unter den Top Ten.
„Es war ein cooler Wettkampf“
Kramer ortete noch einiges an Verbesserungspotenzial. „Es war ein bisschen zach, ich habe nicht das Gefühl gefunden, dass ich die Lockerheit habe, die simplen Sprünge runterzubringen. Es war ein bisschen verkrampft und viel zum Nachdenken“, sagte Österreichs Nummer eins. Auch deshalb war sie allerdings „sehr zufrieden“ mit Rang zwei. „Es war ein cooler Wettkampf, alles eng beieinander. Ich bin froh, dass ich, obwohl es schwierig war, trotzdem noch Zweite geworden bin.“
Am Sonntag (17.30 Uhr) will sie das Gefühl des Siegens wieder auskosten, ganz oben stehen. Saisonbewerb Nummer vier geht von der Großschanze über die Bühne. „Ich hoffe, dass wieder eine Selbstverständlichkeit reinkommt und es lockerer von der Hand geht“, sagte Kramer. Grundsätzlich gefalle ihr der Sprung vom großen Bakken mehr als von der 90er. „Da muss man einen besseren Absprung haben, da zählt das Fliegen mehr. Hoffentlich kann ich meine Fliegerqualitäten auspacken.“
Auch Iraschko-Stolz, die im ersten Springen in Nischnij Tagil als Dritte aufgezeigt hatte, will im Klassement einen Sprung nach vorne machen. Was sie dafür ändern muss, weiß sie genau. „Einmal war das Timing nicht so richtig, beim zweiten die Skiführung nicht so sauber. Du darfst dir keinen Fehler leisten, denn dann bist du gleich fünf Meter hinten.“ Grundsätzlich sieht sich die 38-Jährige auf dem richtigen Weg: „Die Idee, die ich verfolge, war ganz gut. Es macht Spaß, es geht was weiter.“