Ski alpin

Kilde fängt Mayer in Abfahrt noch ab

Mit einem Husarenritt hat Aleksander Aamodt Kilde dem Kärntner Mathias Mayer den Sieg in der Beaver-Creek-Abfahrt noch entrissen. Mit der hohen Nummer 19 verwies der Norweger, Sieger des Super-G am Vortag, den 31-Jährigen am Samstag um 0,66 Sekunden auf Platz zwei. Dritter wurde der Schweizer Beat Feuz (+1,01).

Mit einer schier fehlerlosen Fahrt auf der berüchtigten „Birds of Prey“ ließ Kilde bei strahlendem Sonnenschein Mayer noch hinter sich. Dabei hatte der Kärntner, Sieger der ersten Saisonabfahrt in Lake Louise vor einer Woche, schon wie der sichere Sieger ausgesehen. In Summe schaute auch Mayer auf eine annähernd makellose Fahrt zurück – top mit perfektem Set-up im oberen Flachteil, enge Linie und dosiertes Risiko im Steilhang. Dass er im Schlussabschnitt an Zeit verlor, mag den Unterschied zu Kilde gemacht haben.

Ganz fehlerfrei sei seine Fahrt nicht gewesen, sagte der 31-Jährige im ORF-TV-Interview. „Ich hab manche Passage sogar zu eng genommen, nicht die optimale Linie erwischt, da wäre noch mehr drin gewesen“, sagte Mayer, der es erstmals in Beaver Creek in einer Abfahrt auf das Podest schaffte. „Ich bin sehr zufrieden mit Platz zwei, habe beim Material einiges umgestellt“, so Mayer, der Kilde gratulierte: „Er ist hier beim Start einfach brutal schnell, da holte er sich den nötigen Vorsprung. Bis ins Ziel kamen ein paar Zehntel dazu. Das war es.“

Mayer Zweiter in Abfahrt

Matthias Mayer hat sich in der ersten Abfahrt von Beaver Creek am Samstag nur dem Norweger Aleksander Aamodt Kilde geschlagen geben müssen.

Im dritten von vier Rennen in Beaver Creek war es nach den Rängen zwei und vier in den beiden Super-Gs das dritte Topergebnis für Mayer. Im Gesamtweltcup hat Mayer als Zweiter nun 36 Zähler Rückstand auf den Schweizer Marco Odermatt, der in der Abfahrt 15. (1,65) wurde. Auf den ersten Abfahrtserfolg in Beaver Creek seit Michael Walchhofer 2007 muss der ÖSV weiter warten, Sonntag (20.00 Uhr, live in ORF1) bietet sich die nächste Chance.

1. Aleksander Aamodt Kilde
2. Matthias Mayer (AUT)
3. Beat Feuz (SUI)

Starkes ÖSV-Ergebnis

Stark fuhren auch die weiteren Österreicher. Daniel Hemetsberger, im oberen Flachteil sogar um 0,24 Sekunden schneller als Mayer, belegte letztlich den achten Platz. 1,35 Sekunden blieb er hinter Kilde. Einen Platz bzw. eine Hundertstelsekunde hinter ihm landete Weltmeister Vincent Kriechmayr, der wie schon im Super-G am Freitag nicht die gewohnte Form ausspielen konnte. Mit 1,36 Sekunden Rückstand schwang der Oberösterreicher als Neunter ab – zufrieden war der Weltmeister damit freilich nicht.

„Einfach zu fehleranfällig“, sagte Kriechmayr verärgert. „Kilde und auch Mayer waren außer Reichweite. Vor allem Kilde mit der hohen Startnummer. Das war genial, was er gezeigt hat“, sagte der 30-Jährige. Glücklicher war Hemetsberger: „Ich bin froh, dass es so gut gegangen ist, ich hatte eine gute Nummer (6) und konnte das gut ausnutzen.“

Daniel Danklmaier schwang mit 1,50 Sekunden Rückstand als Elfter ab und war nicht unzufrieden, während Max Franz, Abfahrtsfünfter in Lake Louise, 2,14 Sekunden hinter dem Sieger und als 25. zugleich hinter seinen Erwartungen geblieben war. Seine Trainingsbestzeit (mit Torfehler) hatte seine Hoffnungen auf ein weiteres Spitzenergebnis genährt. Immerhin zwölf Hundertstelsekunden schneller war sein Kärntner Landsmann Otmar Striedinger, für den es letztlich zu Platz 21 reichte.