Kaba Gassama (ESP) und Johanna Schindler (AUT)
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Handball-WM

ÖHB-Rumpfteam unterliegt Spanien klar

Das stark dezimierte Team des Österreichischen Handballbundes (ÖHB) hat bei der Frauen-WM nach dem nächsten Coronavirus-Fall gegen Gastgeber Spanien erwartungsgemäß hoch verloren. Ohne die positiv getestete Topscorerin Katarina Pandza setzte es im letzten Gruppenspiel am Montag in Torrevieja ein 19:31 (6:14). Der Aufstieg in die Hauptrunde war schon zuvor festgestanden, dort warten am Mittwoch Brasilien, am Freitag Japan und am Sonntag (jeweils 18.00 Uhr, live in ORF Sport +) Kroatien.

Aufgrund der schon vor dem Pandza-Fall erfolgten Nachnominierung von Sarah Draguljic standen Interimscoach Helfried Müller gegen Spanien erneut nur zwölf Spielerinnen zur Verfügung. „Es werden immer weniger, es erwischt immer die, die im letzten Spiel gut gespielt haben“, sagte Müller im ORF. Mit der Leistung seiner Rumpftruppe gegen Spanien durfte er aber durchaus zufrieden sein.

Die Österreicherinnen ließen aber vor allem in der ersten Hälfte Chancen auf ein besseres Ergebnis aus. „Da hatten wir zu viele technische Fehler, die erste Hälfte hat uns das Genick gebrochen“, sagte Patricia Kovacs. „Wir haben aber nicht aufgegeben und weitergekämpft. Nach vielen Rückschlägen bin ich stolz auf das Team. Es hat Spaß gemacht, vor dieser unglaublichen Kulisse zu spielen.“

„Es war mehr drin“

Auch Interimstrainer Müller hob den Charakter seines Teams vor. „Es war auch mehr drin, mit der Ausbeute in der ersten Hälfte bin ich nicht zufrieden, wir haben aber eine fantastische zweite Hälfte gespielt.“

Österreich beendete die Gruppe H mit zwei Punkten als Dritter hinter Spanien (6) und Argentinien (4) sowie vor dem punktelosen China. Am Mittwoch geht es dann wieder in Torrevieja gegen Brasilien weiter. „Es ist nicht so einfach, die Leistungsträger zu ersetzen. Aber das Team wird immer kämpfen und arbeiten“, versprach Müller.

ÖHB-Trainer Herbert Muller gibt seinen Spielerinnen Anweisungen
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Österreichs dezimiertes Handballteam kämpfte tapfer gegen die Spanierinnen

Vor dem Match gegen Vizeweltmeister Spanien hatte man vom neuerlichen Coronavirus-Befund erfahren. „Wir sind sprachlos“, sagte Kovacs angesichts des weiter gewachsenen Clusters. Fünf weitere Spielerinnen sind schon länger in Quarantäne. Trotz der Misere entschied man sich für ein Antreten gegen den Turniermitfavoriten.

ÖHB-Präsident Markus Plazer bekräftigte, dass die Gesundheit seiner und der gegnerischen Spielerinnen an oberster Stelle stehe. Er verwies aber auch auf verschiedene Interessenlagen, außerdem hätte ein Nichtantreten möglicherweise Strafen zur Folge gehabt. „Es kommt das sportliche Interesse, das Interesse des Veranstalters und auch das Interesse Österreichs hinzu. Zu allen Themen waren und sind wir mit der IHF und unserem Teamarzt im Austausch“, so der Verbandschef.

Hoffen auf Rückkehrerinnen

Die vier Leistungsträgerinnen Petra Blazek, Sonja Frey, Stefanie Kaiser und Nina Neidhart sowie Teamchef Herbert Müller und ein Kotrainer waren schon vor dem gewonnenen Auftakt gegen China ausgefallen. Für das Duell mit Argentinien dann auch noch Josefine Huber.

In der Hauptrunde gegen Brasilien, Kroatien und Japan könnten es aber – keine weiteren Neuinfektionen vorausgesetzt – wieder mehr als das Dutzend sein. Denn man habe vom Veranstalter und dem Weltverband das Zugeständnis, dass ein Freitesten aus der Teamhotelquarantäne in den kommenden Tagen möglich sei, so der ÖHB. Der an Symptomen leidende Herbert Müller befindet sich in der Südstadt in Quarantäne. Ob er noch nachreisen kann, ist fraglich.

Handball-WM in Spanien

Montag:

Spanien – Österrreich 31:19 (14:6)

ÖHB-Torschützinnen: Kovacs (8), Leitner (4), Schindler (4), Ivancok, Reichert, Tomasini

Tabelle:
1. Spanien 3 3 0 0 93:50 6
2. Argentinien 3 2 0 1 80:82 4
3. Österreich 3 1 0 2 86:89 2
4. China 3 0 0 3 69:107 0

Gruppe H

Spielplan:
1.12. Spanien Argentinien 29:13
2.12. Österreich China 38:27
4.12. Argentinien Österreich 31:29
Spanien China 33:18
6.12. Argentinien China 36:24
Spanien Österreich 31:19
Spielort: Torrevieja