Biathlon

Hauser kommt als Gejagte zum Heimspiel

Lisa Hauser will wie in Östersund auch beim Heimweltcup zuschlagen. Die Tirolerin ist seit Jänner Stammgast auf dem Podest, ein Stockerlplatz in Hochfilzen fehlt ihr jedoch noch. Mit Sprint am Freitag (14.15 Uhr) und Verfolgung am Sonntag (14.30 Uhr, jeweils live in ORF1) bieten sich zwei Chancen. Dass sie bereits früh im Olympiawinter in Hochform ist, hat die Weltmeisterin in Schweden mit ihrem ersten Sprintsieg sowie zweiten und vierten Plätzen eindrucksvoll bewiesen.

Als sichtbaren Erfolgsnachweis darf sie im Pillerseetal als Gesamtweltcup-Führende antreten. „Mit dem Gelben Trikot nach Hause zu kommen, das übersteigt natürlich alle meine Erwartungen. Ich hätte mir nie gedacht, dass der Saisonstart für mich so erfolgreich sein könnte“, betonte Hauser vor den ersten Trainings auf der Heimstrecke. Auch ihr Coach Markus Fischer ist überrascht. „Wir wussten, dass wir gut trainiert haben, aber dass es dann so aufgeht, mit dem haben wir nicht gerechnet. Dass Lisa jetzt mit dem Gelben Trikot nach Hochfilzen fährt, ist schon ein kleiner Traum.“

Damit einhergehend steigt aber auch die Erwartungshaltung. „Man ist angespannter, die Aufmerksamkeit ist natürlich größer. Das ist sicher etwas stressiger für mich, als einen Weltcup in Schweden zu laufen“, weiß Hauser. Dass man wegen des Lockdowns wie im Vorjahr ohne die Anfeuerung der Fans auskommen muss, sei sehr bedauerlich. „Ich wäre wahnsinnig gern in Gelb vor meinen Leuten gelaufen.“ Ganz vorne mitmischen will sie aber natürlich trotzdem. Aus dem Vorjahr gilt es, einen achten Rang als Topresultat zu übertreffen.

Vorfreude auf Biathlon-Heimweltcup

Österreichs Biathletinnen und Biathleten sehen mit Freude dem Heimweltcup in Hochfilzen entgegen. Dort wollen sie sich von ihrer besten Seite zeigen – allen voran wieder Lisa Hauser.

„Hochfilzen nicht immer einfach für mich“

So richtig in Schwung kam sie damals erst nach dem Heimweltcup, als die Topschützin dank schnellerer Laufzeiten im Jänner ihre ersten Podestplätze holte. Und ihre Saison später dann noch mit Gold und Silber bei der WM krönte. Auch in der neuen Saison glänzte sie schon mit präzisem Schießen und großteils starken Laufzeiten. Ausgerechnet in Hochfilzen machten ihr aber auch schon einige Male zu viele Fehlschüsse zu schaffen, die Heim-WM 2017 ist ihr noch in schlechter Erinnerung. „Auch wenn ich den Schießstand in- und auswendig kenne, hat er mich in den vergangenen Jahren auch schon einiges an Nerven gekostet. Hochfilzen ist nicht immer einfach für mich.“

Anders als Hauser und Simon Eder ist der Rest des ÖSV-Teams schlecht gestartet und hat teilweise großen Aufholbedarf. So laufen etwa Dunja Zdouc und auch Felix Leitner ihren früheren Topergebnissen ebenso noch hinterher wie Julian Eberhard. Letzterer hatte sich in der vergangenen Saison mit Rückenproblemen geplagt, in Östersund bremste ihn nach überstandener Erkrankung im Vorfeld dann auch noch ein heftiger Sturz aus. Der Routinier erlitt eine leichte Gehirnerschütterung und eine Rippenprellung, meldete sich nach kurzer Pause nun aber wieder einsatzbereit. Spitzenplätze sind für den einstigen Weltcup-Sieger aber wohl auszuschließen.