Verursacherin von Massensturz erhält Geldstrafe

Die für den Massensturz auf der ersten Etappe der Tour de France im Juni verantwortliche Zuschauerin ist von einem Gericht in Brest zu einer Geldstrafe von 1.200 Euro verurteilt worden. Das berichtete die französische Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag. Die Frau hatte ein großes Kartonschild mit Grüßen an ihre Großeltern an der Strecke in die Fernsehkameras gehalten. Der deutsche Zeitfahr-Weltmeister Tony Martin kollidierte mit hohem Tempo mit dem Schild, woraufhin rund 50 weitere Fahrer stürzten.

Anklage forderte Haftstrafe

Die Frau entfernte sich zunächst vom Ort des Geschehens, stellte sich aber Tage später. Ihr war nach Angaben des Gerichts fahrlässige Körperverletzung und Gefährdung des Lebens anderer vorgeworfen worden. Die Anklage hatte vier Monate Haft auf Bewährung für die 31-Jährige gefordert. In der Gerichtsverhandlung hieß es, die Angeklagte habe die Gefahr ihres Tuns eingesehen und sich entschuldigt. Die Aufschrift „Allez Opi – Omi“ habe die Französin wegen ihrer deutschstämmigen Großmutter gewählt. Sie sei sicher gewesen, dass die Großeltern die Tour am Fernseher verfolgen.

Massensturz bei der Tour de France im Juni 2021
Reuters

Die Tour de France hatte letztendlich von juristischen Schritten gegen die Frau abgesehen. Der internationale Radprofiverband (CPA) hielt allerdings an einer Klage fest. Es gehe darum, für mehr Respekt für die Radsportler zu werben, die Monate für die Tour trainiert hätten und von denen einige danach nicht mehr weiterfahren konnten, hieß es in einer Erklärung der CPA.