Ivan Ljubic (Sturm) und Ismail Jakobs (Monaco)
GEPA/Chris Bauer
Europa League

Sturm verabschiedet sich mit Punktegewinn

Sturm Graz hat einen versöhnlichen Abschluss der UEFA-Europa-League-Saison geschafft. Der steirische Bundesligist erkämpfte am Donnerstagabend im letzten Spiel der Gruppe B gegen AS Monaco ein 1:1 und holte damit den zweiten Punkt nach einem 1:1 bei Real Sociedad. Platz vier und damit das Ausscheiden der Elf von Coach Christian Ilzer waren schon zuvor fix, ebenso wie der Gruppensieg der Monegassen.

Nach einem frühen Treffer von Jakob Jantscher (7./Elfmeter) durften die Grazer vom ersten Sieg träumen. Kevin Volland (30.) gelang aber noch vor der Pause der Ausgleich. Monaco-Coach Niko Kovac hatte trotz des anstehenden Ligaschlagers bei Leader Paris Saint-Germain am Sonntag in der Startformation auf eine große Rotation verzichtet. Erst nach dem Seitenwechsel gönnte der Kroate einigen Stammkräften eine Pause.

Nach starken Schneefällen war die Austragung der Partie zu Mittag noch auf der Kippe gestanden, auch dank tatkräftiger Bundesheerunterstützung konnte der Rasen in der Merkur Arena allerdings rechtzeitig geräumt werden.

Sturm holt Remis gegen Monaco

Sturm Graz verabschiedete sich mit einem Unentschieden aus der Europa League. Gegen Monaco spielten die Grazer zum Abschluss der Gruppenphase mit 1:1.

Jantscher fackelt nicht lange

Die Hausherren ließen sich davon nicht bremsen und starteten fulminant. Manprit Sarkaria schoss Strahinja Pavlovic im Strafraum an der Hand an, der Videoschiedsrichter schaltete sich ein, und der schwedische Referee Mohammed Al-Hakim entschied nach Ansicht der TV-Bilder auf Strafstoß. Diesen verwertete Jantscher souverän hoch im Eck.

Monaco schlug beinahe postwendend zurück, bei einem Volland-Kopfball nach Golowin-Ecke rettete die Latte (9.). Sonst war aber Sturm gut in der Partie drinnen, hatte zwar deutlich weniger Ballbesitz, aber mehr gefährliche Momente. Nach missglückter Matsima-Kopfballrückgabe kam Sarkaria aus bester Position zum Abschluss, verfehlte aber das Tor (11.). Ein Abschluss von Alexander Prass wurde von Ruben Aguilar gerade noch geblockt (17.).

Elfmeterschuss von Jakob Jantscher (Sturm)
GEPA/MJ Paul
Jakob Jantscher nahm bei seinem Strafstoß genau Maß und hämmerte den Ball unhaltbar zum 1:0 (7.) ins Netz

Volland im zweiten Versuch

Das rächte sich in der 30. Minute, und wieder einmal wurde es nach einer Golowin-Ecke, einem von fünf Cornern vor der Pause gegenüber keinem von Sturm, gefährlich. Über Umwege kam der Ball zu Volland, der zuerst an Jörg Siebenhandl scheiterte, den Sturm-Tormann im zweiten Versuch aber bezwang. Nach Wiederbeginn wirkten sich die durchgeführten Wechsel aufseiten der Gäste nicht negativ aus, sie hatten die Partie im Griff und drückten auf den Siegestreffer, auch da die Kräfte bei Sturm etwas schwanden.

Eliot Matazo schoss drüber (49.), Wilson Isidor wurde alleine auf Siebenhandl zulaufend vom Sturm-Tormann gestoppt (58.) und setzte später den Ball drüber (66.). Von den Gastgebern war offensiv nichts mehr zu sehen, bis zur 92. Minute. Da tauchte Kelvin Yeboah alleine vor Radoslaw Majecki auf, brachte seinen Heber aber nicht auf das Tor. Trotzdem nahmen die Grazer im Gegensatz zur 0:1-Niederlage im Fürstentum diesmal Zählbares aus der Partie mit.

Trotz der guten Leistung wurde die akutelle Bilanz nur marginal besser: Von den vergangenen elf Pflichtspielen konnte weiter nur eines gewonnen werden. Die letzte Möglichkeit, das aufzubessern, bietet sich am Sonntag (14.30 Uhr) im Ligaauswärtsspiel bei Austria Klagenfurt.

Stimmen zum Spiel:

Christian Ilzer (Sturm-Trainer): „Es ist erfreulich, wir haben Zählbares mitgenommen, ein gerechtes Unentschieden. Die erste Halbzeit hat, was die Chancen betrifft, uns gehört, in der zweiten Halbzeit hatte Monaco gute Gelegenheiten. Mit der finalen Chance von Yeboah waren wir aber fast dem Sieg näher. Ein Punkt gegen ein Topteam, ich bin zufrieden, es gibt ein Sonderlob für meine Mannschaft.“

„Wenn man gegen Monaco gewinnen will, muss man auf diesem Level die Topchancen nützen, etwa wenn ich erste Hälfte an die Möglichkeiten von Sarkaria und Prass denke. Ärgerlich war das Gegentor, wie schon gegen Eindhoven in Graz und in Sociedad jeweils nach Standardsituationen, wo wir nicht handlungsschnell genug waren.“

Jakob Jantscher (Sturm-Torschütze): „Ich glaube, dass wir vor allem in den ersten 20, 25 Minuten ein richtig gutes Spiel gezeigt haben, da sind wir auch in Führung gegangen. Zweite Halbzeit haben wir die Möglichkeit gehabt, mit einem ‚Lucky Punch‘ von Yeboah zu gewinnen, aber ich glaube, es war auch so ein versöhnlicher Abschluss. Ich hoffe, dass wir nächstes Jahr wieder dabei sind und dann mehr Punkte machen können.“

Niko Kovac (Monaco-Trainer): „Ich habe allen Spielern Einsatzzeit gegeben, wir haben auch rechtzeitig gewechselt, um für Paris frisch zu sein. Ich bin mit dem Ergebnis gegen einen guten österreichischen Gegner zufrieden. Die zweite Halbzeit war die bessere, wir hatten mehr Möglichkeiten, hätten mindestens ein Tor machen müssen, aber auch Sturm hatte eine große Chance, so ist das Ergebnis gerecht. Sturm hat es erste Halbzeit außerordentlich gut gemacht, war aggressiv mit hohem Pressing, in der zweiten Halbzeit hatten wir mehr Raum, haben aber die Chancen nicht genützt. Ich bin mit der Richtung, die wir eingeschlagen haben, sehr zufrieden.“

UEFA Europa League, Gruppe B, sechster Spieltag

Donnerstag:

Sturm – AS Monaco 1:1 (1:1)

Graz, Merkur Arena, SR Al-Hakim (SWE)

Torfolge:
1:0 Jantscher (7./Elfmeter)
1:1 Volland (30.)

Sturm: Siebenhandl – Gazibegovic (81./Jäger), Affengruber, Wüthrich, Dante – Ljubic (87./Stückler), Gorenc-Stankovic, Niangbo (73./P. Huspek), Prass – Sarkaria (82./Wels), Jantscher (46./Yeboah)

Monaco: Majecki – Aguilar, Matsima, Pavlovic, Caio Henrique (46./Jakobs) – Matazo, Tchouameni (46./Jean Lucas) – Isidor (80./Gelson Martins), Volland, Golowin (57./Diop) – Ben Yedder (46./Boadu)

Gelbe Karten: Prass bzw. Aguilar, Pavlovic, Golowin

Die Besten: Wüthrich, Prass, Sarkaria bzw. Golowin, Volland