Die italienische Skifahrerin Sofia Goggia.
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Ski alpin

Goggia plant in St. Moritz nächsten Streich

Für Sofia Goggia kommen die nächsten Speed-Rennen in St. Moritz genau richtig. Die Italienerin gewann vor zwei Jahren ebendort den bisher letzten Super-G und kommt mit einem Sieg-Hattrick aus Lake Louise nach Europa zurück. Mit viel Selbstvertrauen reist auch Mirjam Puchner an, die in den drei Kanada-Rennen zweimal als Dritte auf das Podest fuhr und im Schweizer Engadin 2016 ihren ersten Weltcup-Sieg feierte.

Die beiden Super-Gs in St. Moritz am Samstag (10.30 Uhr) und Sonntag (10.30 Uhr, jeweils live in ORF1 und im Livestream) „wackelten“ aus Coronavirus-Gründen kurzfristig, letztlich gab es aber doch grünes Licht für die nächsten beiden Speed-Rennen im Weltcup. Abfahrts-Olympiasiegerin Goggia hat trotz ihrer im vergangenen Jänner erlittenen Verletzung schon eine eindrucksvolle Erfolgsserie vorzuweisen und will nun nachlegen.

Gewinnt sie nach ihrem Triple in Kanada nun auch beide Super-Gs in der Schweiz, wäre sie die Erste mit Siegen in den ersten fünf Speed-Saisonrennen seit Katja Seizinger 1997/98 (sechs Siege in Folge). Für Goggia werden in St. Moritz allerdings auch schlechte Erinnerungen wach. Ein schwerer Fehler im Schlussabschnitt kostete der Italienerin bei der WM 2017 das schon sicher geglaubte Abfahrts-Gold. Bronze im Riesentorlauf nur wenige Tage später waren für sie nur ein schwacher Trost.

Zwei Damen-Super-Gs in Sankt Moritz

Für die alpinen Damen geht es im Weltcup in die Schweiz nach St. Moritz. Nach zwei Podestplätzen in Kanada zählen die Österreicherinnen zu den Favoritinnen.

Schwerer Trainingssturz von Puchner bei WM

Auch Puchner verbinden mit St. Moritz gute und schlechte Erinnerungen. Zum einen war da ihr Weltcup-Premierensieg, umgekehrt erlitt sie 2017 als WM-Mitfavoritin dort im Training eine Unterschenkelfraktur, die gleich viermal operiert werden musste. Seit ihrem Downhill-Erfolg 2016 triumphierte keine Österreicherin mehr im Weltcup in St. Moritz. Die bisher letzte, die einen Weltcup-Super-G in St. Moritz gewann, war Michaela Dorfmeister im Jänner 2006.

Puchner ließ ihre Erinnerung an den Beinbruch in St. Moritz so gut wie hinter sich. „Ich denke eher schon an den ersten Weltcup-Sieg. Das mit der Verletzung ist Vergangenheit“, versicherte die Salzburgerin. „Ich freue mich, hier zu sein, Verletzungen können überall passieren, und es war ja auch in einer Abfahrt.“ Natürlich wolle sie an Lake Louise anschließen. „Aber es ist trotzdem ein Rennen von null. Ich werde mein Bestes geben und mich auf das fokussieren, was ich mir schon in Nordamerika vorgenommen habe.“

Schneefall und Nebel als Willkommensgruß

Die Speed-Frauen hatten außerdem eine starke Zeitverschiebung zu bestehen und wurden am Freitag in St. Moritz von Schneefall und Nebel empfangen. „Man hat extrem runtergesucht“, erklärte Mirjam Puchner nach der Hangbefahrung und deren ÖSV-Teamkollegin Cornelia Hütter ergänzte: „Das war mehr ein Runterrutschen. Bei dem Nebel waren keine geschnittenen Schwünge möglich, es war maximal ein Kennenlernen von Schnee und Piste. Die ist aber gut beinand. Hoffen wir, dass bis Samstag nicht mehr viel Neuschnee dazukommt“, sagte die Steirerin, die als Abfahrtsvierte in Lake Louise ebenfalls aufzeigte. „Bei schlechter Sicht ist vor allem wichtig, dass man entschlossen ist.“

Mit Nicole Schmidhofer ist auch die Super-G-Weltmeisterin von St. Moritz diesmal wieder am Start, nachdem das Comeback der Steirerin nach langer Verletzungspause in Kanada weit über den Erwartungen blieb. Tamara Tippler verpasste als Vierte das Super-G-Podium in Kanada knapp. Siebenmal kam die 30-jährige Steirerin in der zweitschnellsten Alpinskidisziplin schon auf das Podest, ohne zu gewinnen. Das ist „Rekord“ bei den Skifrauen. Gewinnt Tippler endlich, löst sie Schmidhofer als älteste österreichische Super-G-Premierensiegerin ab.