Markus Wallner (Wattens) gegen Nicolas Seiwald (RBS)
GEPA/Amir Beganovic
Bundesliga

Jahresfinale mit motiverten Underdogs

In der Admiral Bundesliga steht mit der 18. Runde der letzte Spieltag im Kalenderjahr 2021 auf dem Programm. Zum Auftakt am Samstag (17.00 Uhr) sieht sich das Spitzenduo mit motivierten Underdogs konfrontiert. Die WSG Tirol will die Euphorie von Red Bull Salzburg über den Aufstieg ins Achtelfinale der Champions League mit einer Sensation dämpfen, Hartberg ein Stolperstein für die Überflieger aus Wolfsberg sein. Dazu plant Ried gegen Schlusslicht Altach eine schönes Abschiedsgeschenk für seinen Interimstrainer.

Eigentlich darf sich die WSG Tirol zum Jahresausklang kaum Hoffnung machen. Doch die „Bullen“ schwächelten zuletzt in der Liga, auch der historische Sieg über Sevilla am Mittwoch könnte Kräfte gekostet haben, der Fokus etwas verrutscht sein. Daher will WSG-Trainer Thomas Silberberger „das Unmögliche möglich machen“ und die Salzburger in die Knie zwingen.

„Die kommende Partie in der Red-Bull-Arena ist mit Sicherheit die schwierigste Aufgabe der ganzen Saison“, sagte Silberberger. Mit 0:5, 1:5 und 0:4 kam die WSG in den drei jüngsten Auftritten in Salzburg unter die Räder. Immerhin ist man neben Austria Klagenfurt, das dieses Kunststück Ende November zuwege brachte, der bisher letzte Ligakontrahent, der die Salzburger biegen konnte – am 21. April siegten die Hausherren auf dem Tivoli mit 3:2. Das sei „auch eine Auszeichnung für die WSG“, befand der Coach.

Bundesliga, 18. Runde

Samstag, 17.00 Uhr:

Salzburg – Tirol

Red Bull Arena, SR Kijas

Mögliche Aufstellungen:

Salzburg: Köhn – Kristensen, Onguene, Piatkowski, Guindo – Diambou, Camara, Aaronson, N. Seiwald – Sesko, Okafor

Tirol: Oswald – Koch, Bacher, Behounek, Klassen – Rogelj, Müller, Naschberger, Blume – Sabitzer, Vrioni

„Die Favoritenrolle könnte nicht klarer sein. Ich würde sie mit 90:10 definieren“, meinte Silberberger, dessen Truppe mit dem 0:1 gegen Austria Klagenfurt in der Vorwoche ihre Chance auf eine Teilnahme in der Meistergruppe praktisch vergeigte. „Wir haben in Salzburg zwar dreimal nicht schlecht gespielt, aber eine extrem negative Bilanz.“ Motto am Samstag: „Wir wollen das Unmögliche möglich machen und etwas aus der Bullen-Arena mitnehmen.“

Keine Schonung bei Salzburg

Salzburg gelobte aller Feierlaune zum Trotz, noch einmal mit voller Kraft anzutreten. „Unser Ziel ist es, für einen letzten Dreier noch einmal alles rauszuhauen und die Herbstsaison mit einem Sieg abzuschließen“, sagte Trainer Matthias Jaissle, der das Kunststück zuwege brachte, mit der blutjungen Truppe das Achtelfinale der Königsklasse zu erreichen. „Die Bundesliga ist einfach die Basis dafür, dass wir Abende wie am Mittwoch in der Champions League genießen dürfen. Deswegen tun wir gut daran, auch das Tirol-Spiel mit vollem Fokus anzugehen.“

Schon jetzt sei es ein „überragender Herbst“ für seine Elf, die fünf Runden vor Ende des Grunddurchgangs zwölf Punkte vor dem WAC liegt. Dass man in den jüngsten fünf Ligapartien sieben Zähler liegen ließ, wollte Jaissle seinen Kickern verzeihen. „Entscheidend ist aber, dass wir am Ende ganz oben stehen. Und da ist es so, dass leider noch ein paar Monate vor uns liegen“, sagte der Deutsche, der im 29. Bewerbsspiel – wie von seinem WSG-Kollegen Silberberger erhofft – wohl rotieren wird.

WAC kratzt an Meistergruppe

Der RZ Pellets WAC geht als Mannschaft der Stunde in den letzten Spieltag im Jahr 2021. Zum Jahresabschluss haben die Kärntner auswärts bei TSV Egger Glas Hartberg den Erfolg eingeplant. Mit einem Sieg in der Oststeiermark hätten die Kärntner Hartberg bei noch vier ausstehenden Runden im Grunddurchgang im Kampf um die Meistergruppe endgültig abgehängt. Lassen auch die Austria, Rapid und Ried (je 21) Punkte liegen, ist den Kärntnern ein Platz unter den besten sechs kaum noch zu nehmen

Bundesliga, 18. Runde

Samstag, 17.00 Uhr:

Hartberg – WAC

Profertil Arena, SR Lechner

Mögliche Aufstellungen:

Hartberg: Swete – Steinwender, Sonnleitner, Rotter, Klem – Kainz, Horvat – Niemann, Heil, Avdijaj – Tadic

WAC: Kofler – Jasic, Baumgartner, Lochoshvili, Dedic – Peretz, Leitgeb, Liendl, Taferner – Röcher, Baribo

Hartberg fehlt auf Platz acht liegend nur ein Punkt auf den Fünften Rapid. Der erste Saisonvergleich ging an die Steirer: Hartberg siegte in Wolfsberg nach zwei Treffern in den ersten 20 Minuten mit 3:1. Daheim hat der TSV in vier Duellen in der Bundesliga aber noch keinen Sieg gegen den WAC geholt. Die Vorbereitung auf die Partie gestaltete sich für beide Seiten aufgrund des Wintereinbruchs ein wenig komplizierter. Seit Mittwoch war beim WAC Training auf Kunstrasen angesagt. In Hartberg wurde unterdessen geschaufelt, nachdem die Rasenheizung nach über 20 Zentimetern Neuschnee nicht mehr ausreichte.

Hartberg hofft auf Weihnachtsgeschenk

Die Kärntner gehen wenig überraschend auch als Favorit in die Partie. Einzig der 1:5-Ausrutscher bei der WSG Tirol trübt die Bilanz des Wolfsberger Chefcoaches Robin Dutt. „Wir wünschen uns natürlich alle, dass wir die Serie, die wir in den letzten Wochen und Monaten gehabt haben, auch im letzten Spiel des Jahres fortsetzen können. Wir wollen unsere Leistung auch in Hartberg gebündelt auf den Platz bringen und mit einem guten Gefühl in die Winterpause gehen“, sagte der Deutsche vor dem letzten Spiel des Kalenderjahres.

Hartbergs Cheftrainer Kurt Russ stellt sich auf einen spielerisch starken Gegner mit viel Selbstvertrauen ein. „Das bedeutet für uns, dass wir die Räume sehr eng halten müssen. Unser Umschaltspiel muss funktionieren, und das haben wir auch trainiert“, betonte er. Zum Abschluss gelte es, noch einmal „alles rauszuhauen“. Stürmer Noel Niemann erinnerte noch einmal an die starke Vorstellung beim 1:2 in Salzburg. „Wir müssen genau so gegen den WAC weitermachen. Wir wollen uns mit drei Punkten, die wir in Hartberg lassen, selbst ein Weihnachtsgeschenk machen“, sagte der Deutsche.

Letztes Ried-Spiel unter Heinle

Zum letzten Mal unter der Ägide von Trainer Christian Heinle geht die SV Ried in den Jahresabschluss der Fußball-Bundesliga. Das Ziel im Heimspiel gegen Altach ist klar: „Wir wollen dieses Spiel unbedingt gewinnen“, sagte Heinle, der im Jänner von Robert Ibertsberger abgelöst wird. Mit 21 Zählern liegt Ried derzeit auf Platz sieben, punktegleich mit Rapid und der Wiener Austria auf den Rängen fünf bzw. sechs.

Bundesliga, 18. Runde

Samstag, 17.00 Uhr:

Ried – Altach

josko Arena, SR Heiß

Mögliche Aufstellungen:

Ried: Sahin-Radlinger – Plavotic, Reiner, Lackner – Wießmeier, Stosic, Ziegl, Pomer – Nutz – Bajic, Satin

Altach: Casali – Strauss, Zwischenbrugger, Ndiaye – Mischitz, Aigner, Haudum, Tartarotti, Edokpolor – Nuhiu, Bischof

„Für uns ist das Spiel gegen Altach irrsinnig wichtig. Fünf Runden vor der Punkteteilung sind wir noch immer voll dabei“, sagte Heinle. Zuletzt musste man nach vier Partien ohne Niederlage im OÖ-Derby beim LASK (0:1) wieder ohne Punkte vom Platz. Gegen Altach sollen jetzt noch einmal alle Kräfte mobilisiert werden. „Altach ist ein gefährlicher Gegner. Sie haben gegen uns immer sehr gut gespielt und waren die bessere Mannschaft“, meinte Heinle im Rückblick auf die jüngsten beiden Saisonen. Da waren für die „Wikinger“ in fünf Partien zwei Remis das höchste der Gefühle.

Altach sehnt Pause herbei

Altach schleppt sich derweil der Winterpause entgegen, kassierte zuletzt fünf Niederlagen in Folge und erzielte dabei kein einziges Tor. „Wir wissen, dass wir unter Druck sind. Deshalb müssen wir etwas Positives mitnehmen“, sagte Coach Damir Canadi. Seine Truppe hält bei 13 Punkten, der bisher letzte der drei Siege datiert vom 24. Oktober. Mit der roten Laterne wird man in jedem Fall überwintern, denn die elftplatzierte Admira, der man im ersten Saisonduell mit 0:2 unterlag, hat drei Punkte Vorsprung. Bei Gleichstand zählen die direkten Duelle.

„Es hat natürlich Gründe, dass wir in den letzten Wochen so performt haben. Wir müssen eine geschlossene Einheit auf dem Platz sein. Entschlossenheit wird der Schlüssel sein“, sagte Canadi. Nicht mehr mit dabei sein wird Martin Kobras. Der 35-jährige Tormann, der in der laufenden Saison kaum mehr gefragt war, hört nach zwölf Jahren in Altach und 163 BL-Spielen (fünf davon für Sturm Graz) auf. Insgesamt will der Club in der Ligapause nachrüsten. „Wir werden definitiv aktiv sein im Winter“, sagte Sportdirektor Werner Grabherr.