Spaniens Clubs stimmen Milliardendeal zu

Die spanischen Fußballclubs haben einen umstrittenen Milliardendeal der Liga mit einem Investor aus Luxemburg endgültig gebilligt. Das Geschäft mit dem früheren Formel-1-Besitzer CVC sei am Freitag auf einer Generalversammlung in Madrid mit 37:4 Stimmen bei einer Enthaltung angenommen worden, teilte La Liga mit. Für eine Finanzspritze von knapp zwei Milliarden Euro wird der Investor 50 Jahre lang rund elf Prozent der TV-Einnahmen der ersten und zweiten Liga kassieren.

Zudem übernimmt er circa acht Prozent an den Handels- und Technologierechten. Ligaboss Javier Tebas sprach von einem „Meilenstein“ in der Entwicklung. Die zwei Topclubs Real Madrid und FC Barcelona sowie Athletic Bilbao beteiligen sich allerdings nicht am Projekt. Das bedeutet, sie bekommen kein Geld, müssen aber auch keine Rechte abtreten. Daher musste jetzt – nach einer ersten Billigung des Projekts im August – über eine abgeänderte Fassung mit einem um rund 700 Millionen Euro reduzierten Investitionsbeitrag abgestimmt werden.

Abkommen für Verband „irregulär“

Die Gegner des Projekts, zu denen auch der nationale Fußballverband RFEF gehört, hatten als alternatives Projekt zur Modernisierung und zur Überwindung der finanziellen Nöte vieler Vereine die Aufnahme eines Kredits ebenfalls in Höhe von zwei Milliarden Euro vorgeschlagen. Sie betrachten das Abkommen als „irregulär“ und kündigten am Freitag rechtliche Schritte gegen den Milliardendeal der Liga an.

Diese Drohung stelle zwar „ein Risiko“ dar, man habe aber „keine Angst“, dass das Projekt scheitern könne, sagte Tebas. „Ich bitte darum, dass man darüber nachdenkt, warum sich 37 Clubs so eindeutig für eine Einigung aussprechen. Das sind doch keine Idioten.“

Bereits in den kommenden Wochen sollen die ersten 400 Millionen Euro in die Kassen der beteiligten Clubs fließen, wie „Marca“ und andere Fachzeitungen berichteten. Das Geld solle für die Verbesserung der Infrastruktur, für Digitalisierung und für Auslandsvermarktung verwendet werden.

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