Peter Pacult (A.Klagenfurt)
GEPA/Michael Meindl
Bundesliga

Aufsteiger Klagenfurt kämpft um Platz drei

Aufsteiger Austria Klagenfurt könnte als Dritter der Admiral Bundesliga überwintern. Mit einem Heimsieg am Sonntag im direkten Duell gegen Tabellennachbarn Sturm Graz würden die zu Hause in acht Spielen noch unbesiegten Kärntner punktegleich vor den Steirern die Herbstsaison beenden. Rapid gastiert bei der bisher heimschwachen Admira, die Austria will den LASK vor Heimpublikum auf Distanz halten.

Die von Peter Pacult trainierten Klagenfurter tragen eine imposante Heimstatistik vor sich her, doch die Stimmungslage der drittplatzierten Grazer hat sich wieder aufgehellt. Dafür verantwortlich ist auch das 1:1 gegen Monaco zum Abschluss der Europa-League-Gruppenphase. „Jeder freut sich, dass es wieder weitergeht, es gibt nichts Schöneres, als alle drei Tage zu spielen. Wir können Selbstvertrauen mitnehmen und stehen am Sonntag wieder parat“, sagte Jakob Jantscher, der Donnerstag-Torschütze und Topscorer (8 Tore/8 Vorlagen) der Liga.

Ein Sieg wäre für beide Teams gleichbedeutend mit „big points“ im Meistergruppenrennen. Die Grazer haben die beiden jüngsten Duelle (2:1/7. Runde), 4:2 n. V. (Cup, 2. Runde/2019) gegen Klagenfurt für sich entschieden, bekommen es aber wie zuletzt häufig mit einem Gegner zu tun, der „mehr Zeit für Regeneration hatte“, wie Trainer Christian Ilzer sagte. „Wir mussten in diesem Herbst viel investieren, waren weit weg von der Komfortzone, demgegenüber spielt Klagenfurt eine überragende Saison und hat nicht umsonst 25 Punkte.“

Bundesliga, 18. Runde

Beginn 14.30 Uhr:

Austria Klagenfurt – Sturm

Wörthersee-Stadion, SR Spurny

Mögliche Aufstellungen:

Klagenfurt: Menzel – Paul, Mahrer, Wimmer, Schumacher – Cvetko, Fuchs, Timossi Andersson, Greil, Rieder – Pink

Sturm: Siebenhandl – Gazibegovic, Affengruber, Wüthrich, Dante – Sarkaria, Gorenc-Stankovic, Niangbo, Prass – Yeboah, Jantscher

Ilzer will im letzten Spiel in diesem Jahr noch einmal die Kräfte bündeln. „Wir werden in Klagenfurt alles raushauen, um eine gute Ausgangsposition für das Frühjahr zu haben, wo dann die Erntezeit folgt. Da wollen wir wirklich voll aufmagaziniert sein. Ein Sieg am Sonntag wäre dafür eine gute Basis.“

Pacult bleibt fokussiert

Das gilt auch für Klagenfurt, wo Trainer Pacult vom Meistergruppengerede weiter wenig hält. „Damit beschäftige ich mich nicht. Vor uns liegt ein schweres Match gegen Sturm, dann kommt die Winterpause, und da wird sich einiges tun. Die Kader verändern sich, im Februar wird sich dann zeigen, wo man steht“, sagt der 62-Jährige. „Wir sind gut beraten, von Spiel zu Spiel zu schauen.“

Durch ein 1:0 und jeden Sieg mit zwei Toren Differenz hätte die Austria aber die Nase im direkten Duell mit Sturm und damit auch bei Punktegleichheit in der Tabelle vorne. Fünf Spiele sind die Kärntner ungeschlagen, obwohl Pacult beim 1:0 gegen WSG Tirol zuletzt die „sicher schlechteste Leistung der laufenden Saison“ ausmachte.

Austria will LASK abschütteln

Der LASK wiederum will Rückstand auf die Wiener Austria verringern. Mit einem Sieg wären die Linzer bis auf einen Zähler an den derzeit sechstplatzierten Wienern dran, die ihrerseits einen gefährlichen Konkurrenten abschütteln wollen.

Bundesliga, 18. Runde

Beginn 17.00 Uhr:

Austria – LASK

Generali Arena, SR Eisner

Mögliche Aufstellungen:

Austria: Pentz – Teigl, Martel, Mühl, Handl, Antovski – Demaku, Braunöder, Fischer – Jukic, Djuricin

LASK: Schlager – Flecker, Boller, Wiesinger, Renner – Holland, Grgic – Goiginger, Horvath, Balic – Karamoko

„Die Bedeutung dieses Spiels ist für beide Mannschaften groß. Unser Ziel ist zu gewinnen oder den LASK zumindest auf Abstand zu halten. Wenn wir gewinnen, sollte uns der LASK unter normalen Umständen nicht mehr einholen können“, sagte Austria-Trainer Manfred Schmid über die Ausgangslage. Schmid erwartete anstürmende Gäste. Der LASK werde offensiv auftreten. „Sie brauchen den Sieg. Sie werden versuchen, uns früh zu attackieren, uns unter Druck zu setzen.“

Linzer mobilisieren „alle Kräfte“

Für LASK-Interimscoach Andreas Wieland könnte ein Erfolg in der Generali Arena ein kleines Puzzlestück sein, um Coach der Athletiker zu bleiben. Wie es auf der Suche nach dem neuen Cheftrainer weitergeht, blieb auch nach dem 3:0 in der Conference League gegen Helsinki unklar. Sportdirektor Radovan Vujanovic ließ sich nicht in die Karten schauen. Der bis zu Winterpause interimistisch eingesetzte Wieland schaffte zwar in der Conference League den Sprung ins Achtelfinale, in der Liga agierte der LASK aber weiter unter seinen Möglichkeiten.

In Wien wollen die Schwarz-Weißen noch einmal alles raushauen. Wieland rotierte gegen Helsinki bereits, um sich auf die Aufgabe einzustimmen. „Wir haben noch 90 Minuten plus Nachspielzeit vor uns. Da werden wir alle Kräfte mobilisieren um eine gute Leistung zu bringen und ein gutes Ergebnis zu erzielen“, sagte der 38-Jährige. Angreifer Andreas Gruber hielt mit Blick auf Sonntag fest: „Ich glaube, dass wir alle sehr brennen für das Spiel.“

Austria-Coach Schmid hielt mit Verweis auf die Tabelle noch einmal ausdrücklich fest: „Wenn wir das Spiel gewinnen, haben wir eine Riesenausgangsposition für die letzten vier Spiele. Dann sitzen wir mit einem Lächeln unter dem Christbaum.“ Das Ziel sei nun ganz klar die Meistergruppe.

Bundesliga, 18. Runde

Beginn 14.30 Uhr:

Admira – Rapid

Maria Enzersdorf, BSFZ-Arena, SR Gishamer

Mögliche Aufstellungen:

Admira: Leitner – Zwierschitz, Brugger, Bauer, Lukacevic – Vorsager, Malicsek, Kerschbaum, Kronberger – Ganda, Mustapha

Rapid: Gartler – Stojkovic, Aiwu, Moormann, Ullmann – Petrovic, Ljubicic – Arase, Knasmüllner, Grüll – Fountas

Rapid hofft auf Motivationsschub

Auch Austrias Lokalrivale Rapid will mit einem positiven Erlebnis in die Winterpause gehen. Der geschaffte Europacup-Verbleib mit dem Sieg in Genk soll dem Team von Trainer Ferdinand Feldhofer einen Schub geben, um bei der Admira und in der Bundesliga überhaupt zum erst sechsten Mal in dieser Saison voll anzuschreiben. Das beinahe auswärtsschwächste Team der Liga gastiert beim beinahe heimschwächsten.

„Die Admira ist ein unangenehmer Gegner, der Boden wird nicht einfach zu bespielen sein. Wir können uns auf einen Fight einstellen“, meinte Feldhofer. Im ersten Saisonduell im September in Wien hatte sein Vorgänger Dietmar Kühbauer gegen die Admira mit 1:2 den Kürzeren gezogen.

Hemischwäche trifft Auswärtsschwäche

Die Admira-Heimbilanz ist wenig angsteinflößend. Die letzten drei Spiele wurden verloren, nur Altach hat zu Hause weniger Punkte als die Niederösterreicher geholt. Rapid wiederum bilanzierte in der Fremde bisher verheerend: Noch unter Kühbauer wurden in acht Anläufen nur fünf Punkte und kein einziger Sieg geholt.

Admira-Coach Andreas Herzog freute sich am Freitag über die Rückkehr der Zuschauer. „Gerade gegen Rapid wird bestimmt eine gute Stimmung im Stadion herrschen – und das braucht meine Mannschaft.“ Rapid habe gegen Genk ein sehr gutes Match abgeliefert. „Wir gratulieren ihnen zum Weiterkommen, aber am Sonntag ist damit Schluss, denn wir wollen die Herbstsaison mit einem Sieg beenden.“