Ski alpin

Feller meldet sich auf RTL-Podest zurück

Für Österreichs Herren hat es am Samstag im zweiten Saison-RTL nach Platz zwei für Roland Leitinger in Sölden erneut mit einem Podestplatz geklappt. Manuel Feller fuhr in der Entscheidung in Val d’Isere vom achten noch auf den dritten Rang und landete damit erstmals seit fast vier Jahren auf einem RTL-Stockerl. Eine Klasse für sich war erneut Marco Odermatt. Der Schweizer feierte in überlegener Manier seinen bereits dritten Saisonsieg.

Odermatt ging als Halbzeitführender mit einem Vorsprung von 0,32 Sekunden auf Alexis Pinturault in die Entscheidung und distanzierte am Ende den französischen Lokalmatador um 0,59 Sekunden. Feller lag 1,24 Sekunden zurück. Zweitbester Österreicher wurde Stefan Brennsteiner. Der Salzburger fiel allerdings vom zehnten auf den 15. Platz (+2,39) zurück. Patrick Feuerstein erzielte im zweiten Lauf die zweitbeste Laufzeit und holte als 18. (+2,78) seine ersten Weltcup-Punkte im Riesentorlauf. Raphael Haaser belegte Rang 20 (+2,83).

Aus ÖSV-Sicht sorgte aber Feller für das Highlight. Bei schlechter Sicht und schwierigen Pistenverhältnissen zeigte der Tiroler bereits im ersten Durchgang auf und fuhr mit Startnummer 16 auf Platz acht. In der Entscheidung fuhr der 29-Jährige erneut engagiert und aggressiv und wurde im Ziel mit der Führung belohnt. Danach blieb Läufer um Läufer hinter Feller. Als dann auch noch der zur Halbzeit drittplatzierte Kroate Filip Zubcic ausfiel, stand das erste RTL-Podest für Feller seit 28. Jänner 2018 in Garmisch-Partenkirchen fest. Odermatt und Pinturault waren dann für Feller außer Reichweite.

1. Marco Odermatt (SUI)
2. Alexis Pinturault (FRA)
3. Manuel Feller (AUT)

Feller hat ohne Schmerzen „wieder Spaß“

Mit Platz drei konnte Feller aber mehr als gut leben. „Ganz fehlerfrei kam bei diesen Verhältnissen keiner runter. Im ersten Lauf hatte ich schlechte Sicht, im zweiten war es, glaub ich, ausgeglichen. Ich bin froh, dass es jetzt im RTL auch wieder geklappt hat. Das hat sich im Training allerdings angekündigt – ohne Schmerzen macht das Skifahren halt wieder mehr Spaß. Ich bin unglaublich happy. Und neben diesen beiden Topleuten auf dem Podium zu stehen, ist mir eine Ehre“, sagte Feller nach dem zweiten Weltcup-Podest seiner Karriere überhaupt.

Odermatt als Mann der Stunde

Odermatt indes mausert sich indes immer mehr zum Mann der Stunde. Schon jetzt hat der 24-Jährige in dieser noch jungen Saison so viele Siege gesammelt wie in der ganzen vorherigen. Mit 446 Punkten führt der Schweizer im Gesamtweltcup klar vor Matthias Mayer (310). Im RTL-Weltcup hält er nach seinem Sieg in Sölden beim Maximum von 200 Punkten. Auch im Super-G-Weltcup liegt er dank seines Sieges in Beaver Creek in Führung.

Seine Hochform untermauerte Odermatt auch in Val d’Isere. Was für viele ein Kampf und Krampf war, meisterte der Schweizer mit Leichtigkeit. „Es ist unglaublich. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Das ist wirklich ein cooler Sieg heute“, jubelte Odermatt, der zuletzt bei den Übersee-Rennen weilte. „Ich hatte wahrscheinlich die jemals schlechteste Vorbereitung auf ein Rennen. Dass ich es trotzdem geschafft habe, so zu fahren, macht mich stolz und spricht für meine Mentalität“, so der Schweizer.

Odermatt gewinnt erneut

Marco Odermatt hat nach Sölden auch den zweiten Riesentorlauf gewonnen und seinen insgesamt dritten Saisonsieg gefeiert.

Brennsteiner zu verhalten im zweiten Lauf

Auf der selektiven Face de Bellevarde, die zu den schwierigsten RTL-Hängen im Weltcup zählt, lag Brennsteiner im ersten Durchgang auf Top-Ten-Kurs. In der Entscheidung fuhr der Salzburger dann aber zu verhalten und zu viel auf Linie. Die Folge war der Rückfall um fünf Plätze. „Die Fahrt hat sich gar nicht so schlecht angefühlt, ohne gröbere Probleme. Vielleicht bin ich zu wenig renngefahren. Ich dachte, ich hätte mehr Zug am Ski. Schade“, bilanzierte Brennsteiner im ORF-Interview.

Grund zur Freude hatte indes Feuerstein. Der 25-jährige Vorarlberger verbesserte sich dank seiner Topfahrt um sieben Ränge. „Ich bin absolut stolz, zwei solide Läufe, kleine Fehler, aber dann solide gefahren. Ich muss mich Schritt für Schritt nach vorne tasten. Schon die Trainings waren gut, deshalb hab ich mir Druck gemacht, wollte die Leistung im Rennen umsetzen. In Summe ist mir das gelungen“, sagte Feuerstein.

Aus österreichischer Sicht gab es aber auch einen Wermutstropfen. Nach dem Kreuzbandriss für Leitinger vor knapp einm Monat droht auch Adrian Pertl das vorzeitige Saisonende. Der Slalom-Vizeweltmeister blieb im ersten Durchgang im unteren Streckenabschnitt mit den Skiern an einer Torstange hängen und stürzte einige Tore später. Eine schwere Knieverletzung beim 25-Jährigen wird befürchtet, Aufschluss darüber soll eine MRT-Untersuchung in Innsbruck bringen. Für den Slalom am Sonntag (9.30/13.00 Uhr) wurde Joshua Sturm nachnominiert.