Kindl hatte nach dem ersten Lauf vor den Deutschen Johannes Ludwig und Felix Loch geführt. Doch am Ende erwies sich der vom sechsten Rang vorgestoßene Langenhan als schärfster Rivale. Die drittbeste Zeit im Finale reichte dem 33-jährigen Kindl schließlich zum gemeinsamen Triumph in der engen Entscheidung. Ludwig belegte mit 0,033 Sekunden Rückstand Rang drei. Auch der am Ende viertplatzierte Loch hatte nur 0,086 Sekunden Rückstand.
Kindl konnte sich gar nicht erinnern, wann der letzte Sieg gelungen war. „Ich hatte so viele Saisonen, wo es nicht gelaufen ist, wo ich nicht gewusst habe, wo der Speed ist und wo es trotz guter Rennen nicht funktioniert hat. Aber letzte Woche war es mit dem ersten Podest (Sprint in Sotschi, Anm.) seit Ewigkeiten schon super, und der Sieg heute ist gewaltig“, freute sich Kindl über den ersten Erfolg seit Calgary vor drei Jahren.
Drei Siege für Österreichs Rodler
Österreichs Kunstbahnrodler feierten in Altenberg einen außergewöhnlichen Erfolg: Wolfgang Kindls Sieg im Einsitzer komplettiert Österreichs erstmaligen Triumph in allen drei Bewerben an einem Weltcup-Wochenende.
Fit für Peking
Damit punktete der Heeressportler auch für die Olympischen Spiele in Peking. „Das letzte Wochenende war schon ganz wichtig, und das jetzt war die Draufgabe, da sollte nichts mehr anbrennen.“
Seit vielen Jahren von Rückenproblemen behindert, fühlt sich Kindl nun nach eigenen Worten topfit. „Ich habe im Sommer super trainiert, viel am Material getüftelt, und man sieht, dass ich nun am Start besser dabei bin als in vergangenen Jahren. Es ist unglaublich. Ich hoffe, dass es so weitergeht.“

Für Kindls Teamkollegen lief es auf der anspruchsvollen Bahn im Erzgebirge hingegen nicht optimal. Reinhard Egger landete an der elften Stelle, Jonas Müller verbesserte sich dank siebentbester Zeit im Finale vom 19. auf den 14. Rang. Olympiasieger David Gleirscher wurde nach fehlerhaften Läufen nur 15. und sein Bruder Nico Gleirscher patzte noch mehr (27.)
Friedl lobt sein Team
ÖRV-Cheftrainer und Sportdirektor Rene Friedl fand die passenden Worte: „Gewaltig, was sie hier abgeliefert haben, und sehr schön, dass man so etwas miterleben darf – gerade als österreichischer Trainer auf einer deutschen Bahn“, meinte der Deutsche. Kindl habe sich eindrucksvoll zurückgemeldet. Man dürfe aber nicht nachlassen, mahnte Friedl vor dem Heimweltcup am Wochenende in Igls. „Der Rest der Mannschaft hat sicherlich mehr drauf, sie sind aktuell zu unkonstant und auch am Start zu langsam. Sie müssen wieder mehr an sich glauben und lockerer werden.“