Skifahrerin Ramona Siebenhofer (AUT)
GEPA/Thomas Bachun
Ski alpin

ÖSV-Damen schöpfen Potenzial nicht aus

Österreichs Speed-Damen sind beim Super-G-Doppel in St. Moritz am Samstag und Sonntag dank Ariane Rädler und Ramona Siebenhofer mit einem sprichwörtlichen „blauen Auge“ davongekommen. Mit seinen fünften Plätzen verhinderte das Duo zwei Schlappen. Laut Trainer Christian Mitter konnten seine Athletinnen ihr Potenzial im Gegensatz zu den Rennen in Nordamerika nicht voll ausschöpfen.

Am Samstag holte Rädler mit ihrem bisher besten Weltcup-Resultat die Kastanien aus österreichischer Sicht noch aus dem Feuer, im zweiten Rennen am Sonntag verhinderte Siebenhofer auf verkürzter Strecke und bei unberechenbaren Windböen als Fünfte eine Pleite. „Wir haben uns unter unserem Wert geschlagen“, sagte daher auch Cheftrainer Mitter. Mit mehr Glück wäre an beiden Tagen jeweils „ein Stockerlplatz möglich gewesen“.

Zwei gute Fahrten bei unterschiedlichen Bedingungen hinsichtlich Wetter und Streckenlänge brachte keine österreichische Läuferin ins Ziel der WM-Piste von 2013 und 2017. Rädler überraschte zwar am Samstag mit einer soliden Fahrt, am Sonntag verhinderten aber Fehler mehr. Am Ende wurde es für die Vorarlbergerin nur der 17. Platz. „Schade um den einen Fehler, sonst wäre heute auch wieder viel drin gewesen“, sagte die 26-Jährige.

ÖSV-Damen schöpfen Potenzial nicht aus

Österreichs Speed-Damen sind beim Super-G-Doppel in St. Moritz am Samstag und Sonntag dank Ariane Rädler und Ramona Siebenhofer mit einem sprichwörtlichen „blauen Auge“ davongekommen. Mit seinen fünften Plätzen verhinderte das Duo zwei Schlappen.

Genau andersherum lief es für Siebenhofer. Die Steirerin war im ersten Super-G nach einem schweren Fehler im oberen Streckenteil schon abgemeldet gewesen und wurde nur 41. Am Sonntag rehabilitierte sich Siebenhofer als beste Österreicherin. „Ich habe gestern gewusst, dass ich eigentlich viel besser bin. Das ist mir heute gut gelungen, das umzusetzen“, meinte Siebenhofer und ergänzte, dass ihr nicht viel für ganz vorne fehle. „Die hohe Nummer war wahrscheinlich kein Nachteil. Ich habe gewusst, dass man auf dem Kurs gut attackieren kann“, sagte sie und verwies auf ihre Startnummer 31.

Skifahrerin Ariane Rädler (AUT)
GEPA/Thomas Bachun
Rädler zeigte am Samstag mit ihrer bisher besten Platzierung im Weltcup auf

Vorfreude auf Val d’Isere

Der Blick der beiden besten Österreicherinnen des Wochenendes in St. Moritz war aber bereits auf das kommende Wochenende gerichtet. In Val d’Isere steht bereits am Donnerstag das erste Training für die Abfahrt am Samstag (10.30 Uhr, live in ORF1) auf dem Programm. Am Sonntag ist ein weiterer Super-G (11.00 Uhr, live in ORF1) geplant.

Brignone gewinnt Super-G in St. Moritz

Der zweite Damen-Super-G in St. Moritz verlief turbulent. Federica Brignone und Elena Curtoni sorgten für einen italienischen Doppelsieg, während Weltmeisterin Lara Gut-Behrami spektakulär zu Sturz kam. Als ÖSV-Läuferin wurde Ramona Siebenhofer Fünfte.

„Ich verlasse St. Moritz mit einem sehr guten Gefühl und freue mich endlich wieder auf Abfahrtsski“, sagte Siebenhofer. Ähnlich äußerte sich Rädler: „Ich freue mich sehr auf Val d’Isere. Ich kenne die Strecke, die liegt mir ganz gut, und ich nehme natürlich eine Menge Selbstvertrauen von da mit“, sagte Rädler.

„Insgesamt können es einige besser“

Mit Rädler und Siebenhofer konnte Mitter daher auch zufrieden sein. „Aber insgesamt können es einige besser“, sagte der Trainer. Tamara Tippler war bis zu ihrem Ausfall am Sonntag schnell unterwegs, insgesamt war es jedoch ein verpatztes Wochenende für die Steirerin. „Die zwei Tage waren nicht so nach Wunsch oder nach Plan“, konstatierte Tippler, am Samstag auf Position 18. „Aber es ist schon wieder Geschichte, ich muss daraus lernen. Ich habe gesehen, von den Zeiten war ich nicht so schlecht dabei, das stimmt mich positiv.“

Extrem ärgerlich fand Mirjam Puchner ihren Super-G-Auftritt am Sonntag. Die Lake-Louise-Dritte war am Ende 21., nach Platz 19 am Vortag. „Eigentlich war der Kurs viel mehr zum Attackieren. Aber ich habe genau das nicht gemacht, was ich mir vorgenommen habe: voll zu attackieren“, sagte die Salzburgerin, die allerdings auch durch offenbar gegenteilige Ratschläge via Funk irritiert gewesen sei: „Es sind Sprüche raufgekommen, dass es nicht voll geht.“

Schmidhofer lässt Start in Val d’Isere offen

Für Nicole Schmidhofer, die nicht über die Plätze 33. und 31 hinauskam, geht es diese Woche nicht weiter nach Val d’Isere. Die Steirerin wollte in der Heimat trainieren, um mehr Kilometer in die Beine zu bekommen. Einen Start im Super-G am Sonntag ließ sich die um ihre Normalform vor ihrem Kreuzbandriss kämpfende „Schmidi“ aber offen. „Ich ärgere mich. Ich stelle den Ski noch zu früh an. Ich hätte gehofft, dass ich schon weiter bin“, meinte die 32-Jährige, die vor einem Jahr in Val d’Isere so schwer gestürzt war.

Das Rennen am Sonntag war durch starken Wind beeinträchtigt und fand auf verkürzter Strecke statt. Ein Opfer der Verhältnisse war auch Weltmeisterin Lara Gut-Behrami. Am Samstag noch strahlende Siegerin, wurde die Schweizerin im zweiten Rennen nach einem Fahrfehler spektakulär abgeworfen und hatte dabei großes Glück im Unglück. Nach einem mehrfachen Überschlag über die Fangzäune konnte Gut-Behrami selbst ins Ziel fahren.