Jubelnde Rapid Spieler
GEPA/Johannes Friedl
Bundesliga

Bei Rapid und Sturm keimt wieder Hoffnung

Die Admiral Bundesliga ist seit Sonntag mit Abschluss der 18. Runde in ihrer Winterruhe. Im Schatten des überlegenen Tabellenführers Red Bull Salzburg keimte am letzten Spieltag 2021 vor allem bei Puntigamer Sturm Graz und Rapid Wien die Hoffnung auf ein erfolgreiches Frühjahr. Die Steirer setzten sich mit einem 3:0 in Klagenfurt wieder auf den zweiten Platz, in Hütteldorf führte Neo-Trainer Ferdinand Feldhofer Rapid mit einem 2:1-Erfolg beim FC Flyeralarm Admira auch in der Liga in ruhige Gewässer.

Im dritten Pflichtspiel mit Grün-Weiß feierte er am Samstag wenige Tage nach dem 1:0 in Genk bei der Admira auch in der Bundesliga einen 2:1-Erfolg und hat Rapids Hoffnungen auf einen Platz in der Meistergruppe neu entfacht. „Es war ein enorm wichtiger Dreier, der unsere Ausgangslage wesentlich verbessert hat“, sagte Feldhofer.

So schlecht Feldhofers Amtszeit bei Rapid begann, so erfreulich haben die ersten acht Tage des ehemaligen Teamspielers am Sonntag geendet. 50 Sekunden war am 5. Dezember das Spiel gegen die Austria alt, als Violett im Derby mit 1:0 in Führung ging. Doch Rapid holte letztlich noch ein 1:1, legte wenige Tage mit dem Sieg in der Europa League nach und lässt die Fans für das Frühjahr hoffen. Man überwintert international und ist weiter im Rennen um die Meistergruppe. Auch wenn der Abstand des Tabellenfünften (24 Punkte) auf den „Strich“ nur drei Punkte beträgt und selbst die WSG Tirol als Zehnter nur fünf Zähler Rückstand hat.

Kampf um Meistergruppe verspricht Spannung

Kaum ist das Bundesliga-Spieljahr 2021 zu Ende, sind alle Blicke bereits auf die Fortsetzung der Meisterschaft im Februar gerichtet. Denn der Kampf um die Meistergruppe verspricht Hochspannung, liegen doch sieben Clubs innerhalb von nur sechs Punkten.

Endlich konnte der Auswärtsbann gebrochen werden, es war der erste Dreier in der Fremde seit saisonübergreifend zehn Partien. „Es tut extrem gut, dass wir gewonnen haben“, sagte Tormann Paul Gartler nach einem „sehr, sehr intensiven Herbst“ mit 33 Pflichtspielen. „Eine ganz, ganz wichtige Pause“, meinte denn auch Feldhofer, dessen Team erst am 5. Februar im Cup-Viertelfinale gegen Hartberg wieder gefragt ist. Er selbst benötige eigentlich keine Pause. „Meine Akkus sind voll.“

„Breiter Grinser“ bei Sturm

Sturm Graz hat zum Jahresabschluss noch einmal alle Kräfte mobilisiert und sich mit einem 3:0 in Klagenfurt Rang zwei zurückgeholt. „Jetzt gehen wir mit einem breiten Grinsen in die Winterpause“, sagte Trainer Christian Ilzer über den durch und durch gelungenen Saisonabschluss. Sein Team schüttelte noch einmal die Belastungen eines intensiven Herbsts mit gesundheitlichen Problemen – Stichwort Coronavirus-Infektionen – und einem längeren sportlichen Tief ab.

Nach einem „super Start im Sommer“ (Ilzer) standen zwischendurch acht sieglose Spiele, darunter das Aus im ÖFB-Cup gegen Ried und nur ein Punkt aus vier Ligapartien, zu Buche. Am Jahresende aber erfreut die Tabelle. „Es war eine enorme Belastung. Wir haben (in der Europa League) eine Champions-League-Gruppe zugelost bekommen, sind in dieser Gruppe nie untergegangen, haben uns an das hohe Level angepasst. Jetzt haben wir (in der Liga, Anm.) den zweiten Platz erreicht – ein Riesenkompliment an die Mannschaft, sie hat enormen Charakter und richtig Qualität“, sagte Ilzer.

Sturm Trainer Christian Ilzer
GEPA/Wolfgang Jannach
Sturm-Coach Ilzer (M.) konnte mit den Resultaten der letzten Arbeitswoche 2021 zufrieden sein

„Die Top Sechs sind gebucht“, sagte der Sturm-Trainer überzeugt. Zehn Punkte Vorsprung auf Rang sieben werden sich die Grazer in vier Runden bis zur Ligateilung nicht nehmen lassen. Der Blick nach weiter oben offenbart aber eine noch größere Lücke. „Salzburg ist in einer eigenen Liga“, so Ilzer zu den 14 Punkten Rückstand auf Salzburg. „Wir müssen auf uns schauen, unser Spiel weiter verbessern. Dann sieht man, wie nach der Teilung die Tabelle ausschaut. Für uns ist das vorrangige Ziel ‚best of the rest‘.“

LASK packt Rechenschieber aus

Ein Erfolgserlebnis zum Jahresabschluss gab es auch für den dritten Europacup-Fighter LASK. Bei den Linzern steht nach dem 3:2-Sieg bei der Wiener Austria aber im Frühjahr auch Rechnen auf dem Programm. Neun aus zwölf muss demzufolge die Punkteausbeute in den vier ausstehenden Runden des Grunddurchgangs im Frühjahr lauten, sagte Andreas Wieland nach dem 3:2 bei der Austria mit einem Lächeln. Das hätten die Berechnungen eines Datenanalysten ergeben. Wieland will sich dieser Aufgabe stellen. Wie es mit dem Interimscoach weitergeht, soll sich bald entscheiden.

Er selbst gab keine Prognosen ab. Gespräche habe es noch keine gegeben, so Wieland. „Mir war wichtig, dass ich mich auf die Arbeit konzentriere. Dass wir in die Spur finden international und national. Jetzt werden wir sehen.“ In 19 Pflichtspielen unter seiner Leitung holte der LASK im Schnitt 1,89 Punkte. Auf die Frage, ob er sich eine Fixanstellung als Cheftrainer verdient habe, winkte der vormalige Assistent von Dominik Thalhammer ab. „Das müssen andere entscheiden. Ich denke, dass ich mein Bestes gegeben habe. Auch wenn es immer Dinge gibt, die man besser hätte machen können.“

Austria Klagenfurt (Heimspiel), Admira (auswärts), Salzburg (Heimspiel) und WAC (auswärts) sind die Gegner der Linzer in den ersten Frühjahresrunden. Vier Zähler fehlen dem Neunten auf den Sechsten Ried. Die jüngsten Siege gegen Ried und Austria hätten das Fundament für das kommende Jahr gelegt, sagte Wieland. „Wir wissen, dass die Aufgabe schwierig ist. Aber wir werden alles daran setzen, dieses Ziel zu erreichen. Es ist noch möglich“, sagte er mit Blick auf die Meistergruppe.