Simone Biles in Rio, 2016
Reuters/Action Images/Fabrizio Bensch
Turnen

Millionensumme für US-Missbrauchsopfer

Im Missbrauchsskandal um den ehemaligen und mittlerweile verurteilten Arzt der US-amerikanischen Turnerinnen Larry Nassar, hat es am Montag (Ortszeit) nach jahrelangem Tauziehen eine Einigung über die Entschädigungszahlung gegeben. Die Summe von 380 Millionen Dollar (rund 337 Mio. Euro) wird auf die Opfer Nassars aufgeteilt.

Die Entscheidung im mehrjährigen Rechtsstreit zwischen dem US-Turnverband sowie dem Nationalen Olympischen und Paralympischen Komitee auf der einen und den Opfern auf der anderen Seite traf am Montag ein Gericht in Indianapolis, wie der US-Turnverband mitteilte.

Die Summe decke Forderungen von „Hunderten Frauen“ ab, berichtete der US-Sender ESPN. Unter den Opfern des Arztes befinden sich viele prominente Namen. So stehen u. a. die Olympiasiegerinnen Simone Biles, Alexandra Raisman und McKayla Maroney auf der Liste.

Verbandspräsidentin entschuldigt sich

Das Geld muss nun vom Turnverband überwiesen werden. Dessen Präsidentin Li Li Leung entschuldigte sich im Namen des Verbandes für den von ihm verursachten Schmerz. „Alleine und als Gruppe haben sich die Überlebenden für einen nachhaltigen Wandel in diesem Sport eingesetzt“, sagte die Verbandspräsidentin.

Simone Biles
Reuters/Saul Loeb
Superstar Biles war nur eines von vielen Opfern Nassars

Neben der finanziellen Entschädigung hat sich der Verband auch dazu verpflichtet, durch verschiedene Maßnahmen und die Einbindung von Überlebenden in Entscheidungsgremien zukünftig die Sicherheit der Sportlerinnen und Sportler zu garantieren.

Bis zu 175 Jahre Haft

Gegen Nassar waren seit Sommer 2017 drei Urteile gefällt worden, wegen seiner kriminellen Übergriffe auch gegen Minderjährige bekam er Gefängnisstrafen von bis zu 175 Jahren auferlegt. Er hatte sich in den Verfahren schuldig bekannt, mehrere Mädchen sexuell misshandelt zu haben. Insgesamt hatten Hunderte Turnerinnen und ihre Eltern gegen ihn geklagt.