ÖSV-Springerin Marita Kramer
GEPA/Harald Steiner
Skispringen

Kramer will auch in Ramsau jubeln

Skispringerin Sara Marita Kramer will ihren Höhenflug in Ramsau fortsetzen. Mit zwei Großschanzenerfolgen am vergangenen Wochenende in Klingenthal wird die 20-jährige Salzburgerin in ihrer aktuellen Hochform auch am Freitag (15.30 Uhr, live in ORF1) vom kleinen Bakken in der Steiermark nur schwer zu schlagen sein. Vier Siege in sechs Saisonbewerben sprechen eine deutliche Sprache.

ÖSV-Trainer Harald Rodlauer konstatiert Kramer eine derzeit enorme Performance in allen Bereichen, ein Selbstläufer sei der Heimsieg aber keineswegs. „Man muss schon sehen, dass Ramsau eine andere, kleine Schanze ist. Man muss sich schnell umstellen. Die Abstände werden sehr eng sein, und die Konkurrenz ist stark. Sie hat es aber auf jeden Fall drauf, sie hat derzeit ein super Level und zuletzt Außergewöhnliches gezeigt“, so Rodlauer. Dementsprechend hoch ist der Anspruch. „Sie will natürlich gewinnen.“

Zudem kennt sie die Ramsau-Anlage aus zahlreichen Trainings bestens und hat dort auch 2020 gewonnen. „Wir kommen also mit einer Extraportion Vorfreude in die Ramsau und bringen auch sehr gute Erinnerungen aus dem Vorjahr mit“, sagte Kramer, die am Donnerstag auch die Qualifikation beherrschte und auf die Höchstweite von 94 Metern kam. „Das ist eine ganz coole Schanze, auch wenn es nicht so weit hinunter geht, wie zuletzt in Klingenthal.“

Kramer in Ramsau Favoritin

Der nordische Skiweltcup macht am kommenden Wochenende in Ramsau am Dachstein Station. Große Chancen auf einen Heimsieg hat dabei Skispringerin Sara Marita Kramer.

Bereits zwölf Weltcup-Siege

Gewann Kramer das erste Springen in Klingenthal nur knapp (2,6 Punkte Vorsprung), fiel ihr zweiter Sieg wieder überlegen (21,3 Punkte) aus. Sollte es in ähnlicher Tonart weitergehen, wäre der Gesamtweltcup-Sieg die logische Folge. In der Vorsaison hatte diesen nur eine zwischenzeitliche Coronavirus-Zwangspause wegen unklarer Testergebnislage verhindert.

Mittlerweile hält Kramer bereits bei zwölf Weltcup-Erfolgen, ÖSV-Rekordlerin ist Daniela Iraschko-Stolz mit 16. Die internationale Bestmarke hat Sara Takanashi mit 60 inne. Während die Japanerin in diesem Winter noch auf einen Podestplatz wartet, lief es für Kramer wie am Schnürchen. Um Kramer nur ja nicht aus der Erfolgsbahn zu werfen, werden etwaige Verbesserungsmöglichkeiten nur ganz leise oder gar nicht angesprochen. „Wir wollen da nicht viel zerreden und hineininterpretieren. Wenn du so überlegen gewinnst, was willst du da verbessern?“, sagte Rodlauer.

ÖSV-Springerin Marita Kramer mit der Siegertrophäe von Klingenthal
APA/Hendrik Schmidt
Mit 137 und 134 Metern und einem Vorsprung von 21,3 Punkten gewann Sara Marita Kramer überlegen in Klingenthal

ÖSV schafft „Alpenkrone“ um 10.000 Euro

Einen finanziellen Bonus ermöglicht indes die vom ÖSV neu geschaffene „Alpenkrone“-Wertung. Diese umfasst neben Ramsau die beiden Hinzenbach-Bewerbe Ende Februar. Zusätzliche 10.000 Euro gibt es für die Gesamtsiegerin. „Das ist auf jeden Fall eine großartige Sache. Man sieht, dass sich unser Sport in die richtige Richtung entwickelt“, so Kramer.

Die besseren Verdienstmöglichkeiten sind auch für Rodlauer ein weiteres Indiz, dass das Frauen-Skispringen an Bedeutung gewinnt. „Es geht speziell in den letzten drei Jahren sehr gut nach oben. Die Aufmerksamkeit ist durch die Erfolge größer geworden, es wird viel getan. Darüber bin ich schon sehr happy.“ Ein Erfolgsfaktor seien die ausgezeichneten Rahmenbedingungen im Verband bis hin zur Unterstützung durch die neue Präsidentin Roswitha Stadlober.

ÖSV-Skispringer auf Erfolgswelle

Rodlauer muss sich aber nicht nur auf Kramer alleine verlassen. Die unermüdliche Ex-Weltmeisterin Iraschko-Stolz (3. in Nischnij Tagil), Eva Pinkelnig und Co. landeten ebenfalls schon mehrfach im Spitzenfeld. „Auch für sie ist das Podest nicht außer Reichweite“, bekräftigte der 55-Jährige vor der Ramsau-Qualifikation am Donnerstag.

Erfolgreich waren zuletzt aber auch die österreichischen Männer, die am Wochenende in Engelberg (jeweils 16.00 Uhr, live in ORF1) ihre traditionelle Tournee-Generalprobe absolvieren. Das Aufgebot um Klingenthal-Sieger Stefan Kraft verstärkt in der Schweiz Ulrich Wohlgenannt, der im Kontinentalcup einen siebenten Startplatz erobert hat.