Der gefeuerte NFL-Trainer der Jacksonville Jaguars Urban Meyer
Reuters/USA Today Sports/Gary A. Vasquez
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Fehltritte kosten Starcoach Meyer den Job

Die Ära von Urban Meyer als Headcoach der Jacksonville Jaguars in der National Football League (NFL) ist eine sehr kurze gewesen. Nach nicht einmal einer Saison hat sich das Team aus Florida vom Startrainer, der dreimal die nationale College-Meisterschaft gewonnen hatte, am Mittwoch (Ortszeit) getrennt. Sportlich lief es für das Team aus der AFC South schon nicht nach Wunsch, letztlich kosteten dem 57-Jährigen aber einige Fehltritte den Job.

Einen im wahrsten Sinne des Wortes Fehltritt leistete sich Meyer nach Angaben des ehemaligen Jaguars-Kickers Josh Lambo noch vor Beginn der Saison. Der hatte gegenüber den „Tampa Bay Times“ wissen lassen, dass Meyer ihn im August im Training getreten haben soll.

Außerdem berichtete NFL Network, dass der Cheftrainer zuletzt ein hitziges Streitgespräch mit Wide Receiver Marvin Jones gehabt und seine Assistenztrainer als „Verlierer“ bezeichnet haben soll. Meyer bestritt diese Vorwürfe. Im Oktober sorgte zudem Bildmaterial mit einer jungen Frau in einer Bar für Aufregung, mit der der verheiratete Familienvater eng umschlungen tanzend abgelichtet worden war.

Dafür hatte sich Meyer entschuldigt und wurde von Jaguars-Besitzer Shad Khan im Amt belassen, mit der Bedingung, das Vertrauen wieder herzustellen. Nun war das Fass allerdings endgültig übergelaufen. „Ich bin extremst enttäuscht, dass ich zu der Erkenntnis gekommen bin, dass eine sofortige Änderung unumgänglich ist“, sagte Khan, der Offensive Coordinator Darrell Bevell interimistisch das Amt übergab.

Hoffnungsträger Meyer scheitert kolossal

Die Jaguars stehen auf dem letzten Platz der AFC South und haben keine Chance mehr auf den Einzug in die Play-offs. Angeführt von Rookie-Quarterback Trevor Lawrence, der im diesjährigen Draft als Erster ausgewählt worden war, gewann Jacksonville heuer erst zwei Spiele. Meyer, der auf College-Ebene zu überzeugen wusste, kam als Hoffnungsträger, scheiterte aber bei seinem ersten NFL-Job kolossal.

Meyer war übrigens nicht der erste Trainer in dieser Saison, dem ein oder mehrere Fehltritte zum Verhängnis wurden. So trat Jon Gruden schon im Oktober als Headcoach der Las Vegas Raiders zurück, nachdem bekanntgeworden war, dass er vor zehn Jahren in E-Mails unter anderem Funktionäre rassistisch beleidigt hatte.