James Harden (Brooklin Nets) und Kevin Huerter (Atlanta Hawks)
Reuters/USA Today Sports/Dale Zanine
US-Sport

Ligen geraten durch Coronavirus unter Druck

Die großen US-Ligen geraten aufgrund der vielen positiv auf das Coronavirus getesteten Stars sowie diverser Spielabsagen zunehmend unter Druck. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters kamen in der National Football League (NFL) allein am Montag und Dienstag insgesamt 94 Menschen auf die Coronavirus-Liste. In der National Basketball Association (NBA) zählen derzeit die Superstars James Harden und Giannis Antetokounmpo zu den nicht einsatzfähigen Basketballern. Und die National Hockey League (NHL) musste die Zwangspause der Calgary Flames bis mindestens Samstag verlängern.

Die Anzahl der verschobenen Spiele in der Eishockey-Eliteliga in dieser Saison steht damit bei derzeit zehn. Für acht Begegnungen muss noch ein Nachholtermin gefunden werden. Sollten zu viele Begegnungen abgesagt werden, könnte das Auswirkungen auf die Olympiapause haben und die Teilnahme der NHL-Stars an den Olympischen Winterspielen in Peking in Gefahr bringen.

Wegen der unklaren Quarantäneregeln im Fall eines positiven Tests in China mit womöglich bis zu fünf Wochen im Land vor der Heimreise wächst die Skepsis bei einigen NHL-Stars ohnehin. Stürmerstar Connor McDavid von den Edmonton Oilers sagte: „Ich bin natürlich noch immer der Typ, der zu den Olympischen Spielen will, aber wir wollen auch sicherstellen, dass es für alle sicher ist, für alle Athleten und nicht nur für Eishockeyspieler.“

Nach Angaben der Nachrichtenagentur AP standen im Verlauf der Saison schon mehr als 140 NHL-Profis auf der Coronavirus-Liste. Mehr als zwei Dutzend kamen in den vergangenen beiden Tagen dazu. Neben Calgary kämpfen auch die Nashville Predators, die Boston Bruins und Carolina Hurricanes gegen Coronavirus-Infektionen im Kader an.

Spielabsagen auch in der NBA

Die NBA hatte in dieser Woche zwei Partien der Chicago Bulls absagen müssen, weil die Mannschaft zu wenige einsatzfähige Spieler hatte. Die Brooklyn Nets spielten beim 131:129 nach Verlängerung am Dienstag mit dem Minimum von acht spielberechtigten Basketballern, nachdem unter anderen Harden ins Gesundheits- und Sicherheitsprotokoll der Liga musste.

Von den mehr als 30 positiv getesteten Spielern waren 17 entweder im Kader der Bulls oder der Nets. US-Medien berichteten, dass die Liga nun über verpflichtende Boosterimpfungen für Trainer und Personal nachdenkt.

NFL reagiert mit Verschärfungen

Als Reaktion auf die massiv gestiegene CoV-Zahlen verschärfte die NFL die Regeln im Umgang mit der Pandemie. Teams dürfen mit sofortiger Wirkung Mannschaftssitzungen nur noch virtuell abhalten und nicht mehr zusammen essen, und Personen sind unabhängig vom Impfstatus zum Tragen einer Maske verpflichtet.

„Die Änderungen, die wir heute machen, zielen auf die zunehmenden Fallzahlen und das Aufkommen der Omikron-Variante“, teilte die NFL am Donnerstag mit. Die Liga unterstütze eine Booster-Impfung zudem eindringlich, hieß es. Die NFL steuert auf die wichtigste Phase der Saison zu. In der Hauptrunde stehen nur noch vier Spieltage aus, Mitte Jänner beginnen die Play-offs.

Impfquote in den US-Ligen hoch

Die Impfquote in den US-Ligen ist deutlich höher als beim Rest der Bevölkerung. Nach NBA-Angaben sind 97 Prozent aller Basketballspieler doppelt geimpft, etwa 60 Prozent haben bereits eine Boosterimpfung bekommen. Mit Stand 30. November waren 94,5 Prozent aller NFL-Profis geimpft. In der NHL waren zum Saisonstart im Oktober nur vier Profis nicht geimpft. In den USA liegt die Impfquote landesweit derzeit bei rund 61 Prozent.