Ski alpin

Kilde verhindert ÖSV-Sieg in Gröden

Aleksander Aamodt Kilde bleibt der dominierende Mann auf der Saslong in Gröden. Nach seinem Double im letzten Jahr gewann der 29-jährige Norweger auch am Freitag den Super-G und holte damit schon seinen vierten Sieg beim Weltcup-Klassiker. Das Nachsehen in einem spannenden Rennen gegenüber dem Gröden-Spezialisten hatten diesmal zwei Österreicher. Matthias Mayer landete mit einem Rückstand von 0,22 Sekunden auf dem zweiten Platz. Vincent Kriechmayr wurde Dritter (+0,27).

Für die Schweizer klappte es diesmal nicht mit einem Podestplatz. Bester Eidgenosse wurde Beat Feuz als Vierter (+0,57). Marco Odermatt, der in Beaver Creek einmal Erster und einmal Zweiter geworden war, musste sich mit Rang 24 (+1,37) begnügen. Der 24-Jährige verlor damit auch die Führung im Super-G-Weltcup. Diese übernahm Mayer mit nun 210 Punkten. Kilde liegt nach seinem zweiten Super-G-Erfolg in dieser Saison zehn Zähler dahinter auf Platz zwei. Odermatt (187) und Kriechmayr (150) sind Dritter und Vierter.

Von den restlichen Österreichern konnte sich im Rennen noch Max Franz in den Top Ten klassieren. Der Kärntner fuhr hinter dem Südtiroler Dominik Paris (+0,80) auf den siebenten Rang (+0,85).

Österreicher nur von Kilde geschlagen

Beim Super-G in Gröden stehen mit dem Zweiten Matthias Mayer und dem Dritten Vincent Kriechmayr gleich zwei Österreicher auf dem Podest. Die ÖSV-Läufer mussten sich nur dem Norweger Aleksander Aamodt Kilde geschlagen geben.

Daniel Danklmaier kam auf den 14. Rang (+1,18). Weltcup-Punkte holten auch noch Stefan Babinsky als 22. (+1,32), Christian Walder auf Rang 25 (+1,44), Raphael Haaser als 26. (+1,59). Christoph Krenn landete auf dem 48. Platz (+2,60).

1. Aleksander A. Kilde (NOR)
2. Matthias Mayer (AUT)
3. Vincent Kriechmayr (AUT)

Mayer macht es spannend

Das Rittern um den Sieg auf der Saslong wurde zum Dreikampf. Kriechmayr legte mit Startnummer elf eine klare Bestzeit vor, durfte sich aber nur kurz über die Führung freuen. Kilde entriss dem 30-jährigen Oberösterreicher, der 2019 den Super-G in Gröden gewinnen konnte, wenige Minuten danach schon den Platz an der Sonne. Der Norweger lag bereits bei der ersten Zwischenzeit voran und baute seinen Vorsprung Schritt für Schritt aus.

Spannend machte es dann noch einmal Mayer. Der 31-jährige Kärntner, der 2015 auf der Saslong schwer gestürzt war, lieferte eine Aufholjagd und lag bei der letzten Zwischenzeit ex aequo mit Kilde auf Platz eins. Auf den letzten Metern fehlte es Mayer allerdings ein wenig an Geschwindigkeit, weshalb der Doppelolympiasieger bis ins Ziel noch die entscheidenden Zehntelsekunden verlor.

„Es passt alles sehr gut. Ich habe gezeigt, dass es so weitergehen kann. Damit bin ich mal zufrieden. Kilde ist extrem stark, das wird er auch in der Abfahrt sein. Ich habe aber auch für Samstag eine sehr positive Stimmung“, erklärte Mayer, der in dieser Saison in fünf Speed-Rennen viermal auf dem Podest stand, im ORF-Interview für die Abfahrt am Samstag (11.45 Uhr, live in ORF1).

Mayers Fahrt auf Rang zwei

Matthias Mayer liefert einen hervorragenden Super-G, am Ende muss sich der Kärntner aber mit Rang zwei begnügen.

Kriechmayr in Ciaslat zu zurückhaltend

Kriechmayr wusste hingegen, wo er auf dem direkt gesteckten und daher sehr schnellen Kurs die entscheidende Zeit verlor. „In der Ciaslat habe ich mir ein bisschen zu viel Reserve gelassen. Hier muss man allerdings von oben bis unten Gas geben“, bilanzierte der regierende Super-G-Weltmeister seine Fahrt. Nach zwei fünften Rängen in Übersee war Kriechmayr mit dem Podestplatz aber mehr als zufrieden. „Ich bin definitiv besser gefahren als in Beaver Creek, viel entschlossener.“

Einmal mehr wild entschlossen war auch Kilde, der für den zwölften norwegischen Sieg in den letzten 18 Super-G-Rennen in Gröden sorgte. Für den 29-Jährigen, der sich in der letzten Saison das Kreuzband gerissen hatte, stand am Ende der dritte Sieg in Serie und der insgesamt neunte Weltcup-Erfolg seiner Karriere zu Buche. „Für mich läuft es einfach. Ich habe eine gute Balance, und das Material passt, mein Ski war gewaltig. Es ist cool. Ich habe bei meiner Reha in Innsbruck von Anfang an angefangen“, sagte Kilde.

Für die Abfahrt fühlt sich der Norweger bereit, erwartet aber ein enges Rennen, denn „auch die anderen Burschen sind schnell“. Dazu zählt auch Max Franz, der bei der letzten Zwischenzeit mit einem Rückstand von 0,38 Sekunden sogar noch Chancen auf das Podest hatte. Danach folgte allerdings ein Fehler bei der Ciaslat-Ausfahrt. „Das ist schade. Ich habe kurz den Ski verloren und damit Zeit eingebüßt. Ab da war dann ein bisschen der Wurm drinnen. Aber es passt, ich bin zufrieden mit dem Ergebnis“, so Franz.