WM-Reform: Verbänden drohen Einnahmeverluste

Die nationalen europäischen Verbände müssen sich nach Ansicht der UEFA auf erheblich geringere Einnahmen einstellen, sollte der Weltverband FIFA seine Pläne für eine WM im Zweijahreszyklus verwirklichen. Laut der UEFA könnten sich die Einnahmen innerhalb von vier Jahren um 2,5 bis drei Milliarden Euro reduzieren. Sie verwies auf eine von ihr beauftragte Studie einer Beratungsfirma, deren Ergebnisse sie am Freitag vorlegte.

Die FIFA will mit ihrem Präsidenten Gianni Infantino, dass künftig alle zwei statt wie bisher vier Jahre eine Männer-WM stattfinden soll. Dagegen sprachen sich vor allem die UEFA und der südamerikanische Verband CONMEBOL aus. Sie sind unter anderem gegen die Reform, weil sie einen Bedeutungsverlust ihrer eigenen kontinentalen Turniere und eine weitere Belastung für die Profis fürchten. Auch das Internationale Olympische Komitee hatte das FIFA-Vorhaben kritisiert.

Fußballgipfel am Montag

Infantino argumentierte, dass ein verkürzter Rhythmus den Wettbewerb verschärfen und damit das sportliche Niveau vor allem außerhalb von Europa anheben würde. Zudem würden mehr Länder die Möglichkeit erhalten, eine WM auszurichten. Am Montag kommt es zu einem vom FIFA-Council beschlossenen Fußballgipfel. Dabei soll unter anderem über die Reform des internationalen Spielkalenders beraten werden. Eine Abstimmung über eine mögliche WM-Reform ist daher in diesem Jahr kaum noch möglich.

In der vorgelegten Studie ging es vor allem um die wirtschaftlichen Folgen für eine Verkürzung des WM-Rhythmus. Unter anderem müssten die nationalen Verbände mit Einbußen bei den zentralen Einnahmen etwa durch die Medienrechte an den europäischen Qualifikationsspielen der Männer und der Nations League und durch EM-Ausschüttungen sowie bei einzelnen Posten wie Ticketing und Sponsoring rechnen.