Matthias Walkner
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Rallye

Walkner setzt sich bei Dakar Podium als Ziel

Matthias Walkner hat sich dieses Jahr zum zweiten Mal zum Cross-Country-Weltmeister gekürt, doch der Salzburger hat schon das nächste große Abenteuer im Visier. Der Dakar-Sieger 2018 reist nach Weihnachten zu seiner bereits achten Dakar-Rallye. Mit neuer KTM peilt der mittlerweile 35-Jährige nach Rang zehn in diesem Jahr bei seiner vielleicht letzten Dakar die Rückkehr auf das Podium an.

Der Vertrag Walkners mit dem oberösterreichischen Motorradproduzenten läuft Ende 2022 aus. Ob der Salzburger seine Karriere darüber hinaus verlängern wird, ist offen. „Eigentlich hängt es davon ab, wie sehr ich es noch will. Je älter ich werde, desto mehr Aufwand, Energie und Zeit muss ich investieren“, sagte Walkner bei einem Onlinemedientermin in der KTM Motohall in Mattighofen.

„Nach so einer Etappe brauche ich wirklich drei, vier Stunden, dass ich mich im Kopf erhole, weil es so viele Eindrücke sind, die man noch verarbeiten muss“, erklärte Walkner. Besonders beim Eröffnen einer Etappe als Erster ist die Anspannung groß.

Matthias Walkner, 2018
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Walkner krönte sich im Jahr 2018 zum Dakar-Sieger

„Du bist so unter Strom und Feuer, und ich merke, dass das sehr viel Substanz kostet. Aber solange ich mich gesund fühle, und ich mir nicht wehtue und immer noch bereit bin, fast jeden Tag alles dem Sport unterzuordnen, kann ich das mit meinem Gewissen vereinbaren.“ Wenn er da eine Veränderung bemerkt, hört er auf. „Dafür ist unser Sport viel zu gefährlich.“

Walkner peilt Podium an

Rund 8.300 Kilometer wird Walkner für die zum dritten Mal in Saudi-Arabien ausgetragene Dakar sehr schnell und präzise absolvieren müssen, will er nach dem Start am 2. Jänner im Ziel am 14. Jänner ganz vorne sein. Und das will der ehrgeizige Doppelweltmeister wieder.

Walkner will wieder aufs Dakar-Podest

Das neue Extremsportjahr startet traditionell mit der Rallye Dakar. Am 2. Jänner steigt Matthias Walkner als einer der Topfavoriten bei den Motorrädern in Saudi Arabien aufs Bike. Nach dem zehnten Platz bei der letzten Auflage will der Salzburger wieder einen Podestplatz einfahren.

„Ich fühle mich bereit, wieder aufs Podium zu fahren. Mit mir ist echt zu rechnen“, sagte Walkner, allerdings ist ihm bewusst, wie schnell ihm ein Hindernis, ein Roadbook-Fehler oder technische Gebrechen einen Strich durch die Rechnung machen können. Erlaubt sind nun wieder täglich neue Reifensätze, die ebenso zur Sicherheit beitragen sollen wie ein neues Airbag-System.

Neue, leichtere KTM-Maschine

Schließlich wird ihm auch die neue KTM-Maschine, die ein aus seiner Sicht wesentlich besseres Handling bietet, helfen, seinen Kräftehaushalt gut einzuteilen. „Die neue kann mittlerweile relativ viel besser. Der größte Mehrwert ist einfach, je langsamer die Strecke wird, je anspruchsvoller, je steiniger, desto einfacher wird sie zum Bewegen“, schilderte Walkner und brachte auch Beispiele.

„Ich brauche in einem Flussbeet 50 Prozent weniger Krafteinsatz, um mindestens gleich schnell oder schneller fahren zu können. Bei so einem langen Rennen vereinfacht das schon einiges, in der offenen Wüste über jede Dünenkante, überall rund 20 Prozent weniger Krafteinsatz. Das über gefühlt tausend Dünen macht einen großen Unterschied aus.“

Matthias Walkner
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Walkner sicherte sich dieses Jahr zum zweiten Mal nach 2015 den Cross-Country-WM-Titel

Walkner äußert sich zur Formel-1-WM

Und am Ende entscheiden dann doch oft Kleinigkeiten und natürlich das Glück. Zum dramatischen Ende der Formel-1-WM, das nach 22 Rennen in der letzten Runde nach Aufheben der Safety-Car-Phase für viele auch als unfair empfunden wurde, äußerte sich Walkner diplomatisch.

„Man will in unserem Sport immer alles selbst entscheiden können. Wahrscheinlich wäre es gescheiter gewesen, ohne Safety-Car-Phasen, aber ich habe das auch schon so oft erlebt, dass im Roadbook ein Fehler drinnen war, und ich dann den Schwarzen Peter gehabt habe, weil ich an dem Tag vorne gestartet bin“, erinnerte sich der Ex-Dakar-Sieger.

„Was für den einen ein Nachteil ist, ist für den anderen immer wieder ein Vorteil. So was ist immer schade, aber nichtsdestotrotz war es eine extrem coole, lässige Formel-1-Saison, ein megageiler Abschluss, und ich muss sagen, die Fahrer haben es eh am besten gelöst – natürlich ist ein Hamilton angefressen, aber das Drumherum ist das, was den blöden Beigeschmack gebracht hat.“