Manuel Feller jubelt
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Ski alpin

Feller findet im RTL wieder Stabilität

Österreichs Riesentorläufer carven weiter im Aufwind. Auf der Gran-Risa-Piste in Alta Badia brachte die ÖSV-Mannschaft am Sonntag drei in die Top Ten und holte im dritten Rennen den dritten Podestplatz. Mann der Stunde ist Manuel Feller, der wie in der Vorwoche in Val d’Isere Rang drei belegte. „Der Körper spielt einfach momentan mit, und das ist vor allem im Riesentorlauf eine massive Basis“, machte der Tiroler seine wiedergefundene innere Stabilität verantwortlich.

Von seinen insgesamt drei Podiumsplätzen im RTL sammelte Feller zwei in den vergangenen zwei Wochen. Am Sonntag musste er nur Sieger Henrik Kristoffersen und Marco Odermatt den Vortritt lassen. Die Premiere auf dem Podest war im Jänner 2018 in Garmisch-Partenkirchen erfolgt, als er hinter Marcel Hirscher Zweiter war.

In der Saison 2020/21 aber erlebte er vor allem in der ersten Saisonphase im Riesentorlauf sein persönliches Fiasko. Bis zum ersten Riesentorlauf in Adelboden schaffte er viermal in Folge kein Resultat. Dreimal schied er aus, einmal verpasste er die Qualifikation für das Finale. Schmerzen und daraus geborene Ausweichbewegungen waren ständige Begleiter. Auch bei den Weltmeisterschaften in Cortina d’Ampezzo verbuchte Feller einen Ausfall.

Feller in Alta Badia Dritter

Manuel Feller hat am Sonntag als Dritter seinen zweiten Podestplatz im Riesentorlauf in dieser Saison eingefahren. Den Sieg holte sich der Norweger Henrik Kristoffersen.

Jahrelang von Rückenproblemen geplagt

„Letztes Jahr war einfach vor jedem Riesentorlauf ein Fragezeichen. Zuerst physisch und durch das dann auch psychisch“, erklärte der zweifache Familienvater, der sich jahrelang mit Rückenproblemen plagte. „Durch die körperlichen Defizite bin ich bei gewissen Schwüngen, vor allem beim Linksschwung, ausgewichen und habe das Becken nicht so schön drinnen gehabt. Dann zieht es halt nicht so schön.“

Manuel Feller 2018 in Garmisch
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Nach seinem zweiten Rang beim RTL in Garmisch-Partenkirchen 2018 dauerte es bis heuer zum nächsten Podestplatz in dieser Disziplin

In der Saisonpause schaffte er es aber, die technischen Mankos, die sich mit der Zeit eingespielt hatten, zu beheben. Schmerzen blieben erstmals seit langer Zeit komplett aus. „Für mich war der Sommer sehr produktiv, weil wir einfach sehr viel an der Technik gefeilt und das stabilisiert haben“, so Feller. „Ich freue mich jetzt auf jeden Lauf und versuche, Gas zu geben. So macht es Spaß.“

Nervosität vor zweitem Durchgang

Nach dem ersten Lauf bereits Dritter, sprach Feller zur Pause von der halben Miete, die er schon eingesackt habe. „Aber es ist halt beim Slalom und Riesentorlauf so, dass du dir von der halben Miete gar nichts kaufen kannst. Abgerechnet wird am Schluss“, betonte er und sprach von Nervosität vor dem Finaldurchgang. „Obwohl ich gewusst habe, dass ich super in Form bin. Es war einfach wieder ein bisschen eine andere Situation. Ich habe mir eingeredet: Du fährst extrem gut Ski momentan, du fährst vor allem instinktiv unglaublich gut.“

Das will der 29-Jährige am liebsten gleich am Montag (10.00/13.30 Uhr, live ORF1) wieder in Alta Badia demonstrieren. Der Ort liegt ihm, wie er mit Slalom-Rang zwei im Vorjahr – einem seiner emotionalsten Erfolge – schon bewiesen hat. „Normal würde ich heute gerne feiern, aber das verschieben wir halt auf morgen“, sagte Feller, der im Zielraum von lautstarken Fans aus der Heimat überrascht wurde. Ihnen spendierte er seine Champagnerflasche von der Siegerehrung. Danach war voller Fokus angesagt: „Am Nachmittag werden wir Physio machen, weil so ohne ist das hier nicht, das reagiert schon ein bisschen nach. Aber ich bin guter Dinge, dass das morgen noch einmal sehr, sehr gut funktioniert.“