Die Buccaneers um Superstar Tom Brady mussten sich im Divisionsduell mit den New Orleans Saints mit 0:9 geschlagen geben und verpassten es damit, sich den Sieg in der Southern Division der National Football Conference (NFC) und damit vorzeitig einen Platz im Play-off zu sichern. Brady erlebte dabei auch persönlich einen seltenen „schwarzen“ Tag. Denn während Brett Maher die Saints mit drei erfolgreichen Fieldgoals zum Sieg und zurück ins Rennen um die K.-o.-Runde kickte, beendete der 44-jährige Brady erstmals seit 2006 mit einem von ihm geführten Team ein Spiel ohne Punkte. Tampa Bay rutschte in der Gesamtwertung der NFC hinter Green Bay und die Dallas Cowboys (21:6 bei den New York Giants) zurück.
Brady fand einmal mehr in der Defensive der Saints seinen Meister. Der siebenfache NFL-Champion wurde nicht nur viermal für Raumverlust zu Boden gerissen, sondern verlor einmal den Ball und warf im vierten Viertel eine spielentscheidende Interception. Seit seinem Wechsel von den New England Patriots zu Tampa Bay im Vorjahr war es im Grunddurchgang die vierte Niederlage im vierten Spiel für den Superstar. Immerhin konnte sich Brady damit trösten, die Saints in der vergangenen Saison auf dem Weg zum Titel im Play-off besiegt zu haben.
„Es war einfach eine harte Nacht. Ich habe so gut wie nichts richtig gemacht“, sagte ein enttäuschter Brady, der zum Drüberstreuen mit ansehen musste, wie mit Chris Evans und Mike Godwin zwei seiner wichtigsten Anspielstationen sowie mit Leonard Fournette sein Runningback verletzt ausschieden. Bei den Saints ging hingegen der Plan, Brady unter Druck zu setzen, voll auf: „Wir wollten ihn früh und oft hart erwischen, ich bin sehr stolz auf meine D-Line (Defensive Line, Anm.)“, sagte Cameron Jordan, der für zwei Quarterback-Sacks verantwortlich war.
Packers-Zittersieg mit Clubrekord
Tampa Bay verlor mit der vierten Niederlage der Saison auch im Kampf um den ersten Platz in der NFC gegenüber den Green Bay Packers, die sich zum dritten Mal in Folge Platz eins in der NFC North sicherten, an Boden. Denn die Packers feierten mit dem knappen 31:30 in Baltimore den elften Saisonsieg und liegen mit einer Bilanz von 11:3 nun einen Sieg vor den Buccaneers (10:4). Der erste Platz der Conference garantiert ein Freilos in der ersten Play-off-Runde und Heimrecht in der gesamten K.-o.-Runde bis zur Super Bowl, die heuer am 13. Februar in Los Angeles ausgespielt wird.
Die Packers hatten in Baltimore nicht nur einen erneut souveränen Aaron Rodgers, der mit drei Touchdown-Pässen sein Karrierekonto auf 442 erhöhte und damit den Clubrekord von Brett Favre egalisierte, sondern auch das Glück auf ihrer Seite. Denn Baltimore kämpfte sich von einem 17:31-Rückstand im vierten Viertel noch heran, doch das Risiko von Ravens-Cheftrainer John Harbaugh, mit einer Two-Point-Conversion in Führung zu gehen, anstelle den Extrapunkt zu kicken, ging nicht auf. Die Packers-Verteidigung wehrte den Versuch ab und brachte den knappen Sieg nach Hause.
Lions überraschen Cardinals
Überraschend deutlich fiel hingegen die Pleite der Arizona Cardinals in Detroit aus. Die Mannschaft um Jungstar Kyler Murray sah gegen den Nachzügler beim 12:30 nicht wie ein Titelkandidat aus und kassierte nicht nur erstmals eine Auswärtspleite, sondern verlor mit der vierten Niederlage bei zehn Siegen ebenfalls an Boden auf Green Bay und liegen nun in Sachen Bilanz hinter den Packers, Cowboys und Buccaneers nur noch auf Rang vier der Setzliste.
Der zweite Saisonsieg der Lions drehte auch die Platzierungen in der Reihenfolge für den kommenden NFL-Draft um. Denn durch den Erfolg Detroits und die gleichzeitige 16:30-Niederlage der Jacksonville Jaguars im Nachzüglerduell mit den Houston Texans rutschte Jacksonville wieder auf den ersten Platz. Schon heuer hatte das Team aus Florida im Draft den ersten „Pick“ und wählte mit Trevor Lawarence seinen Hoffnungsträger auf der Quarterback-Position aus.
Apropos Play-off: In der American Football Conference (AFC) sind die Kansas City Chiefs, die bereits am Donnerstag bei den Los Angeles Chargers mit 34:28 in der Verlängerung ihren siebenten Sieg in Folge gefeiert hatten, alleiniger Spitzenreiter. Nachdem am Samstag bereits die New England Patriots (17:27 in Indianpolis) verloren hatten, zog am Sonntag mit den Tennessee Titans mit einem 13:19 bei den Pittsburgh Steelers der nächste Konkurrent um die AFC-Spitze den Kürzeren. Die Steelers wahrten hingegen ihre Chance auf einen Platz im Play-off.