Fallon Sherrock
AP/PA/Steven Paston
Darts

WM-Party in London verliert ihre „Königin“

Der Alexandra Palace in London hat am späten Sonntagabend mit Fallon Sherrock seine „Königin“ verloren. Zwei Jahre nachdem sie bei der Weltmeisterschaft der Professional Darts Corporation (PDC) in die dritte Runde eingezogen war und unter anderem auch Österreichs Nummer eins Mensur Suljovic aus dem Turnier geboxt hatte, musste sich die Engländerin diesmal bereits in der ersten Runde verabschieden. Der Blick der „Queen of the Palace“ war nach dem knappen 2:3 gegen Steve Beaton aber bereits schnell wieder nach vorne gerichtet.

Bei der zum Jahreswechsel 2019/20 ausgetragenen WM vor zwei Jahren war Sherrock neben Weltmeister Peter Wright aus Schottland der Star des Turniers. Damals hatte die 27-Jährige mit ihrem Landsmann Ted Evetts als erste Frau bei einem großen Turnier einen Mann besiegt. In der zweiten Runde schrieb Sherrock mit dem Erfolg über den damals als Nummer elf gesetzten Suljovic ein weiteres Stück Darts-Geschichte und wurde zur „Königin“ der Szene.

Heuer konnte Sherrock dem Hype um ihre Person nicht gerecht werden. In einer hart umkämpften Partie musste sich die Engländerin ihrem Landsmann Beaton, auch unter dem Spitznamen „The Bronzed Adonis“ bekannt, knapp geschlagen geben. Anders als Suljovic konnte der 57-jährige Beaton, der zum 31. Mal bei einer WM am Start ist, die Buhrufe und Schmähungen des Publikums ausblenden und sicherte sich das Zweitrundenduell mit dem Niederländer Kim Huybrechts. „Fallon hat wirklich gut gespielt, sie hat mich überhaupt nicht wegziehen lassen. Sie ist einfach erbarmungslos“, sagte Beaton und zollte seiner Gegnerin Respekt.

Tour-Card als großes Ziel

Sherrock hakte die Erstrundenniederlage aber schnell ab und richtete den Fokus bereits auf ihr nächstes Ziel: die dauerhafte Spielberechtigung auf der PDC-Tour. „Mein Spiel ist stärker als vor einem oder zwei Jahren, darum bin ich ein Stück weit zuversichtlicher, die Q-School zu überstehen“, sagte die Engländerin. Schafft die „Queen of the Palace“ über die Qualifying School eine Tour-Card, würde ihr das weitere Türen öffnen – sportlich und finanziell. „Ich möchte einfach mehr Möglichkeiten und Chancen, um mich zu beweisen. Es ist ein Privileg, mit diesen Spielern zu spielen“, sagte Sherrock.

Für die 27-Jährige wird es nun nichts mit dem ersehnten Drittrundenduell mit Titelverteidiger Gerwyn Price aus Wales. „Heute Abend sind es gemischte Gefühle. Tolle Atmosphäre, tolle Fans, tolles Event. Ich bin natürlich enttäuscht, aber ich werde sicher zurückkommen“, schrieb Sherrock auf dem Kurznachrichtendienst Twitter. Die zweite Frau, Lisa Ashton, war bereits am Donnerstagabend gegen Ron Meulenkamp aus den Niederlanden klar mit 0:3 ausgeschieden. Ashton hatte in den vergangenen beiden Jahren bereits die Tour-Card, die sich nun auch Sherrock erspielen will.

Darts-WM 2022 in London

Zweite Runde ("Best of five"-Sätze):
Gerwyn Price (WAL/1) Ritchie Edhouse (ENG) 3:1
Kim Huybrechts (BEL/32) Steve Beaton (ENG) 3:1
Ross Smith (ENG) Stephen Bunting (ENG/16) 3:2
Dirk van Duijvenbode (NED/17) Boris Kolzow (RUS) 3:2
Jonny Clayton (WAL/8) Keane Barry (IRL) 3:2
Gabriel Clemens (GER/25) Lewy Williams (WAL) 3:0
Michael Smith (ENG/9) Ron Meulenkamp (NED) 3:0
William O'Connor (IRL) Glen Durrant (ENG/24) 3:0
James Wade (ENG/4) Maik Kuivenhoven (NED) 3:1
Vincent van der Voort (NED/29) Adam Hunt (ENG) 3:0
Joe Cullen (ENG/13) Jim Williams (WAL) 3:2
Martijn Kleermaker (NED) Simon Whitlock (AUS/20) 3:1
Florian Hempel (GER) Dimitri Van den Bergh (BEL/5) 3:1
Raymond Smith (AUS) Devon Petersen (RSA/28) 3:0
Steve Lennon (IRL) Krzysztof Ratajski (POL/12) 3:1
Mervyn King (ENG/21) Ryan Joyce (ENG) 3:2
Peter Wright (SCO/2) Ryan Meikle (ENG) 3:0
Damon Heta (AUS/31) Luke Woodhouse (ENG) 3:1
Ryan Searle (ENG/15) William Borland (SCO) 3:0
Danny Noppert (NED/18) Jason Heaver (ENG) 3:1
Jose de Sousa (POR/7) Jason Lowe (ENG) 3:2
Alan Soutar (SCO) Mensur Suljovic (AUT/26) 3:2
Nathan Aspinall (ENG/10) Joe Murnan (ENG) 3:2
Callan Rydz (ENG) Brendan Dolan (NIR/23) 3:0
Michael van Gerwen (NED/3) Chas Barstow (ENG) 3:1
Chris Dobey (ENG/30) Rusty-Jake Rodriguez (AUT) 3:2
Dave Chisnall (ENG/14) Mike de Decker (BEL) 3:0
Luke Humphries (ENG/19) Rowby-John Rodriguez (AUT) 3:0
Gary Anderson (SCO/6) Adrian Lewis (ENG) 3:1
Ian White (ENG/27) Chris Landman (NED) 3:1
Rob Cross (ENG/11) Raymond van Barneveld (NED) 3:1
Daryl Gurney (NIR/22) Ricky Evans (ENG) 3:1
Erste Runde ("Best of five"-Sätze):
Ritchie Edhouse (ENG) Peter Hudson (ENG) 3:2
Ricky Evans (ENG) Nitin Kumar (IND) 3:0
Adrian Lewis (ENG) Matt Campbell (CAN) 3:1
Steve Lennon (IRL) Madars Razma (LAT) 3:1
Chris Landman (NED) Scott Mitchell (ENG) 3:0
Chas Barstow (ENG) John Norman Jr. (CAN) 3:1
William O'Connor (IRL) Danny Lauby (USA) 3:2
Ryan Meikle (ENG) Fabian Schmutzler (GER) 3:0
Ron Meulenkamp (NED) Lisa Ashton (ENG) 3:0
Ryan Joyce (ENG) Roman Benecky (CZE) 3:2
Keane Barry (IRL) Royden Lam (HKG) 3:2
Boris Kolzow (RUS) Jermaine Wattimena (NED) 3:0
Joe Murnan (ENG) Paul Lim (SGP) 3:2
William Borland (SCO) Bradley Brooks (ENG) 3:2
Ross Smith (ENG) Jeff Smith (CAN) 3:0
Raymond Smith (AUS) Jamie Hughes (ENG) 3:1
Callan Rydz (ENG) Yuki Yamada (JPN) 3:0
Mike de Decker (BEL) Darius Labanauskas (LTU) 3:1
Adam Hunt (ENG) Boris Krcmar (CRO) 3:0
Jim Williams (WAL) Ted Evetts (ENG) 3:1
Rowby-John Rodriguez (AUT) Nick Kenny (WAL) 3:0
Maik Kuivenhoven (NED) Ky Smith (AUS) 3:1
Jason Heaver (ENG) Gordon Mathers (AUS) 3:1
Alan Soutar (SCO) Diogo Portela (BRA) 3:2
Martijn Kleermaker (NED) John Michael (GRE) 3:1
Florian Hempel (GER) Martin Schindler (GER) 3:0
Steve Beaton (ENG) Fallon Sherrock (ENG) 3:2
Luke Woodhouse (ENG) James Wilson (ENG) 3:1
Rusty-Jake Rodriguez (AUT) Ben Robb (NZL) 3:1
Raymond van Barneveld (NED) Lourence Ilagan (PHI) 3:0
Lewy Williams (WAL) Toyokazu Shibata (JPN) 3:0
Jason Lowe (ENG) Daniel Larsson (SWE) 3:0