Ski alpin

Odermatt hängt RTL-Konkurrenz ab

Marco Odermatt hat im vierten Riesentorlauf der Saison am Montag seinen dritten Sieg gefeiert – und das in eindrucksvoller Manier. Der 24-jährige Schweizer, der bereits zur Halbzeit voran gelegen war, deklassierte die Konkurrenz und gewann im zweiten RTL in Alta Badia mit einem Vorsprung von 1,01 Sekunden. Für die ÖSV-Herren ging unterdessen eine Serie von drei Podestplätzen in Folge zu Ende. Bester Österreicher wurde nach einer Aufholjagd im zweiten Durchgang Manuel Feller auf Rang fünf.

Auf dem Siegerfoto mit Odermatt lachten zwei neue Gesichter von einem Weltcup-Podest. Zweiter wurde der Italiener Luca De Aliprandini. Hinter dem Vizeweltmeister von Cortina d’Ampezzo landete Alexander Schmid mit einem Rückstand von 1,09 Sekunden auf Rang drei. Schmid wurde damit zum ersten Deutschen seit Markus Wasmeier vor 35 Jahren, der es auf der Gran Risa auf das Podest schaffte. Vierter wurde Vortagessieger Henrik Kristoffersen (+1,11).

Feller fehlten auf Sieger Odermatt am Ende 1,48 Sekunden. Der 29-jährige Tiroler war nach dem ersten Durchgang nur auf Rang 15 gelegen, verbesserte sich aber in der Entscheidung dank drittbester Laufzeit gleich um zehn Ränge. Zweitbester Österreicher wurde Stefan Brennsteiner, der in der Entscheidung vom vierten auf den siebenten Platz (+1,68) zurückfiel. Weltcup-Punkte holten auch noch Raphael Haaser als 16. (+2,59) und Marco Schwarz als 19. (+2,72). Patrick Feurstein, der am Sonntag sensationell Platz vier belegt hatte, verpasste nach einem schweren Fehler knapp die Qualifikation.

1. Marco Odermatt (SUI)
2. Luca De Aliprandini (ITA)
3. Alexander Schmid (GER)

Starke Steigerung von Feller

Nach zuletzt zwei dritten Plätzen zeigte sich Feller diesmal auch mit Rang fünf zufrieden. Der Tiroler hatte nach einer durchwachsenen Fahrt im ersten Durchgang, die er zu 50 Prozent auf seine eigene Leistung und zu 50 Prozent auf die schlechter werdende Piste zurückführte, 2,13 Sekunden Rückstand auf den führenden Odermatt. Damit war Feller aber in guter Gesellschaft, denn viele Topfahrer hatten mit den ruppigen Verhältnissen ihre Probleme. So kam etwas Alexis Pinturault nicht über Rang 18 hinaus (+2,70).

In der Entscheidung zeigte Feller aber seine aktuelle Hochform und konnte Platz um Platz gutmachen. Auf das Podest fehlten ihm am Ende nur 0,39 Sekunden. „Ich hatte ein bisserl Wut im Bauch vom ersten Durchgang. Ich wusste, nur mit Aggressivität geht es auch nicht, und wollte daher genau auf den Punkt fahren, weil die Torabstände noch größer als am Sonntag waren – teils 32 Meter. Ich glaube, das ist mir ganz gut gelungen“, sagte Feller im ORF-Interview.

Manuel Feller (AUT)

Manuel Feller fährt sehr aktiv und erwischt mit einer guten Linie einen sehr guten zweiten Lauf.

Brennsteiner nimmt auch Platz sieben

Für Brennsteiner ging es hingegen ein Stück in die andere Richtung. Der 30-jährige Salzburger lag nach dem ersten Durchgang nur 0,07 Sekunden hinter dem drittplatzierten Schmid und hatte die Chance auf das dritte Weltcup-Podest seiner Karriere. Mit der 24. Laufzeit in der Entscheidung ging es für Brennsteiner um drei Plätze zurück. „Ich habe versucht, im zweiten Durchgang anzugreifen, bin aber einige Passagen zu wenig sauber gefahren. Ich wäre gerne weiter vorne gewesen, aber ich nehme auch den siebenten Platz“, sagte Brennsteiner über sein bestes Saisonresultat.

Auch Marco Schwarz war nach Platz 18 am Sonntag mit seinem Resultat im zweiten Riesentorlauf zufrieden. „Ich habe einen Tag Riesentorlauf trainiert, daher ist es ganz okay. Es sind ein paar Punkte. Immer weitermachen, dann wird es wieder mal gut gehen. Morgen noch Krafttanken und dann auf nach Madonna“, sagte der 26-jährige Kärntner für den Slalom am Mittwoch (17.45/20.45 Uhr, live in ORF1).

„Unglaublicher Saisonstart“ für Odermatt

Mit Odermatt triumphierte erstmals seit Daniel Albrecht im Jahr 2008 wieder ein Schweizer beim RTL in Alta Badia. Für den aktuellen Überflieger der Saison war es der achte Weltcup-Sieg. Odermatt führt im Gesamtweltcup 228 Punkte vor Matthias Mayer und im RTL-Weltcup nach drei Siegen und einem zweiten Platz 167 Zähler vor Kristoffersen. „Ein unglaublicher Saisonstart für mich“, sagte Odermatt nach seiner Gala auf der Gran Risa.

Überschwänglich feierten auch De Aliprandini und Schmid ihre Premiere auf einem Weltcup-Podest. „Ich habe probiert, mein Bestes zu geben. Zum Glück hat es für das Podest gereicht, und das in meinem Heimrennen. Das ist megaschön“, sagte der 31-jährige Italiener. „Nach dem ersten Durchgang habe ich gewusst, die ersten Zwei sind weit vorne, deshalb wollte ich einfach mein Ding durchziehen und Spaß haben. Das hat funktioniert. Ich bin megahappy“, sagte Schmid.