Eishockeyspieler im National Indoor Stadium in Peking
AP/Mark Schiefelbein
Eishockey

NHL muss Teilnahme an Olympia streichen

Dem Olympischen Eishockeyturnier 2022 ist schon im Vorfeld etwas der Glanz verloren gegangen, denn die Spiele werden ohne die Akteure aus der nordamerikanischen National Hockey League (NHL) über die Bühne gehen. Wie nach der Entwicklung in den vergangenen Tagen erwartet, zog die NHL nach einer Fülle von Coronavirus-Fällen und entsprechenden Spielverschiebungen am Mittwoch die Reißleine.

Nachdem die NHL für die Spiele 2018 in Pyeongchang darauf verzichtet hatte, ihren Meisterschaftsbetrieb zu unterbrechen und ihren Spielern die Reise zu den Winterspielen zu ermöglichen, war diesmal die Teilnahme ursprünglich vorgesehen. Nun machte die neue Omikron-Variante des Coronavirus mit der stark steigenden Zahl der positiven Fälle innerhalb der NHL dieses Vorhaben zunichte.

Insgesamt mussten in den vergangenen Tagen schon 50 NHL-Spiele verschoben werden, der Februar wird nun gebraucht, um diese Partien nachholen zu können. Das Olympiaturnier beginnt am 9. Februar und endet mit dem Finale am 20. Februar. Damit müssen alle Nationalteams umdenken und in erster Linie auf Spieler aus den europäischen Ligen setzen.

Spieler der Montreal Canadiens und de rPhiladelphia Flyers vor leeren Rängen
APA/AFP/Getty Images/Minas Panagiotakis
Nach den „Geisterspielen“ vergangene Saison hat die NHL nun wieder schwer mit dem Coronavirus zu kämpfen

Bedauern auf beiden Seiten

„Obwohl wir enttäuscht sind, verstehen wir die Entscheidung und können die Umstände nachvollziehen, unter denen sie getroffen worden ist. Es war ein Schock, wie Covid-19 den Spielplan der NHL praktisch über Nacht beeinträchtigt hat“, sagte Luc Tardif, der erst heuer als Nachfolger des Schweizers Rene Fasel zum Präsidenten des Internationalen Eishockeyverbandes (IIHF) gewählt wurde.

NHL-Commissioner Gary Bettman bedauerte, dass die Liga keine Spieler zu ihren Nationalmannschaften lässt. „Wir wissen die Bemühungen des Internationalen Olympischen Komitees, des Internationalen Eishockeyverbandes und des Pekinger Organisationskomitees um die Aufnahme von NHL-Spielern sehr zu schätzen, aber die derzeitigen Umstände haben es uns trotz aller Bemühungen unmöglich gemacht, weiterzumachen.“

In der für die Olympiateilnahme vorgesehenen NHL-Pause vom 6. bis 22. Februar würden nun Nachholtermine angesetzt, so der NHL-Boss. Von 1998 bis 2014 waren die NHL-Stars bei allen Olympiaturnieren mit von der Partie. Erst für die Spiele 2018 in Südkorea konnte zwischen den kommerziell denkenden Organisationen Nordamerikas und dem IIHF keine Einigung gefunden werden.