Ski alpin

Liensberger im Slalom auf Podestkurs

Bereits im zweiten Rennen nach ihrer CoV-Infektion hat Katharina Liensberger Kurs auf einen Podestplatz genommen. Die Vorarlbergerin klassierte sich am Mittwoch im ersten Durchgang beim Slalom in Lienz auf Zwischenrang drei. In Abwesenheit der positiv auf CoV getesteten Mikaela Shiffrin geht die Slowakin Petra Vlhova als Führende in die Entscheidung (13.00 Uhr, live in ORF1). Vor allem die Top Drei liegen aber knapp zusammen.

Vlhova fuhr sich einen Vorsprung von 0,08 Sekunden auf die zweitplatzierte Schweizerin Michelle Gisin heraus. Liensberger hielt mit 0,27 Sekunden den Rückstand auf die Slowakin mehr als nur in Grenzen und wahrte damit auch noch alle Chancen auf ihren dritten Weltcup-Sieg. Das Podest ist aber noch nicht abgesichert, denn die mit Startnummer 17 überraschend auf Rang vier gefahrene Schweizerin Camille Rast liegt nur 0,26 Sekunden Sekunden hinter Liensberger.

Ihre ÖSV-Teamkolleginnen haben unterdessen bereits einen Rückstand von über einer Sekunde und kämpfen um einen Top-Ten-Platz. Katharina Truppe liegt auf Platz 13 (+1,02). Katharina Gallhuber (+1,25) und Chiara Mair (+1,30) klassierten sich auf den Rängen 19 und 20. Marie-Therese Sporer als 23. (+1,66) und Katharina Huber als 24. (+1,67) schafften ebenfalls den Sprung in die Entscheidung. Franziska Gritsch (39./+2,27), Stephanie Brunner (40./+2,33) und Magdalena Egger (42./+2,37) verpassten die Qualifikation.

„Sehr gute Ausgangsposition“ für Liensberger

Ein echtes Rufzeichen setzte aber Liensberger. Im RTL spürte die 24-Jährige noch die Nachwehen von ihrer zehntägigen Quarantäne und konnte körperlich nicht mit der Spitze mithalten. Nur 24 Stunden danach zeigte Liensberger aber, dass sie eine Vollblutathletin ist. „Ich freue mich, dass es im ersten Durchgang so gut geglückt ist. Es ist ein sehr gute Ausgangsposition, darauf kann ich aufbauen. Jetzt heißt es alle Kräfte sammeln und gut Ski fahren“, sagte die Slalom-Weltmeisterin im ORF-Interview.

Zum Kriterium im ersten Durchgang wurde vor allem der untere Teil. Durch die Bank verloren die Läuferinnen dort Zeit. Auch Liensberger büßte auf den letzten Metern vier Zehntelsekunden auf Vlhova ein. „Speziell vor dem letzten Übergang haben die Schneebedingungen gewechselt. Es war ein bisschen schmierig, dort war es entscheidend. Da musste man gut dagegenhalten und über den Außenski die Schwünge treffen“, erklärte die Österreicherin die Schwierigkeiten.

Vlhovas Fahrt zur Zwischenführung

Petra Vlhova wurde im ersten Durchgang ihrer Favoritenrolle gerecht und holte sich, wenn auch nur knapp, die Zwischenführung.

Truppe hadert mit Schlussabschnitt

Obwohl von der Zeit her im unteren Teil bei den Besten, war Truppe ganz und gar nicht zufrieden mit ihrer Vorstellung im Schlussabschnitt. „Die Fahrt war recht passabel. Den letzten Steilhang habe ich leider verbremst. Im zweiten Durchgang muss ich dort mehr Mut haben und Gas geben. Im Training bin ich nicht die Schnellste, dafür steigere ich mich immer im Rennen. Ich muss aber noch etwas drauflegen“, sagte die 25-jährige Kärntnerin.

Gallhuber, die in den bisherigen drei Slaloms noch nicht überzeugen konnte, war mit ihrem ersten Durchgang vorerst einmal zufrieden. „Ich habe versucht, die Zeit seit Killington gut zu nutzen. Ich bin im Europacup gefahren, da habe ich Passagen gehabt, wo ich richtig Gas gegeben habe. Das habe ich auch heute versucht. Teilweise ist es mir gut gelungen. Ich habe aber etwas gebraucht, bis ich in den Lauf gekommen bin“, sagte die Olympiadritte von Pyeongchang.