Tournee

Kobayashi gewinnt in Oberstdorf

Der Japaner Ryoyu Kobayashi hat den Auftakt der 70. Vierschanzentournee in Oberstdorf gewonnen. Der Tournee-Sieger von 2018/19 feierte am Mittwoch vor den drei Norwegern Halvor Egner Granerud (-2,8 Punkte Rückstand), Robert Johansson (-3,4) und Marius Lindvik (-5,7) seinen vierten Saisonsieg. Rang fünf ging an den Deutschen Karl Geiger (-6,1). Die ÖSV-Adler hatten mit der Entscheidung bei widrigen Bedingungen mit wechselndem Wind und Regen nichts zu tun. Bester Österreicher wurde Daniel Huber auf Platz acht.

„Ich merke, dass es schon noch Potenzial zum Herauskitzeln gibt. Aber ich stabilisiere mich, kann konstanter springen, und das stimmt mich positiv“, sagte Huber im ORF-Interview. „Ich bin nicht unzufrieden mit einem achten Platz, auch wenn ich weiß, dass ich mehr kann.“ Mit dem Tournee-Gesamtsieg hat der 28-jährige Salzburger bei 33 Punkten Rückstand auf Kobayashi ebenso wie die restlichen Österreicher aber wohl nichts mehr zu tun. „Sehr schade ist das Ergebnis natürlich für die Mannschaft. Wir hätten mehr drauf, haben so gute Leute am Start. Aber das nutzt jetzt nix. Wir müssen nach vorne blicken.“

Stefan Kraft, der es wie Philipp Aschenwald als einer von fünf „Lucky Losern“ in die Entscheidung geschafft hatte, belegte den zwölften Rang. „Der zweite war auf jeden Fall besser, hat sich extrem gut angefühlt. Es hätte halt zwei solche Sprünge gebraucht“, meinte der 28-Jährige, der 2016 in Oberstdorf für den bisher letzten Tagessieg eines Österreichers gesorgt hatte. „Es ist halt schwierig, weil es ist doch nicht so mein Lieblingswetter. Soll jetzt keine Ausrede sein, aber ich kann da einfach nicht ganz durchziehen.“

Kobayashi gewinnt in Oberstdorf

Ryoyu Kobayashi gewann den Auftakt der 70. Vierschanzentournee in Oberstdorf. Der Japaner feierte am Mittwoch vor den drei Norwegern Halvor Egner Granerud, Robert Johansson und Marius Lindvik seinen vierten Saisonsieg. Die ÖSV-Adler hatten mit der Entscheidung bei widrigen Bedingungen mit wechselndem Wind und Regen nichts zu tun.

Kraft schon über 40 Punkte zurück

Kraft hatte das Finale der Top 30 nach einem gegen den Schweizer Gregor Deschwanden verlorenen K.-o.-Duell überhaupt nur dank der „Lucky Loser“-Wertung erreicht und machte dann noch fünf Plätze gut. Der Rückstand des bisher letzten österreichischen Tournee-Siegers (2014/15) auf den Führenden Kobayashi beträgt allerdings schon 41,9 Punkte.

Weltcup-Punkte gab es auch für Jan Hörl (17.), Daniel Tschofenig (21.) und Aschenwald (22.). „Es ist mir leider nicht gelungen, anzugreifen. Das war kein guter Wettkampf. Ich war wieder zu aggressiv in der Hocke, ein alter Fehler, damit funktioniert das Gesamtpaket nicht. Ich muss meine Sachen wieder beinand haben, dann spring ich wieder vorne mit“, meinte Hörl. Manuel Fettner und Ulrich Wohlgenannt hatten sich nicht für den zweiten Durchgang qualifiziert.

Widhölzl von Leistung maßlos enttäuscht

Maßlos enttäuscht war ÖSV-Cheftrainer Andreas Widhölzl. „Momentan ist die Stimmung nicht gut. Das war wirklich ein beschissener Wettkampf für uns“, sagte der 45-Jährige, nachdem die ÖSV-Springer das Tournee-Podest zum neunten Mal in Serie verpasst hatten. „Man muss sagen, dass sie im ersten Durchgang wirklich ausgelassen haben. Es ist natürlich bitter, wenn das gleich beim ersten Durchgang der Tournee ist. Es kommen alte Fehler durch, zu nervös. Sie könnten es eigentlich. Aber dass der Schuss so nach hinten losgeht, ist schon bitter.“ Grundsätzlich traue er seinem Team schon einen Podiumsplatz zu, zurzeit fehle aber das Selbstvertrauen.

Kobayashi mit Selbstvertrauen nach Garmisch

Voll Zuversicht kann unterdessen Auftaktsieger Kobayashi der nächsten Tournee-Station, dem Neujahrsspringen am Samstag (16.30 Uhr, live in ORF1) in Garmisch-Partenkirchen, entgegenblicken. „Der zweite Sprung ist mir wirklich gut gelungen. Was die Zukunft bringt, kann ich nicht sagen. Jetzt konzentriere ich mich erstmal auf Garmisch“, sagte der 25-jährige Japaner, der bei seinem Triumph vor drei Jahren nach Sven Hannawald (2001/02) und Kamil Stoch (2017/18) als erst dritter Athlet alle vier Einzelspringen für sich entscheiden konnte.

In Lauerstellung ist Granerud, der nur 2,8 Punkte hinter Kobayashi liegt. „Trotz dem, dass es so nass war, war das ein wirklich guter Start in die Vierschanzentournee für mich. Es fühlte sich an, als hätte ich noch viel weiter springen können“, sagte der 25-jährige Norweger im ORF-Interview. „Im zweiten Sprung war ich sogar zu spät und hab dadurch weitere Meter verloren. Aber mit dem wechselnden Wetter ist es sehr unvorhersehbar, aber ich denke, sie haben den Wettbewerb sehr fair ausgetragen. Es wird eine spannende Tournee.“

Tournee-Auftakt in Oberstdorf

Endstand:
1. Ryoyu Kobayashi JPN 128,5/141,0 302,0
2. Halvor Egner Granerud NOR 132,0/133,0 299,2
3. Robert Johansson NOR 135,5/131,0 298,6
4. Marius Lindvik NOR 129,5/137,5 296,3
5. Karl Geiger GER 131,5/131,0 295,9
6. Lovro Kos SLO 126,5/139,5 289,5
7. Markus Eisenbichler GER 129,5/132,5 281,1
8. Daniel Huber AUT 129,0/126,5 269,0
9. Stephan Leyhe GER 124,5/125,0 266,8
10. Gregor Deschwanden SUI 129,0/122,5 262,6
11. Junshiro Kobayashi JPN 127,0/124,5 261,2
12. Stefan Kraft AUT 126,5/123,0 260,1
13. Simon Ammann SUI 123,0/125,0 258,4
14. Killian Peier SUI 121,5/125,0 256,8
15. Jewgeni Klimow RUS 122,0/123,0 256,6
16. Yukiya Sato JPN 117,0/123,5 252,8
17. Jan Hörl AUT 121,0/121,5 252,4
18. Daniel Andre Tande NOR 121,5/121,0 251,0
19. Peter Prevc SLO 128,0/118,0 249,8
20. Naoki Nakamura JPN 121,5/124,5 248,1
21. Daniel Tschofenig AUT 122,0/115,5 246,2
22. Philipp Aschenwald AUT 121,0/116,0 244,7
23. Anze Lanisek SLO 116,0/121,5 241,3
24. Roman Trofimow RUS 115,5/123,5 234,1
25. Mackenzie Boyd-Clowes CAN 126,5/111,0 234,0
26. Pius Paschke GER 123,0/110,0 233,8
27. Cene Prevc SLO 122,0/110,5 230,7
28. Dawid Kubacki POL 111,5/113,5 227,8
29. Fatih Arda Ipcioglu TUR 120,0/109,0 224,7
30. Johann Andre Forfang NOR 110,5/121,0 224,4

Nicht im Finale u.a.: Ulrich Wohlgenannt, Manuel Fettner (beide AUT)

Disqualifiziert: Severin Freund (GER)