Zieleinfahrt in Bormio
GEPA/Mathias Mandl
Ski alpin

Super-G der Herren in Bormio abgesagt

Die erwartungsgemäß schwierigen Wetterbedingungen haben zu einer Absage des zweiten Super-G der Männer in Bormio geführt. Die hohen Temperaturen und auch Regen haben der Piste Stelvio vor allem im unteren Teil stark zugesetzt. Auch der Einsatz von Salz konnte das Rennen nicht mehr retten. Die FIS teilte daher am Donnerstag mit, dass der Super-G wegen Sicherheitsbedenken nicht durchzuführen sei.

Die Läufer waren nach der Besichtigung schon skeptisch, ob das Rennen überhaupt durchgeführt werden kann. „Ein paar Läufer hätten vielleicht fahren wollen, aber wir wissen, was wir machen. Durch den Regen und den warmen Wind ist die Strecke in gewissen Passagen extrem aufgetaut. Das wäre gefährlich geworden Die Sicherheit wäre nicht gewährleistet gewesen“, sagte FIS-Renndirektor Markus Waldner, der einen Ersatz in Wengen in Betracht zog, im ORF-Interview. Einem zusätzlichen Rennen in Kitzbühel steht Waldner aufgrund des dichten Programms in der Gamsstadt eher skeptisch gegenüber.

Der Super-G in Bormio war der Ersatz für jenen von Lake Louise. Sollte das Rennen in Wengen nicht nachgetragen werden können, würde vor den Olympischen Spielen kein Super-G mehr stattfinden. Von den bisherigen vier Rennen konnte Aleksander Aamodt Kilde drei gewinnen, womit der Norweger der Goldfavorit in Peking ist. Einmal stand der Schweizer Marco Odermatt ganz oben auf dem Podest.

Kopfweh nach Super-G-Absage

Wetterbedingt musste der zweite Super-G der Herren in Bormio abgesagt werden. Da vor den Olympischen Spielen in Peking kein Bewerb in dieser Disziplin mehr auf dem Programm steht, wird die Olympiaaufstellung für die ÖSV-Trainer sehr schwierig.

Bisher fünf ÖSV-Podestplätze im Super-G

Für die ÖSV-Herren schauten bisher fünf Podestplätze heraus. Matthias Mayer wurde beim ersten Super-G in Beaver Creek und in Gröden Zweiter. Vincent Kriechmayr holte in Gröden und Bormio zwei dritte Plätze, womit dieses Duo in Peking gesetzt ist. Ebenfalls gute Chancen auf eine Olympianominierung hat Raphael Haaser. Der Tiroler holte in Bormio mit Platz zwei seinen ersten Podestplatz der Karriere und hat überdies einen achten und elften Platz zu Buche stehen.

„Über die Aufstellung möchte ich mich noch nicht äußern, da wir noch viele Rennen haben. Wir haben acht verschiedene Podestfahrer, jeder will nach Peking. Mit einem Podest ist man eigentlich schon in einer guten Situation für ein Olympiaticket, aber ich muss noch abwarten, was in den anderen Disziplinen passiert. Die Aufstellung wird noch ein großes Thema werden“, sagte ÖSV-Chefcoach Andreas Puelacher.

Athleten von Absage überrascht

Puelacher ging mit der Entscheidung der Jury konform. Die Piste sei „im unteren Teil aufgeweicht, im oberen Teil zu wenig aufgeweicht. Es ist genau so ein Mittelding, wo das Salz nicht wirkt“, sagte der Tiroler. „Es ist einfach zu gefährlich.“ Kriechmayr sagte unterdessen, er habe nicht mit der Absage gerechnet. „Ich hätte geglaubt, dass das mit Salz vielleicht möglich ist“, so der Super-G-Weltmeister. „Ich wäre schon noch einmal gerne ein Rennen gefahren.“

Auch Haaser bedauerte die Absage. „Die Piste hat nicht ganz schlecht ausgeschaut. Aber es war oben eben eine Schicht, die härter war, und darunter war einfach alles hohl. Das wäre wohl nicht gegangen“, sagte der 24-Jährige. Haaser wird sich nun auf Adelboden vorbereiten. Dort findet am 8. Jänner ein Riesentorlauf statt. Fortgesetzt wird der Herren-Weltcup am 5. Jänner mit dem Slalom in Zagreb. Einen Tag davor fahren die Damen in Kroatiens Hauptstadt.