Zum 13. Mal seit 2008 wurde das neue Jahr im Rahmen des „Winter Classic“ mit einem Freiluftspiel begrüßt. Das Duell im Target Field von Minneapolis, normalerweise die Heimstätte der Minnesota Twins aus der Major League Baseball (MLB), war zudem das insgesamt 33. in der Geschichte der NHL unter freiem Himmel. Ursprünglich für den 1. Jänner 2021 vorgesehen, war die Partie aufgrund der Coronavirus-Pandemie um ein Jahr verschoben worden.
Die 13. Ausgabe des „Winter Classic“ war jedoch nichts für schwache Konstitutionen – und das nicht nur aufgrund des unterhaltsamen Spielverlaufs. Minus 5,7 Grad Fahrenheit oder umgerechnet minus 21 Grad Celsius zeigte das Thermometer in Minneapolis an und damit so wenig wie noch nie bei einem NHL-Spiel. Erstmals überhaupt fand ein Freiluftspiel der Liga bei Temperaturen im Minusbereich der Fahrenheit-Skala statt.
Blues mit Scherz und Sieg
Um der arktischen Kälte zu trotzen, griffen die Spieler auf beiden Seiten zu allen Mitteln. So waren die Trinkflaschen mit heißer Suppe gefüllt, einige Akteure stopften sich Handwärmer unter ihre Schutzpanzer, um den Körper etwas zu wärmen. Wild-Goalie Cam Talbot hatte sich wie bei Outdoorspielen mittlerweile üblich eine dicke Mütze in den Vereinsfarben über den Helm gezogen. „Wenn du in diesem extremen Wetter spielst, musst du dich gut eingraben“, sagte Blues-Coach Craig Berube.
Trotz der eisigen Temperaturen ließen sich die St. Louis Blues den Spaß nicht verderben. Mehr noch, die Mannschaft des Meisters von 2019 bestieg den Teambus in teils weit offenen Hawaii-Hemden, Shorts und Flip-Flops. „Wir haben uns gedacht, wenn wir 50 sind und zurückblicken, wollen wir uns dann wirklich daran erinnern, dass wir zu so einem Spaß in Anzügen angereist sind“, sagte Blues-Goalie Jordan Binnington. Für seinen Kapitän Ryan O’Reilley weckte die Aktion vor dem Spiel auch die Lebensgeister: „Es hat gewirkt, ich war jedenfalls hellwach.“
Auch auf dem Eis waren die Gäste aus St. Loius hellwach, speziell im zweiten Abschnitt. Denn nach einem mit 1:1 ausgeglichenen ersten Drittel zogen die Blues im zweiten Abschnitt auf 6:2 davon und stellten damit die Weichen auf Sieg. Minnesota, das mit Jared Spurgeon und Jonas Brodin auf seine beiden besten Verteidiger verzichten musste, kämpfte sich zwar noch einmal auf 4:6 heran, konnte aber die Niederlage nicht verhindern. Jordan Kyrou wurde mit zwei Treffern und zwei Assists zum Matchwinner für die Gäste.
Carolina dreht Viertorerückstand um
Ein Spektakel bei deutlich moderateren Temperaturen, weil in der Halle, erlebten die Zuschauer in Columbus. Die Carolina Hurricanes durften sich dabei über einen furiosen 7:4-Auswärtserfolg bei den Columbus Blue Jackets freuen. Nach 28 Spielminuten lagen die Gäste mit 0:4 in Rückstand – erzielten danach aber sieben Tore in Serie, fünf davon im Schlussdrittel. Seit der Saison 1995/96 sind die Hurricanes damit das siebente Team der NHL, das einen Rückstand von vier Toren noch in einen Sieg in regulärer Spielzeit drehen konnte.
Die Montreal Canadiens unterlagen bei den Florida Panthers 2:5. Es war für die „Habs“ das letzte Spiel für fast eine Woche, denn der Club aus der kanadischen Provinz Quebec stellt bis kommenden Donnerstag den Betrieb ein. Sowohl die Einrichtungen des NHL-Teams als auch die des Farmteams in Laval bleiben bis dann geschlossen. Die nächsten vier Heimspiele der Canadiens bis zum 10. Jänner waren wegen der herrschenden Zuschauereinschränkungen schon zuvor verschoben worden. 16 Spieler befinden sich momentan in der CoV-Isolation.
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