Der Australier Sanders vom GasGas-Team war auf der Schleife nördlich von Ha’il so wie im Prolog am Samstag der Schnellste. Hinter dem Chilenen Pablo Quintanilla auf der Honda, der 3:06 Min. auf den Sieger verlor, landete Walkner an der dritten Stelle. Der KTM-Pilot hatte nach den 334 km ohne etwaige Strafen zunächst 11:06 Minuten Rückstand.
Nach dem Prolog vom Vortag durften sich die besten 15 Fahrer ihre Startposition aussuchen, daraus resultierte – wie erwartet – eine gestürzte Reihenfolge. Sanders fuhr mit seiner GasGas als 15. los, der Prolog-Fünfte Walkner dementsprechend früher. Die hinteren Plätze hatten den Vorteil, sich an den Spuren ihrer Vorderleute orientieren zu können, wenn es über sandige Pisten, vorbei an 300 Meter hohen Dünen oder in kurvenreichen Passagen durch Schluchten und Berge ging.

Bachbett unterschätzt
Bereits nach wenigen Kilometern übersah Walkner laut eigener Schilderung aber eine gefährliche Stelle und dürfte sich dabei offenbar verletzt haben. „Ich bin in den leichten Gegenhang eines kleinen Bachbettes gesprungen und habe mir dabei mein Sprunggelenk etwas beleidigt. Aktuell sind die Schmerzen groß, aber ich hoffe, es ist nur eine leichte Bänderdehnung“, sagte der 35-Jährige. „Mir war klar, dass ich heute nichts über das Tempo ausrichten kann, sondern nur über eine fehlerfreie Navigation.“
Während Walkner die Aufgabe solide, wenn auch nicht ganz zu seiner eigenen Zufriedenheit löste, verfuhren sich andere Mitfavoriten und verloren teilweise enorm viel Zeit auf die Führenden. So fehlen dem amtierenden Dakar-Champion Kevin Benavides (ARG/KTM) 36 Minuten auf die Gesamtbestzeit, während es bei Toby Price (AUS/KTM) 47 Minuten sind. Ricky Brabec (USA/Honda), der Sieger von 2020, hat sogar einen Zeitrückstand von einer Stunde stehen. „Aber wir sind erst bei Stage eins, und bereits morgen kann alles schon wieder komplett anders aussehen“, meinte Walkner.
Verletzter nach Explosion
Abseits des Renngeschehens sorgte die Verletzung eines französischen Teilnehmers nach einer Explosion vor dem Start vergangene Woche in Dschidda für Aufregung. Der Fahrer, bei dem es sich laut Rennleiter David Castera um den 61-jährigen neunfachen Dakar-Teilnehmer Philippe Boutron gehandelt haben soll, war laut Angaben des Veranstalters ASO am Donnerstag schwer verletzt worden, als sein Fahrzeug durch eine „plötzliche Explosion“ gestoppt wurde. Die Polizei wollte demnach „keine Möglichkeit ausschließen, auch keinen böswilligen Akt“.
Danach erklärte jedoch der saudi-arabische Innenminister auf Twitter, es gebe keinen „kriminellen Verdacht“ für die Ursache des „Unfalls“. Seinen Angaben zufolge handelte es sich bei dem verunglückten Fahrzeug um ein Begleitfahrzeug mit insgesamt sechs Passagieren an Bord, von denen einer ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Sein Zustand war nicht kritisch.
Nach Angaben der Rallye-Veranstalter musste Boutron am Bein operiert werden. Dem französischen Außenministerium zufolge waren die anderen fünf Passagiere unverletzt. Trotz der Versicherungen der saudi-arabischen Behörden wurden die Sicherheitsvorkehrungen rund um das Rallye-Lager erheblich verstärkt, wie ein AFP-Reporter berichtete. In den Reisehinweisen auf seiner Website rief das französische Außenministerium nach der „Explosion“ ebenfalls zu „maximaler Wachsamkeit“ auf und betonte, dass „die Hypothese eines kriminellen Akts nicht ausgeschlossen“ sei.