Der Nordische Kombinierer Johannes Lamparter (AUT)
GEPA/Wolfgang Grebien
Nordische Kombi

Lamparter spart Kräfte für Olympia

Nach einem Traumjahr mit zwei WM-Titeln, WM-Bronze und Rang sechs im Gesamtweltcup ist Kombinierer Johannes Lamparter für den nächsten Schritt bereit – mit Olympia als absolutem Höhepunkt. Bis dahin geht es im Wochenrhythmus um Weltcup-Punkte sowie um das Finden bzw. Stabilisieren der Form für die Spiele. Nach bisher neun Saisonwettkämpfen stehen nun noch zehn bis zum Abflug nach Peking auf dem Programm.

Lamparter ist sich aber nicht sicher, ob er das volle Jänner-Programm absolvieren werde. Wackelkandidat ist zum Auftakt in Val di Fiemme am Freitag der überhaupt erste Mixed-Team-Weltcup. „Es ist sicher ein cooler Wettkampf. Ich kenne das vom Sommer-Grand-Prix oder der Junioren-WM“, sagte Lamparter. „Aber man muss darauf blicken, dass noch zwei Wettkämpfe danach sind.“

Die für Samstag und Sonntag angesetzten Einzel-Bewerbe haben für ihn Priorität. Man werde spätestens nach dem provisorischen Wertungsdurchgang am Donnerstag zu einer Entscheidung kommen, welche beiden Athleten den Männer-Part des ÖSV-Quartetts übernehmen. Eines wusste Lamparter aber schon: „Die Sportart bei den Damen braucht eine Entwicklung, und solche Wettkämpfe helfen dabei. Es ist cool, wenn zwei Teams zu einem zusammenwachsen.“

Die Nordischen Kombinierer Johannes Lamparter und Lukas Greiderer
GEPA/Thomas Bachun
Nach WM-Gold im Einzel und im Team-Sprint mit Lukas Greiderer will Lamparter (r.) bei Olympia nachlegen

Drei Bewerbe an einem Wochenende

Er persönlich habe schon zum Saisonauftakt in Ruka erkannt, dass drei Wettkämpfe an einem Wochenende fordernd sind. „Das ist eine große Challenge.“ In weiterer Folge sei auch möglich, dass das Antreten bei einem Wettkampfwochenende vor dem Triple Ende Jänner in Seefeld gestrichen werde. Kandidaten dafür sind demnach Klingenthal und Planica, wobei in Klingenthal ein für dieses Wochenende angesetzter Continental Cup wegen zu wenig Schnees abgesagt wurde.

Nach mehr als zwei Wochen Pause seit dem Ramsau-Weltcup sei er nun wieder voller Energie, wie Lamparter verriet. Neben der Erholung sei auch das Training nach Weihnachten nicht zu kurz gekommen. „Wir waren zum Großteil in Innsbruck und in Seefeld. Wir haben gut auf der Schanze trainiert, haben aber auch die eine oder andere Langlaufeinheit gemacht und in den Kraftbereich investiert.“ Mit dem Laufen in den Weltcups sei er zufrieden gewesen, mit dem Springen zuletzt aber weniger.

Fehler beim Springen ausgemerzt

„Da hatte ich in Otepää mit ein bisschen Windpech das Gefühl verloren, das habe ich mir wieder erarbeitet. Ich habe meine Fehler gespürt, die sind jetzt wieder heraußen“, erklärte der 20-Jährige. Schon in den ersten zwei Sprungeinheiten nach Ramsau sei der Spaß am Springen wieder da gewesen. „Das habe ich in Ramsau vermisst, jetzt waren wieder weite Sprünge dabei. Wir werden sehen, wo ich international stehe.“

Der Nordische Kombinierer Johannes Lamparter (AUT)
GEPA/Wolfgang Grebien
Die Probleme beim Springen bekam Lamparter in den Griff

Als gefestigter Zweiter des Gesamtweltcups etablierte sich Lamparter als erster Verfolger von Dominator Jarl-Magnus Riiber. Der Norweger ist in dieser Saison in Wettkämpfen noch unbesiegt, noch im Jänner könnte er sich zum erfolgreichsten Weltcup-Athleten in der Kombination machen. „Ich glaube schon, dass er schlagbar ist“, gab sich Lamparter jedoch selbstbewusst. „Er hat auch immer ein Glück auf der Schanze und seine besten Sprünge im Wettkampf gehabt.“

Lamparter spielt nicht alle Trümpfe aus

Für sich selbst gelte die Devise, vor Olympia noch nicht alle Karten auszuspielen. „Noch ein bisschen Reserven lassen und schauen, dass wir sie dann auspacken. Ziel Nummer eins ist, 100-prozentig fit zu sein bei den Spielen. Ich möchte wieder zurück auf das Podest, da will ich hin.“ Der Abflug nach Peking ist für 4. Februar gebucht, bei den Spielen geht es am 9. Februar mit dem Normalschanzenbewerb los. Drei zweite Plätze hat Lamparter in der Olympiasaison schon geholt.

Ein weiterer auf der Olympia-Anlage in Zhangjiakou wäre wohl ein ähnlicher Höhepunkt in Lamparters noch jungem Sportlerleben wie seine WM-Titel, speziell der im Einzel. „Das war mein Highlight 2021. So einen Tag erwischen, wo ich alles perfektioniert habe und alles funktioniert hat. Das war unglaublich“, blickte Lamparter noch einmal in das alte Jahr zurück. „Ich habe an dem Tag gehofft, dass er nicht aufhört. Ich erinnere mich gerne zurück, das hat Spaß gemacht.“