Ski alpin

Liensberger holt trotz Schnitzers Podestplatz

Katharina Liensberger hat im neuen Jahr dort angesetzt, wo sie 2021 aufgehört hat. Die Vorarlbergerin carvte nach Platz zwei in Lienz am Dienstag beim Slalom in Zagreb auf den dritten Rang. Liensberger musste sich dabei nur der slowakischen Dominatorin Petra Vlhova und ihrer US-Dauerrivalin Mikaela Shiffrin geschlagen geben – und das trotz eines schweren Schnitzers in der Entscheidung.

Liensberger rutschte bei schwierigen Pistenverhältnissen und böigem Wind auf dem Seljme in der Entscheidung im oberen Teil fast vom Kurs. Die 24-jährige Weltmeisterin rettete sich aber nicht nur ins Ziel, sondern katapultierte sich mit einem famosen Schlussteil noch vom fünften Platz zur Halbzeit auf das Podest. Nur gegen Vlhova und Shiffrin hatte Liensberger keine Chance und am Ende 2,11 Sekunden auf die Siegerin und 1,61 Sekunden auf Shiffrin Rückstand.

Weltmeisterin Liensberger strahlte trotz ihres Patzers am Ende wie eine Gewinnerin. „Es war am Limit, ich musste nach dem Fehler alles riskieren. Es war überraschend, dass ich im Rennen geblieben bin. Dass es sogar für das Podium reicht, ist unglaublich“, sagte die Vorarlbergerin im ORF-Interview. Ihre Coronavirus-Erkrankung sei Schnee von gestern bzw. 2021, so die Gewinnerin der kleinen Slalom-Kristallkugel der vergangenen Saison: „Ich fühle mich wieder fit und weiß, dass ich mit jedem Tag mehr Kraft und Vertrauen ins Skifahren bringen kann.“

Liensberger holt trotz Schnitzers Podestplatz

Katharina Liensberger hat im neuen Jahr dort angesetzt, wo sie 2021 aufgehört hat. Die Vorarlbergerin carvte nach Platz zwei in Lienz am Dienstag beim Slalom in Zagreb auf den dritten Rang. Liensberger musste sich dabei nur der slowakischen Dominatorin Petra Vlhova und ihrer US-Dauerrivalin Mikaela Shiffrin geschlagen geben – und das trotz eines schweren Schnitzers in der Entscheidung.

Vlhova bleibt Zagreb-Königin

Vlhova stand im fünften Saisonrennen zum vierten Mal ganz oben auf dem Siegerstockerl und durfte sich nach 2020 und 2021 über den Hattrick im Kampf um die Krone der „Snow Queen“ in der kroatischen Hauptstadt freuen. Insgesamt feierte die 26-Jährige ihren 24. Sieg im Weltcup und den 16. in einem Slalom. Shiffrin konnte trotz des verpassten 47. Slalomsieges mit ihrem Arbeitstag mehr als zufrieden sein, nachdem sie die Rennen in Lienz aufgrund einer Coronavirus-Infektion auslassen hatte müssen.

1. Petra Vlhova (SVK)
2. Mikaela Shiffrin (USA)
3. Katharina Liensberger (AUT)

Siegerin Vlhova, die saisonübergreifend elf der vergangenen 17 Weltcup-Slaloms für sich entscheiden konnte, hatte so wie ihre Konkurrentinnen mit den schwierigen Verhältnissen zu kämpfen. „Es war sehr hart. Dazu ist der Lauf in Zagreb ziemlich lange, und man spürt richtig seine Beine, wenn man in den unteren Teil fährt. Da heißt es durchschnaufen und noch einmal neu starten.“ Shiffrin zeigte sich mit ihrem zweiten Platz nach ihrer Zwangspause mehr als zufrieden: „Ich konnte zehn Tage nicht trainieren, aber die Rennen sind das beste Training. Ich komme Schritt für Schritt zurück – und das heute war ein sehr großer Schritt.“

Das Podest in Zagreb spiegelt auch die aktuelle Rangliste im Slalom-Weltcup wider: Im Kampf um die kleine Kristallkugel hält Vlhova nach fünf Rennen bei 480 Zählern, dahinter folgen mit Respektabstand Shiffrin – die Vlhova in Killington die einzige „Niederlage“ zufügen konnte – mit 340 und Liensberger mit 262 Punkten. Im Gesamtweltcup wiederum hat aktuell US-Star Shiffrin mit 830 Punkten die Nase vorne, Vlhova ist mit 715 Zählern Zweite vor Sofia Goggia aus Italien (657).

Gallhuber wieder in Top Sechs

Aus österreichischer Sicht durfte sich auch Katharina Gallhuber über einen neuerlichen Topplatz freuen. Die Niederösterreicherin verbesserte sich in der Entscheidung im Sog der Kanadierin Ali Nullmeyer, die sich mit Laufbestzeit von Platz 17 auf Rang fünf nach vorne schob, um sieben Plätze und wurde so wie in Lienz Sechste. Katharina Truppe, im letzten Slalom 2021 noch Vierte, musste sich diesmal mit Platz 16 begnügen, Katharina Huber kam nach einem schweren Fehler als 22. in die Wertung.

Keine Punkte gab es für Chiara Mair und Marie-Therese Sporrer, die nach den Plätzen 19 bzw. 28 im ersten Durchgang im zweiten Lauf auf dem tückischen Kurs ausrutschten. Insgesamt acht Läuferinnen wurden im zweiten Durchgang Opfer der weichen, wegen des Sturms teilweise blätterbedeckten Piste vor den Toren Zagrebs. Bernadette Lorenz war bereits im ersten Durchgang ausgeschieden.

„Es war ungewohnt, und ich habe versucht, den Fokus zu halten. Es war ein Fight, aber ich konnte mich auf die Bedingungen einstellen. Es war schwierig und für jede Läuferin eine Herausforderung. Das Gefühl beim Fahren war nicht gut“, sagte auch Gallhuber im ORF. Die Drittplatzierte Liensberger wollte die Verhältnisse nicht als Ausrede für ihren Fehler gelten lassen: „Schlussendlich denke ich, es war richtig, dass wir es gefahren sind. Die Umstände waren sehr herausfordernd, aber nichtsdestotrotz ist es ein Freiluftsport. Dass es nicht ganz optimal war, hat jeder gesehen.“

Ausfälle nach positiven CoV-Tests

Gleich gar nicht am Start waren Franziska Gritsch und Magdalena Egger, die positiv auf das Coronavirus getestet worden waren. Laut ÖSV verspüren sie milde Erkältungssymptome und befinden sich in Heimquarantäne. Zuletzt beim Slalom in Lienz hatten sich beide nicht für den zweiten Durchgang qualifiziert. Positive Fälle wurden zuletzt auch aus dem Schweizer Team gemeldet. Nach Lara Gut-Behrami musste Swiss-Ski in Kroatien deshalb auf Camille Rast, Aline Danioth und Melanie Meillard verzichten.